Zitat
Darf man fragen, warum dein Hund im Tierheim war?
Und warum wollte ihn keiner ?
hm... also... beschrieben wurde er (sinngemäß): Luke ist kein Kuschelhund und braucht eine erfahrene Hand, da er gerne den Chef raushängen lässt und dieses auch durch Knurren und Schnappen durchsetzt. Er hat viele Ängste und ist extrem umweltunsicher, wenn er nicht in vertrauter Umgebung ist.
Luke ist wahrscheinlich aus einer *polnischen Züchtung*. Hat auf einem Hof gelebt und war angeblich als Welpe schon merkwürdig drauf. Angeblich ist er weggelaufen, aber das Tierheim hier konnte (wie auch immer) in Erfahrung bringen, daß er ausgesetzt worden ist. Die ehemaligen Besitzer wurden ausfindig gemacht, wollten ihn aber nicht zurück. Er war fast 18 Monate im Tierheim und war zwischendurch *auf Probe* eine Nacht weg bei einer Familie. Er hat am nächsten Morgen, als er *ganz entspannt* in seinem Körbchen lag und der Familienvater ihn streicheln wollte ohne Vorwarnung nach ihm geschnappt und ihn gebissen.
Ich hab mich aber trotzdem auf ihn *eingeschossen*. Ich war ca. 3 Wochen täglich im Tierheim und bin mit ihm über die Felder gelaufen. Alles wunderbar. Wir haben es dann einfach probiert, obs mit uns klappt.
Ich schreib das etwas abgekürzt, sonst wird das zu lange. So einfach wars natürlich nicht, viele Gedanken, Überlegungen und Gespräche haben diese Zeit begleitet.
Luke kam also zu uns. Langer Rede kurzer Sinn, ich kann mit seinen Macken leben und die Beschreibung des Tierheims traf in einigen Punkten nicht zu. Er ist ein ängstlicher Hund und unsicher, keine Frage. Aber Chef spielen und das mit Knurren und Schnappen durchsetzen... niemals. Wenn er knurrt und schnappt, dann aus Angst oder in Situationen, in denen er bedrängt wird. Die Schilderung der Familie stelle ich in Frage, weil er bis heute nicht in ein Körbchen geht, von daher kann er nicht entspannt darin gelegen haben. Er hat eins bei meiner Freundin, aber freiwillig würde er niemals da reingehen.
Er fing erst nach Monaten an, sich hier zu entspannen und gelassener zu werden. Seine Ängste und Unsicherheiten sind wesentlich weniger geworden. Sicher hat er seine Macken, aber die hab ich auch und ich kann gut damit leben. Ich liebe diesen Hund und möchte ihm einfach ein so angenehmes Hundeleben wie möglich bieten. Das heißt nicht, daß er alles darf und wir ihn nicht nach unseren Vorstellungen erziehen.
So, jetzt ist es doch länger geworden
Und um nochmal auf das Thema zurückzukommen, wir haben keine Probleme, ich hab eher den Eindruck, er ist ganz froh, seine Ruhe zu haben, wenn ich nicht da bin. Aber das würde bei uns mit einem Welpen nicht hinhauen, da mach ich mir nichts vor. Ich find die Kleinen auch knuffig, aber ich hätte die Zeit nicht und das hab ich mir klar gemacht. Sicherlich ist es einfacher einen Hund ohne Vorgeschichte zu erziehen, aber auf der anderen Seite hab ich einem Hund eine Chance auf ein (so denke ich) besseres Leben gegeben.