Beiträge von Blue Moon

    Hallo,


    danke für Deine Tipps.


    Box und anderes Zimmer allein ist total erledigt - siehe vorangegangene Postings von mir.


    Statt einem Kong, habe ich so eine Stehaufpyramide, die man füllen kann.


    Das mit den Zerebralallergien ist ein guter Hinweis.


    Das Buch werde ich mir unbedingt besorgen.


    Ich koche selbst, möglichst Allergen frei: Reines Fleisch, Reis, Karotten, Tomaten und Äpfel. Sonst bekommt sie noch Banane wenn sie mag und als Leckerlis nur getrocknete Lammhappen und ansonsten rein gar nichts.


    Mit Relaxan werde ich mich auch beschäftigen. gestern bekam ich von einem Trainer den Tipp doch mal DAB-Spray anzuwenden. Hat hier schon jemand Erfahrung?


    Ball, Zerr- oder Nachrennspiele gibt es überhaupt nicht.


    Clarissa von Reinhardt (animal learning) war eine unserer ersten Trainerinnen.


    Jetzt habe ich doch schon eine ganz schöne und gut brauchbare Sammlung an Tipps für die Alltagsaktivitäten und auch für Verhaltensänderungen.


    Ganz herzlichen Dank für Deine Mühe und auch an Claudia nochmals Danke und natürlich auch allen Anderen.


    Maria :^^:

    Großer Irrtum,


    ich gehe sehr gerne darauf ein, nur hätte ich gerne konkrete Vorschläge, was wie zu verändern ist und keine pauschalen Angaben wie "fahr dein Programm" herunter.


    Steffi E.s herrlichen Beitrag habe ich leider erst nach dem Abschicken meines "Romanes" gelesen und Einiges erkannt. Er bestärkt mich auch darin, viele Attacken von Peggy als den Versuch mich zu etwas zwingen zu wollen, zu erkennen. Wenn ich selbst so etwas äußere, höre ich immer nur, dass kein "kleiner" Hund dies täte. Ich sehe schon oft den gewieften, kontrollierenden Tyrannen!


    Aussage des Züchters, sinngemäß:" Wenn Sie für Leah viel Energie und Konsequenz gebraucht haben, brauchen Sie für Peggy noch viel mehr. Die ist noch aktiver, weiß was sie will und setzt sich durch. Wenn Sie nicht aufpassen, tanzt sie Ihnen auf der Nase herum und der Leah auch. Peggy kommt ganz nach ihrer Mutter."


    Wie ich schon schrieb, sehe ich in ihrem Kopf ein Engramm, auf dem steht: "Ich will aber und das sofort", darauf gebe ich aber selten nach.


    Kopfarbeit machen wir schon, aber vielleicht zu wenig. Peggy hat viele Holzspielzeuge zum "Nachdenken und Tüfteln". Ich lasse sie auch etwas suchen, erschnüffeln usw. Jetzt will ich ihr beibringen Gegenstände in ein Körbchen zu legen, nachdem sie ja auch meine Hausschuhe bringen kann. Ein paar Tricks habe ich Ihr auch schon beigebracht, was ihr sichtlich Spaß macht (Gratwanderung zwischen Spaß und Aufdrehen). Kopfarbeit geht aber nur, wenn Leah mit meinem Sohn außer Haus ist, weil ich sie sonst wieder in einen anderen Raum geben müsste. Mit zwei Hunden geht da gar nichts.


    Ich mach sicherlich nicht alles richtig und bin eben auch oft unsicher, sonst würde ich ja nicht fragen.


    Eine Ursache für Beissen, Bellen und Springen können unsere Aktivitäten allerdings wirklich nicht sein, wenn dann höchstens ein Verstärker. Missverstehen wir uns hier nur aufgrund der Wortwahl?


    Darüber zerbrech ich mir nun schon seit ein paar Tagen den Kopf, seit den ersten Antworten. Was soll ich denn nun genau reduzieren oder an Aktivität ändern?


    Andererseits habe ich mir den Jetztzustand schwer erarbeitet und habe natürlich Bammel davor, eventuell wieder rückwärts zu gehen, denn Peggys Angriffe haben durch die Ausweitung der Aktivität nicht zugenommen, sondern abgenommen. Haltet Ihr es dennoch für ersichtlich, dass unsere Ausflüge statt beruhigender zu wirken, Verstärker sind? Die Psychologin meinte, ich müsste mehr mit Peggy alleine nach draußen, wo wir beide ungestört füreinander Zeit haben. Wie Ihr seht, bin ich eben sehr unsicher. Durchaus bereit Dinge zu verändern, aber auch gehemmt, weil ich meine Fortschritte nicht gefährden möchte.


    LG


    Maria


    :???:

    Hallo,


    vielen Dank für Eure rege Anteilnahme. Herzlichen Dank an Burgit für den nochmaligen Tipp mit der Schilddrüse. Es wurden seinerzeit alle Werte ausgetestet und sie waren o.B. Ich habe heute morgen mit unserem TA telefoniert und der meinte nun auch, dass wir das sicherheitshalber wiederholen sollten. Hunde neigen ja bekanntlich gerne zur Unterfunktion. Wobei so manches an Peggy eher auf eine Überfunktion deuten würde, was extrem selten vorkommt, aber wir werden sehen und ich werde berichten. Wieso, liebe Burgit, fandest Du meinen Hinweis auf Peggys Größe und Gewicht bedeutsam?


