Zitat
Das Problem ist: Wenn ich es nötig habe, den Hund mit aller Gewalt zu unterwerfen um ihm zu zeigen, das ich der Rudelführer bin, bewirke ich genau das Gegenteil! KEIN ranghohes Tier packt ein niedriges an der Kehle und wirft es auf's Kreuz.
Als Lee gegen mich ging, gab es auch einen Griff in den Nacken und einen Brüller. Das war aber kein "unterwerfen mit aller Macht", sondern um meinen Hund wieder aus seinem Wahn zu bekommen....
Ich habe Luke sofort in ein anderes Zimmer verbannt und mit Ignoranz *bestraft*.
Beim näheren Betrachten der Situation ist mir dann klar geworden, daß es definitiv mein Fehler war, der diese Situation ausgelöst hat. Luke ist ein Angsthund und extrem unsicher. Zudem ist er in seiner Vergangenheit mißhandelt worden. Die Situation: Ich saß auf dem Bett, beuge mich nach vorne um mir die Schuhe zuzubinden und versperre ihm unbewußt jeglichen Fluchtweg. Er hatte grade mal 2 qm Platz und konnte nicht flüchten (nicht daß es nötig gewesen wäre). Er braucht aber die Fluchtmöglichkeit und so ist er nach vorne auf mich losgegangen. Er hat mich dabei nicht verletzt.
Solche Sachen können nunmal mit Hunden passieren, die eine Vergangenheit haben und es liegt an jedem selber, ob er draus lernt oder weitere Fehler macht. Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich fand das auch nicht toll, was er gemacht hat, war sogar eine Zeitlang schockiert über sein Verhalten. Ich habe draus gelernt, achte darauf, daß er den Raum um sich hat, den er benötigt und lasse ihn selbst entscheiden, ob er Nähe haben möchte oder nicht. Wir haben seitdem nie wieder Probleme in dieser Hinsicht gehabt, er sucht mittlerweile Schutz bei mir, wenn er Angst hat. Er legt sich z.B. unter meinen Schreibtisch, schläft mit im Bett und das alles, ohne daß es ihm zu eng ist und daß er schnell flüchten kann.
Mein Hund kann nichts für das, was andere aus ihm gemacht haben, er hat genug Gewalt erfahren. Und ich bin der Meinung, wenn ich jetzt noch gewalttätig (egal in welcher Form) gegen ihn werde, verliert er eher das Vertrauen in mich, anstatt mich als souveränen Chef zu sehen.