Ich kann Steffimail absolut nicht zustimmen. Ich halte Dein Verhalten beim Wegnehmen des Knochens nicht für richtig und konsequent, sondern für leichtsinnig und unüberlegt. Das hätte auch richtig ins Auge gehen können. Ein anderer Hund hätte da vermutlich noch ganz anders reagiert.
Futter ist für einen Hund eine Lebenswichtige Ressource. Die gibt er natürlich nicht so einfach her. Das hat überhaupt nichts mit Dominanz oder Rangfolge zu tun. Auch ein Rangniederes Rudelmitglied hat das Recht, seine Beute zu verteidigen. Sie sichert schliesslich sein überleben. Das herausgeben von etwas so wichtigem ist also für den Hund nicht einfach und auch so nicht nachvollziehbar. Es ist Deine Aufgabe als Hundehalter, das Herausgeben von Beute für Deinen Hund lohnenswert und nachvollziehbar werden zu lassen. Das geht am besten durch Tauschgeschäfte. Wenn Dein Hund gelernt hat, dass es sich für ihn lohnt, auf Dein Signal von seiner Beute abzulassen, dann wird er das auch ohne knurren zuverlässig tun. Etwas dem Hund abzunehmen, was Du ihm vorher gegeben hast, sollte aber eher die Ausnahme, als die Regel sein. Stell Dir mal vor, Deine Mutter schenkt Dir Geld und Du planst schon für welche tollen Dinge Du es ausgeben kannst und plötzlich steht sie vor Dir und fordert das Geld wieder zurück. Und nun stelle Dir mal vor, sie macht diese Prozedur nun schon zum 10. mal....
Ich würde an Deiner Stelle das Aus noch mal eine ganze Weile mit guten Tauschgeschäften üben und nebenbei auch daran arbeiten, dass Deine Anwesenheit in der Nähe deines Hundes für den Hund positiv wird und er Dir vertraut.
Zu dem Zwicken bei Kommandos und dem "scharf" werden:
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Verhalten, was Dein Hund da zeigt eine Übersprungshandlung ist. Genau kann ich das aus der Entfernung aber nicht sagen. Wie trainierst Du denn mit deinem Hund, wie übt ihr den Grundgehorsam, wie motivierst Du, und wie reagierst Du, wenn etwas nicht klappt?
Überprüfe doch mal die Körpersprache Deines Hundes, wenn Du mit ihr arbeitest. Siehst Du Zeichen von Stress?
Zum Bellproblem:
Hunde sind im allgemeinen im Dunkeln vorsichtiger, Schreckhafter und unsicherer. Hunde machen während ihrer Entwicklung Unsicherheitsphasen durch. Eventuell macht sie gerade eine Unsicherheitsphase durch. Vielleicht steckt aber auch etwas anderes hinter dem Bellen. Warum sie bellt kann ein Trainer, der sie vor Ort sieht sicher besser beurteilen (und euch entsprechende Tipps geben). In jedem Fall solltest Du ergründen, warum sie bellt und dann gezielt an der Ursache für das Bellen arbeiten. Ich würde ihr nicht einfach so das Bellen verbieten, sondern ihr die Ursache (also ggf. die Unsicherheit) nehmen. Das Bellen selbst ist erstmal nur Kommunikation. Wenn Du krank bist bekämpfst Du ja auch nicht einfach das Fieber und bist deshalb wieder gesund.
Seid ihr eigentlich in einer Hundeschule? Hovis sind ja nicht die einfachsten Hunde... Ich denke, so ein bisschen Hilfe bei Erziehungsfragen könntet ihr hier schon gebrauchen. Bitte verstehe das nicht falsch - es ist nicht böse gemeint.