    Liebe Kathrin, wie zwingt man einen Hund zur Ruhe? Peggy schläft ausreichend und problemlos, wenn sie müde ist und sie schläft auch tief und entspannt, auch nachts. Aber wenn sie munter ist, blitzen ihre Äuglein halt recht unternehmungslustig und wie energiereiche Kinder auch sucht sie sich selbst eine Beschäftigung, wenn es keine anderen Angebote gibt. Diese Beschäftigungen sind nicht immer nach meinem Geschmack.


    Dauert die für sie öde Zeit zu lange, wird sie richtig gehend ungeduldig und nervig - wie ein unzufriedenes, quengelndes, nicht beachtetes Kind. Dann komm ich nicht mehr zu ihr durch und es kommt schon mal zur Eskalation. Wütendes, nicht abstellbares Bellen, keine Reaktion auf Ablenkungsmanöver etc. Mutter ist genau so!


    Ich habe eine große Faltbox im Wohnzimmer stehen. Da geht sie gerne mal hinein, solange sie offen bleibt. Insbesondere wenn ich Leckerlis oder Futter reinstelle. Aber nur so lange sie offen bleibt! Offenbar hat Peggy Angst vorm Eingesperrtwerden. Bei 2 Versuchen hat sie zwei 2 große Faltboxen schon erledigt und bei einem weiteren von einem Metallkennel ein Seitenteil herausgerissen. Es nützt auch nichts, mich ganz nahe dazu zu legen oder hinzusetzen oder den Raum zu verlassen. Peggy wird panisch bis zum Erbrechen, sie würde sich die Krallen blutig kratzen. Ich werde mich hüten Peggy noch einmal räumlich zu beengen oder länger alleine in einen Raum zu bringen.


    Timeout klappt gut, weil sie gleich wieder zu uns darf. Hier beginnt eben eine weitere Schwierigkeit. Um z.B. für Ruhe zwischen den beiden Hunden zu sorgen, muss ich stets Leah in einen anderen Raum bringen, was diese nicht immer als gut empfindet, sondern vielmehr als Strafe. Bis Peggy kam, war sie's gewohnt, sozusagen als Einzelkind, immer um und mit uns zu sein. Peggy kann ich in keinen anderen Raum schicken, die hält das nicht aus!


    Ich seh schon, derart geballte Information von meiner Seite vermittelt leicht den Eindruck, als hätten wir nur den ganzen Tag einen tobenden, unlenkbaren Hund im Haus. Das ist sicherlich nicht der Fall und wie ich schon mehrmals sagte, 80% davon sind sicherlich schon abgestellt, aber die restlichen 20% machen mir/uns immer noch zu schaffen.


    So hat Peggy aus Freude übers Wiedersehen, einem meiner auswärts wohnenden anderen Söhne, so nach dem Arm geschnappt, dass der Ärmste über 14 Tage 3 große blaue Beulen hatte.


    Darum meine Anfrage nach Tipps von HHs, die ähnlich betroffen waren/sind.


    Vielleicht interpretiere ich aber falsch oder übersehe etwas. Deshalb noch ein paar Nachfragen: Wo siehst Du das Bespaßungsprogramm, liebe Kathrin? Wir Menschen in der Familie spielen mit Peggy überhaupt nicht, weil sie da sofort aufdreht und das Beissen geradezu provoziert wird. Ich lob sie nicht mal laut, sondern immer nur mit leiser, ruhiger, nach unten fallender Stimme - wie ich schon schrieb.


    Alternativen??? für einen Tagesablauf.


    Mit Leah darf sie spielen, solange die auch damit einverstanden ist und das Spiel in Art und Lautstärke freundlich und moderat bleibt. Ansonsten kommen beide im Haus an die Leine und Peggy bleibt bei mir, Leah bei meinem Sohn oder eben weit genug von Peggy weg. Das geht allerdings nur bei Hausarbeit und Freizeit, wenn ich beruflich arbeite, kann Peggy nicht bei mir sein und dann muss notfalls wieder Leah in einen anderen Raum wie die Kleine und für Peggy brauche ich eine weitere Person - außer sie schläft. Wobei Peggy lauthals und penetrant nach Leah bellt, wenn sie getrennt werden.


    Bitte erläutert mir mal, was ihr bei mir so an Programm seht? Vielleicht erkenne ich etwas einfach nicht. Und wenn ich etwas weg nehmen soll, bitte was? Mit dem pauschalen Hinweis auf Reduzierung tu ich mich schwer.


    Morgens holt mich Peggy, geht freudig und Schwanz wedelnd zu der Stelle, an der ihre Leine hängt und dann gehen wir beide ganz gemütlich los. Wir haben 1/4 Stunde zu gehen (Autos, Verkehr), bis wir in ein ruhiges und beruhigendes Landschaftsschutzgebiet kommen. Mein Auto habe ich nicht immer zur Verfügung. Früh morgens, ist aber auf der Straße und auf den Bürgersteigen am wenigsten los. Nur 1/4 Stunde in der Stadt herum laufen, wollen wir allerdings nicht, das wär nichts für Peggy.


    Wir sind beide sehr gerne in dieser herrlichen Natur. Peggy kann hier weitgehend ohne Leine laufen. Sie tut das auch völlig Problem los, freut sich, schnüffelt, guckt usw. Zwischendurch ruf ich sie mal zu einem "Hier", einem "Sitz" und jetzt auch mal zu "Platz und bleib". Belohnt wird mit Leckerlis.


    Wenn sie sich allerdings über irgend etwas erregt, oft nicht mal erkennbare Kleinigkeiten, neigt sie dazu, sich an mir abzureagieren (auch zu Hause). Ihr Beissen ist meistens eine eindeutige Entlastungsreaktion, um Spannung oder Frust loszuwerden. Manchmal beisst sie aber auch aus blankem Übermut und unbändiger Freude, wie Menschen andere Menschen oft viel zu heftig umarmen oder drücken.


    Zur Dauer unserer Spaziergänge: Wenn es Peggy nicht ausreichend ist und wir zu schnell umkehren, wird sie ein bisschen unwirsch, bzw. wenn wir mit dem Auto zu unserem Walk gefahren sind, mag sie nicht einsteigen, wenn es ihr nicht genug war. Überfordert ist sie bestimmt nicht. Peggy springt und schnappt selbstverständlich auch zu Hause, mehr als unterwegs! Das hat nichts mit der Auswärtsaktivität zu tun. Zuhause muss sie sich oft mit mehr überfordernden Dingen gleichzeitig auseinander setzen.


    Wieder daheim, schläft sie dann erst einmal zufrieden (wir waren 1 - 1,5 Std. unterwegs mit An- und Abfahrt, Her- und Zurücklaufen, sauber machen, einpacken usw.) Der Morgenspaziergang fällt flach, wenn ich zu viel Arbeit habe. Peggy ist darüber allerdings nicht sehr glücklich. Sie akzeptiert es aber mittlerweilen und wartet mehr oder weniger geduldig darauf, am Nachmittag endlich hinaus zu kommen.


    Nachmittags sind wir entweder auf dem Hundeplatz (Mo Do und Sa jeweils 30 Minuten) oder wir gehen Di, Mi, Fr und So noch einmal woanders hin: Strecken über Wald, Flur, Bäche usw. am liebsten bei nicht so schönem Wetter, weil uns dann nicht so viel begegnet. Peggy guckt, schnüffelt, wuselt herum mit und ohne Leine. Sie ist sehr Leinen führig, hört aber auch sehr gut ohne.


    Sie mag beides, freut sich, wenn sie abgeleint wird und macht keine Probleme, wenn sie wieder angeleint wird.


    Ein bisschen "Sitz", "Hier", "Platz", "Bleib", immer nur mal zwischendurch auf dem Weg - ohne Stress. Allerdings bestehe ich auf Erfüllung des Kommandos. Wir haben aber in dieser Zeit keinen Druck oder andere Zwänge, weil sie uns alleine gehört. Dauer des Spaziergangs, je nach Wetter, Lust und Laune und freier Zeit 1 - 2 Stunden. Manchmal sitzen wir davon 1/4 Stunde auf einer Bank und schauen einem Bach und den Vögeln zu. Manchmal treffen wir auch einen passenden Hund, mit dem sie spielen darf. Betonung liegt auf passend, wenn dem so ist, hat Peggy eine Riesenfreude beim um die Wettelaufen. Da arbeitet sie sich aus und heizt sich nicht negativ auf. Danach ist sie freundlich und zufrieden.


    Es geht uns in der Regel beiden gut, weil wir Zeit für einander haben.


    Bei "unangenehmen" Begegnungen ist das anders. Radfahrer und Autos fangen, wäre jetzt gerade ihr Hobby - daran arbeiten wir natürlich auch.


    Geclickert wird zuhause höchstens mal 5 Minuten. Peggy macht das Spaß, sie konzentriert sich sehr gut und geht ganz klasse bei Fuß. Geclickert wird aber eher bei sehr schlechtem Wetter, anstelle von Spazierengehen, wenn ihr sichtlich fade wird, damit das Köpfchen etwas zu tun hat.


    Was davon ist Eurer Meinung nach zu viel? Was soll ich ändern oder weg lassen? Nur bitte, versteht mich nicht falsch, ich will niemanden, der sich um unsere Probleme bemüht, zu nahe treten aber dennoch eindeutig festmachen: Bitte keine theoretischen Vorschläge, sondern solche aus der Praxis und aus eigenem Erleben! Und denkt daran, Peggys Mutter ist alles andere als eine Schlaftablette. Genetisch habe ich hier einen äußerst energievollen Hund, der gefordert werden möchte, wie Mama auch, sonst wird ihm fade und dann sucht er nach ungeeigneten Ersatzbeschäftigungen!


    Ich bin durchaus bereit, Lebensumstände auch hier zu verändern, aber Experimente, die uns wieder zurück werfen, mache ich nicht.


    Entwicklung: Peggy kam mit 9 Wochen zu uns. Die ersten 2 Wochen hat sie das Haus überhaupt nicht verlassen. Dann erst einmal 10 Minuten pro Tag. Mit ca. 12 Wochen besuchten wir versuchsweise eine Welpengruppe, haben es gleich wieder bleiben lassen, weil ich sah, dass sie dort völlig überfordert war und ihre Nerven viel zu dünn. Fazit: Eine total zerrissene Jacke, Knurren und Bellen und kein Herankommen mehr an sie.


    10 Minuten draußen waren Peggy schnell zu wenig, so wurden 20 daraus. Dann mit 4 Monaten 1/2 Stunde. Die ersten Male zusammen unterwegs mit Leah, 1 Stunde. Das habe ich aber wieder bleiben lassen, weil das für beide nicht gut ist. Peggy orientiert sich dann zu sehr am großen Hund und Leah hört auch nicht mehr so gut als wenn sie solo ist. Außerdem war der große Hund viel zu schnell für die Kleine, die Bedürfnisse einfach zu unterschiedlich.


    Das Problem des Anspringens, Beissens und Bellens, war vom ersten Tag an da und hat sich nicht erst entwickelt. Im Gegenteil, es wird ja besser. Ganz klar, habe ich nicht sofort erkannt, wie weitreichend Peggys Probleme waren und sicherlich häufig falsch reagiert, weil ich die Situation nicht einschätzen konnte. Ich reagiere auch heute, nahezu täglich, oft mehrmals falsch, weil ich gerade nicht anders kann, aufgrund der Situation. Ich kann mich nicht halbieren oder vierteln und überall sein. Da bin ich jedes Mal unzufrieden und weiß, dass ich es doch nicht ändern kann, obwohl ich es gerne besser machen würde.


    Als perfekte Hundetherapeutin bin ich leider nicht geboren und ich habe nicht nur einen Hund. Erst im Laufe ihrer Entwicklung konnte ich Peggys seelische Defizite deutlicher erkennen und beurteilen. Zunächst dachte ich mit recht großem Optimismus mit viel Liebe und Konstanz, dem kleinen Hund bald die nötigen Sicherheit vermitteln zu können.


    Dann folgten etliche verkehrte Trainer, Hundepsychologin zur Unterstützung, Mutlosigkeit, Erschöpfung - denn manches kann ich einfach nicht ändern. Ich kann z.B. nicht Leah abschaffen, damit Peggy hier keinen Stress hat und ich kann Leah nicht zwingen Peggy so zu behandeln, wie es am besten wäre... Ich kann auch meine Berufstätigkeit nicht an den Nagel hängen und habe keine 6 Arme und Hände.


    Jetzt sind wir aber - so denke und fühle ich - an der richtigen Stelle. In unserem Verein finden wir Annahme, Wohlwollen, echtes Interesse und drucklose Unterstützung und Förderung. Hier trainiert auch Leah mit meinem Sohn in der regulären Gruppe für die BH und in der fortgeschrittenen Agilitygruppe mit viel Spaß.


    Warum Peggy lernen soll sich unter Ablenkung ruhig zu halten? Natürlich deshalb, weil ihre Übersprungsreaktionen eben in erster Linie dann auftreten, wenn für sie unliebsame Geräusche, Menschen (Nordic Walking-Terror, Jogger, Radfahrer, Spaziergänger, Autos, geschäftlicher und privater Hausbesuch usw) Hunde die bellen oder nicht so freundlich gestimmt sind, andere Tiere usw. dazu kommen. Wir wollen nicht den Rest unseres Lebens nur noch zuhause verbringen und wir haben auch viele Nachbarn und jeden Tag Leute im Haus. Die treffen zwar nicht auf Peggy, aber mir verursacht das einen gewaltigen Stress, in der Unsicherheit, ob sie nicht gerade gleich anfängt irgendwo fürchterlich zu bellen.


    Peggy schläft z.B. im Haus und hört ganz in der Ferne in unserem Wohnviertel leise einen Hund bellen. Das ist Grund genug für sie, sofort sich aufzurappeln, schlaftrunken in den Garten zu wackeln und eine wütende Bellkanonade los zu lassen. Schließlich muss sie ja auch auf Distanzen von Luftlinie 100 m und mehr, ihr Heim verteidigen. Leah interessierte das selbst gar nicht, nur jetzt, wenn Peggy bellt, kommt sie auch dazu und kläfft mit.


    Das kommt jetzt noch dazu. Beide Hunde zusammen verhalten sich wesentlich negativer, als jeweils einer allein. Leah z.B. ist ein ausgeglichener, freundlicher Hund. Mit Peggy zusammen kläfft auch sie wie ein Leinenrüpel, wenn uns ein anderer Hund begegnet.


    Ich habe bereits mit Peggy, den ganzen Winter über, auch bei scheußlichstem Wetter, den Großteil des Tages und des Abends im Garten verbracht, damit sie dort ihre Geschäfte erledigte. Normalerweise tut sie das auch. Die Wohnzimmertür ist deshalb immer geöffnet, weil Peggy sich selten meldet oder einfach irgendwo steht und bellt und keiner weiß, was sie gerade will und wenn nicht jemand sofort reagiert, ist es schon passiert.


    Sie macht aber auch ganz einfach ihre Geschäfte lieber auf die Terrasse, auf Teppich und Polster als ins Gras, wenn sie nicht beobachtet wird. Mache ich die Türe zu, erledigt sie ihre Hinterlassenschaften in unbemerkten Momenten in der Diele oder im Wohnzimmer. Oft auch nicht, dann geht sie bei offener Tür freiwillig in den Garten. Gefährlich ist Regenwetter!Ich kann nicht auf Schritt und Tritt hinter ihr her sein.


    Über Tische und Bänke geht sie nur, wenn sie sich draußen nicht auslaufen konnte. Auch in meinem Beisein, springt sie dann blitzschnell hoch und "grinst" auffordernd herab. Klar, muss sie gleich wieder herunter.


    Wir leben mit Peggy auf keiner Insel und weil der Hund und wir beide zusammen und die ganze Familie mit ihr alltagstauglich werden müssen, gehen wir ins Training, um unter Anleitung Verhaltensweisen zu üben, die den Hund ruhig halten oder schnell wieder werden lassen. Außenstehende sehen viele Situationen gelassener als ich selbst und andere Situationen wieder viel dramatischer als ich. Dadurch zeigen sich auch neue Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten.


    Ich will auf alle Fälle nicht mehr Ziel ihrer Attacken sein, wenn sie etwas erlebt, was sie beschäftigt. Weil das Abstellen alleine sehr schwierig ist, nehme ich erfahrene Hilfe in Anspruch. Was spricht da dagegen?


    Wo ist der Punkt Corinna, aus dem Du entnimmst, ich würde nicht am Problem, sondern nur an den Symptomen etwas ändern wollen? Bin ich auf dem falschen Dampfer, wenn ich glaube, kontinuierlich am Problem zu arbeiten? Sehe ich etwas gar nicht oder verkehrt? Was habt Ihr für Erfahrungen?


    Ich hätte sehr gerne dennoch zusätzlich hilfreiche Tipps allein fürs Symptom, weil Springen, Beissen und unkontrolliertes Bellen immer wieder Stresssituationen heraufbeschwören, die einen Missklang und negative Gefühle in unsere Beziehung bringen. Frust, Verletztheit und Zorn auf beiden Seiten. Gelänge es mir schneller, mit effizienten Mitteln auf die schnappende Peggy zu reagieren, wäre der Teufelskreis wahrscheinlich leichter zu durchbrechen. Mir macht's auch keinen Spaß, den Hund zwangsweise ins Platz zu befördern, was bis jetzt die einzig wirkungsvolle Methode ist, nicht fester gebissen zu werden und sie wieder zu beruhigen.


    Jetzt habe ich allerdings wirklich einen Roman verfasst und möchte es nun dabei bewenden lassen. Für neuerliche Antworten wäre ich Euch aber noch einmal sehr dankbar. Vieles war ohnehin schon dabei, von dem ich mir denke, dass es die Situation verbessern könnte. Mal sehen!


    LG


    Maria

    Auszeit hat Peggy immer dann, wenn ich beruflich arbeiten muss. Da kann sie nicht mit dabei sein, sondern schläft oder spielt alleine und das sind durchschnittlich 6 Stunden täglich, verteilt in etwa auf 3 x 2 Stunden zwischen 8 Uhr morgens und 20 Uhr abends. Daneben habe ich auch noch einen großen Haushalt und mannigfache andere Aufgaben. Wie viele Borders läuft sie bei allem, was ich privat mache mit und schaut zu (kochen, putzen, Gartenarbeit usw.) Wo immer es geht, liegt sie auf meinen Füßen.


    Irgendwie fühle ich mich jetzt nicht mehr verstanden und für mich geht es irgendwie am Thema vorbei, das für mich Beissen und Bellen heisst.


    Andere HH gehen zur Junghundeerziehung (mit einem Trainer) und wollen dann auch irgendwann überleiten in die UU und in die BH-Ausbildung. Ist das Überforderung???


    Wenn Peggys Entwicklung positiv vorangeht, will ich mit ihr später richtiges Agility machen, mein Sohn läuft seit wir Peggy bekommen haben mit Leah. Vorher bin ich mit ihr gelaufen. Ich habe sie an meinen Sohn für den Sport "abgegeben", als zu sehen war, dass Peggy für ihn zu schwierig sein würde. Ursprünglich war die Kleine für meinen Sohn gedacht.


    Ich mache nichts anderes an Ausbildung, als andere Hundebesitzer auch, nur steht für Peggy und mich nicht die Junghundeausbildung im Vordergrund, sondern eben Stressabbau, ruhig bleiben, bellen und beissen abstellen - dann erst kommt alles andere. :^^: Und jetzt mal für Zuhause in Notfällen die Wasserpistole!


    VG


    Maria


    Diese Antwort ist für "Katzentier" geschrieben.


    Kittines Beitrag habe ich erst jetzt gelesen. Ganz herzlichen Dank für Deine Superanregungen, liebe Kittine. Alles zusammen hilft mir schon wieder etwas weiter und macht mir vor allem auch wieder neuen Mut um durchzuhalten, auch wenn es immer wieder mal herbe Rückschläge gibt. Es ist aus Leah ein Traumhund geworden und die war als Welpe und Junghund auch nicht einfach.


    Peggy wird wohl immer eine "größere Klappe" haben, aber ich bin schon überzeugt, dass sie ansonsten ebenso ein klasse Hundi sein wird. Es gibt halt immer wieder mal die Momente, in denen ich denke, gleich keine Kraft und keinen Puffer mehr zu haben. Dann schau ich zurück und bemerke doch recht schnell, wie viiiel des langen und beschwerlichen Weges eben doch schon geschafft sind!


    Beim TA war ich natürlich auch schon. Peggys Schilddrüsenleistung ist ok.


    Danke Euch allen!!!

    Hallo Staffy,


    mit Deinem ersten Absatz hast Du den Nagel voll auf den Kopf getroffen. Besser lässt sich Peggys Lebensbeginn nicht ausdrücken. Das entspricht haarklein ihrer Abstammung und Herkunft. Mittlerweile weiß ich, dass Peggy in der Züchterfamilie auch handgreiflich gezüchtigt wurde.


    Deinen weiteren Ausführungen kann ich allerdings nicht mehr folgen. Warum weiß mein Hund nicht woran er mit mir ist???


    Das sog. BH-Training, dass Peggy genießt, ist ein ganz individuelles und soll irgendwann einmal in ein normales Training münden. Die echte BH-Prüfung peilen wir erst in ca. einem guten Jahr an, also wenn Peggy fast 2 sein wird.


    Jetzt handelt es sich eher um therapeutische Maßnahmen, dem Hund die Sicherheit und die Ruhe zu geben, dass er sich auch unter Ablenkung normal verhalten kann, sich nicht aufregen muss, nicht bellen braucht und vor allem auch nicht beissen darf. So ähnlich hatte ich das aber auch schon geschrieben.


    Vorher waren wir auch schon in hundepsychotherapeutischer Behandlung, was sehr teuer war, aber nichts gebracht hat, was wir ohnehin nicht schon wussten und uns entsprechend verhalten haben. Unsere Trainer im Verein sind rundum erfahrener und Praxis orientierter.


    Wie ich schon schrieb, ist das mit dem Agi-Training nicht anders. Peggy lernt hier nur ruhig zu bleiben, zu warten, andere Hunde zu akzeptieren, mich weg gehen zu lassen usw. Nicht zu bellen und sich nicht aufzuregen, sich an mir zu orientieren und führen zu lassen. Nur bin ich eben bei beiden Trainingseinheiten nicht alleine, sondern habe einen souveränen und unterstützenden Trainer zur Seite, was mich aufbaut und uns beiden gleichermaßen hilft.


    Chaos herrscht bei uns keines, weder zuhause noch auf dem Platz, ganz im Gegenteil haben wir einen sehr geregelten Tagesablauf und ich reagiere nicht unberechenbar für meinen Hund, sondern soweit irgend möglich immer gleich und wann immer es geht, mit ruhiger, liebevoll konsequenter Zuwendung. Nur beissen lasse ich mich eben ganz bestimmt nicht freiwillig und taub bellen auch nicht und ich akzeptiere auch nicht, dass Peggy gelegentliche Langeweile nützt, um Sachen zu zerstören oder sich daran abzureagieren - außer ihr eigenes Spielzeug.


    Heute auch zweimal passiert. Auf dem Platz gibt es einen zweiten Border Collie, 9 Monate alt, mit dem sie gerne gespielt hätte - war aber nicht möglich. Frust bei Peggy, wütendes Bellen und kurz vorm Springen und Schnappen in meine Richtung natürlich.


    Beim Gassigehen (kurzer Pinkelauslauf nach dem Training) begegnet uns ein Hund an der Leine, der Peggy ein wenig anblafft. Peggy spannt sich natürlich etwas an. Zur Entlastung fängt sie an zu bellen, als der Hund vorbei ist und versucht sich an mir abzureagieren. Ich habs ihr nicht gestattet.


    Ich gehe fast ausschließlich mit ihr alleine spazieren und meine das auch so. Dazwischen gibt es halt immer wieder mal ein "Hier", ein "Sitz" oder ein "Platz" und jetzt üben wir auch mal ein "Bleib", ganz langsam. Ich bin ja schon froh, nach ca. 14 Tagen, 5 Meter rückwärts von ihr weg gehen zu können.


    Ich vergleiche auch meine Hunde nicht miteinander in dem Sinne, dass die Kleine auch können müsste, was die Große in dem Alter konnte (z.B. problemlos "Platz und Bleib") mit 20 Meter vorwärts weggehen, aber erziehen möchte ich sie schon und was sie allmählich lernen soll, wird in jedem Junghundeerziehungskurs schon lange verlangt. Wir beide machen es eben etwas langsamer und unter Beachtung von Peggys besonderen Schwierigkeiten.


    Wo siehst Du das Problem? Mag sein, dass nicht alles so rüber kommt, wie ich es meine, wenn ich schreibe. Vielleicht siehst Du da auch ein Hascherl, das man ganz einfach nur mit Geduld ganz easy händeln kann, dem ist aber nicht so. Peggy ist 51 cm groß und wiegt 15 kg und hat eine Power und wenn sie wütend ist eine blitzschnelle Reaktion, die meine Leah niemals erreichen würde und die ist ein ausgesprochen schneller, triebiger und ausdauernder Hund.


    LG


    Maria :???:

    Vielen Dank, liebe Claudia,


    da ist vieles dabei, was ich versuchen werde umzusetzen. Gottlob bin ich zäh und ausdauernd wie Schuhleder und schon das Wissen, dass Andere es auch geschafft haben, unterstützt mich sehr.


    Ich komme jetzt gerade vom Trainingsplatz und auch da ging es mir heute ganz phantastisch, weil einer unserer Trainer ebenfalls einen Hund hat, der ähnliche Probleme hatte und heute gut zu haben ist. Außerdem hat der Mann die Ruhe weg und ein sehr ausgeprägtes Einfühlungsvermögen. Der setzt uns beide nicht unter Druck - ganz im Gegenteil - und seine therapeutischen Maßnahmen, um Ruhe zu gewinnen und Bindung aufzubauen, sind Balsam für Peggys und meine Seele.


    Nochmals vielen Dank,


    Maria, Peggy und Leah :^^:

    Hallo Claudia,


    danke für Deine liebe Antwort. An eine Wasserpistole habe ich auch schon gedacht, bzw. hat mir einer unserer Trainer eine Wäschespritze empfohlen. Eines von beiden werde ich mir jetzt zulegen. Wie genau setzt Du sie ein?


    Ich kann exakt sagen, wann Peggy springt und schnappt: Bei jeder kleinsten Erregung, negativ wie positiv und wenn sie nicht nach mir oder meinem Sohn schnappen kann, dann beisst sie eben in Gegenstände, um sich zu entlasten.


    Es läutet an der Tür. Ich gehe hin, Peggy darf nicht voraus oder die Tür wird nicht schnell genug aufgemacht, dann springt und beisst sie.


    Ich streichle Leah - aus der Sicht von Peggy verboten - sie fängt an zu schnattern wie eine Ente, bellt und zwickt oder beisst.


    Peggy freut sich, weil das Wetter so schön ist. Sie tänzelt vor Freude vor mir herum. Man sieht sie gerade zu lachen, dann dreht sie sich um, starrt mir in die Augen. Ich seh den bekannten kleinen Blitz und schon fliegt sie heran (leise knurrend oder schnatternd) und zwickt. Manchmal nimmt sie nur meine Füße, meistens aber fliegt sie hoch und zwickt erbärmlich in die Innenseiten der Oberschenkel, in die Arme, in den Bauch, den Rücken oder in die Brust und wenn's gerade passt auch ins Gesicht.


    Es wird ja weniger, aber es ist noch da und manchmal ganz schön anstrengend, gerade oft dann, wenn ich entspannt und glücklich mit ihr unterwegs bin und daran denke, wie lange es jetzt schon nicht mehr passiert ist. Als sie klein war, bei 30 Minuten gehen vielleicht 10-20 Mal, heute in 2 Stunden zwischen 1 - 10 Mal.


    Leah kommt auf Spaziergängen alle paar Meter zurück und stupst mich zärtlich ans Knie. Peggy fliegt in solchen Situationen zurück, bellt, springt und schnappt. Jetzt donnere ich schon wenn sie heran kommt "unten" und deute mit dem Zeigefinger auf den Boden. Erfolg habe ich damit schätzungsweise zu 70%. Zumindest schaffe ich es meistens, dass sie mich nicht mehr beissen kann. Notfalls mit gewaltsamen "Platz".


    Peggy äußerst jede Gemütsbewegung, freudig oder ärgerlich über Schnattern, Gurren wie eine Taube bis lautestem Bellen und in der Regel begleitet durch Springen mit Nehmen, Zwicken und Beissen. Manchmal muss sie auch nur ganz schnell herrobben - wenn ich auf der Couch liege und sie in der Nähe liegt - um mich unter eifrigem Gurren und Schnattern zu küssen, zu stupsen und anzuknabbern. Das ist dann wieder einer ihrer unbeschreiblich lieben Anfälle, in den sie ganz deutlich sagt, dass sie mich zum Fressen gerne hat, wenn es auch weh tut, sobald sie ihre intensiven Gefühlen "überhunden".


    Ein intensiveres Lob oder stärkeres Streicheln zur Bestätigung ist meistens schon zu viel, egal ob wir alleine sind oder auf dem Platz beim Training. Ich erhebe auch bei Lob meine Stimme nicht mehr.
    Wie verwendest Du bei Spaziergängen den Clicker?


    Du hast 100% Recht. Das Mädel ist extrem sensibel. Es kommt da halt eine unglückselige Mischung von Unsicherheit, Furcht, Verlustangst, Suche nach extremer Nähe und dadurch bedingtem Kontrollzwang und Besitzergreifen zusammen. Und eben die fatale Unfähigkeit mit Spannungen adäquat umzugehen, sowie einer unglaublichen Renitenz. Im Kopf ist ein einziges Engramm und das heißt: "Ich will aber und das sofort !!!"


    Natürlich darf nach ihrer Mama ich sie nicht auch noch verlassen. Möglicherweise sitzt da ein erstes Trauma. So werde ich oft ganz extrem zurecht gewiesen, angesprungen, versucht zu zwicken, wenn ich ohne sie etwas außer Haus erledigen musste oder manchmal auch nur alleine in den Keller gehe.


    Ich war von Beginn an äußerst konsequent und war mir sicher damit das Gewollte zu erreichen. Pustekuchen! Es geht so mühsam vorwärts. "Nein" hat Peggy schlichtweg immer überhört. Das fruchtet nun schon eher mal oder es reichen eine Handvoll Wiederholungen, allerdings im Kasernenton. Früher haben 100 Mal auch nicht gereicht. Sie geht auch bei Bedarf über Tische und Stühle und sprang schon mit 12 Wochen von der Sitzfläche des Wohnzimmersessels über die hohe Lehne auf den Boden.


    Dass sie beim Fressen extrem gierig ist und danach ständig nach irgend etwas Fressbarem sucht, brauche ich wohl sicher nicht besonders deutlich zu erwähnen. Wenn sie dürfte, würde sie alles schlucken, was durch ihren Hals passt. Egal ob Schrauben, Nägel, Glas oder Abfall.


    Sie ist auch seeehr erfinderisch. Es hat lange genug gedauert, bis sie einigermaßen stubenrein war. Ihr großes Geschäft machte sie aber noch nie gerne bei Regen im Garten, also ganz schnell in einem unbeobachteten Moment ins Wohnzimmer. Als es unmissverständlich war für sie, dass ich das nicht wollte, war der nächste Platz die Terrasse und als das auch nicht ging, auf allen teuren Polster der Terrassenmöbel und als es dafür ein paar aufs Hinterteil gab in flagranti erwischt, kamen die Fliesen unter dem Terrassentisch dran.... Bin ich bei ihr, geht sie wunderbar in den Garten auf den Rasen.


    Was die Aktivitäten anbelangt: Wenn ich sie reduziere, z.B. mal morgens nicht mit ihr gehen kann, rennt sie plötzlich in den Garten, stellt sich mitten hinein und bellt aus Langeweile, was das Zeug hält. Dann zerfetzt sie irgend etwas Weiches, z.B. ein Hundebett, steht im Wohnzimmer auf dem Tisch, pinkelt in der Diele auf einen weichen Vorleger und drangsaliert Leah, bellt durchs ganze Haus. Der Möglichkeiten gibt es viele von Altpapier über Abfalleimer, Kompost, Blumen und Büsche im Garten und allem was man annagen und zerkauen kann oder anderweitig ruinieren!


    Was mich oft erschüttert: Manchmal denke ich, ihre Mama hat sie zu früh abgesetzt. Eine von Pennys absoluten Vorlieben: Sie legt sich in ein Hundebett mit hohem weichen Rand (beide bevorzugen solche Betten) und kaut und zerrt an dem Rand herum, was natürlich verboten ist, weil in kürzester Zeit das Innenleben zum Vorschein kommt. 3 ganze Betten hat sie so schon vernichtet. Es gibt bei uns ergo auch keine Zerrspiele oder Ball oder Ähnliches.


    Zum Beissen und Kauen haben die Hunde genug Spielzeug. Manchmal beisst Peggy aber nur in den Bettrand hinein und sich daran fest, versenkt ihr Gesichtchen in dem Weichen, bekommt einen ganz verträumten Gesichtsausdruck und beginnt dann zu treteln (Milchtritt), so schläft sie ein.


    Danke für Deine Tipps. Vielleicht kannst Du mir dazu noch mehr sagen. Ich möchte sie auf alle Fälle anwenden. Auf die Reaktion hinsichtlich der Wasserpistole bin ich gespannt. Leah geht z.B. auf den Gartenschlauch beim Beetegießen los, während Peggy sich respektvoll fernhält. Das könnte hoffentlich gelingen. :???:


    LG


    Maria

    Hallo Corinna,


    warum noch einmal den Züchter? Meine ältere Hündin ist ein Superhund geworden, so wie ich ihn mir erträumt hatte und obendrein kerngesund und bildschön.


    Die Welpen lebten erst mit der Mama im Haus, umgeben von der Menschenfamilie. Nach dem Absetzen waren sie tagsüber auch in einem großen Zwinger/Freilauf, wo sie mit Oma und den Geschwistern zugange waren.


    Die Vorgeschichte ist gar nicht so interessant. Ich suche nicht nach Erklärungen, sondern nach geeigneten Reaktionen und Verhaltensweisen für das "Jetzt". Das Verständnis, warum etwas so gekommen ist, nützt nichts, wenn man nicht weiß, wie man es abstellen kann. Ich denke zudem, dass hier die Genetik das Ausschlaggebendere ist.


    Ja, Peggy ist auch sehr besitzergreifend, aber sie ist auch selbst sehr zärtlich und ihre Lieblingsbeschäftigung ist ganz einfach "Liebhaben". Sie hat auch sehr viel Mitgefühl, wenn es mir mal gerade nicht gut geht.


    Tut mir leid, auch wenn Du das selbst noch nicht erlebt hast, Peggy kann das. Du solltest mal ihr Gesicht dabei sehen! Wie ein Kind, das aus Zorn etwas kaputt macht, damit Mama sich ärgert oder traurig ist. Das Mädel ist clever. Sie bringt mir auch morgens schon die Pantoffeln, wenn ich nicht gleich aufstehe, so wie sie meint oder versucht mich am Schlafanzugärmel aus dem Bett zu ziehen.


    Zuwendung, wenn sie Unsinn treibt: Hundefäkalien in empfindlichen Wohnräumen kann ich nun mal nicht einfach so liegen lassen. Und wenn sie anfängt Decken, Kissen, Hundebetten oder andere Dinge zu zerreissen, kann ich das auch nicht ignorieren. Ich muss eben entweder kommen und sauber machen oder Dinge in Sicherheit bringen.


    Was ich bei Deiner Antwort vermisse, liebe Corinna, sind Tipps, wie man Peggy anders händeln könnte. Natürlich habe ich auch damit begonnen, nur 10 Minuten am Tag spazieren zu gehen um dann Monat für Monat um weitere 10 Minuten zu steigern. Da ist zuhause die Hölle los! Bevor sich Peggy zu Tode langweilt, lässt sie sich garantiert etwas einfallen. Reduktion der Aktivitäten löst nicht unser Problem, sondern wprde es verstärken. Die Aktivitäten sind ja nicht der Auslöser.


    Peggy hat es schon mit 11 Wochen fertig gebracht (auf unseren 10 Minuten Spaziergängen), meinen Anorak knurrend zu zerfetzen, weil ich mit einem Passanten gesprochen hatte und nicht gleich weiter ging. Das tut sie heute nicht mehr und wartet zwar nicht gerne, aber doch friedlich auch mal 10 Minuten (legt sich selbst ins Platz). Unsere Aktivitäten sind nicht Auslöser ihres Benehmens, vielmehr großteils Teil der "Therapie" - auch UU und Agility sind so zu sehen.


    Unsere Auswärtsaktivitäten habe ich so gesteigert, wie ich sehen konnte, dass ihre Aufmerksamkeit mithält, sie zufrieden scheint und sie keineswegs überfordert ist. An den Tagen, an denen wir im Hundesportverein sind (Agility und UU immer am selben Tag. Jeweils 10 Minuten Einzel, 10 Minuten Gruppe und 10 Min. Agility)), gehen wir natürlich nicht mehr extra spazieren. Nur an den restlichen 4 Wochentagen. Wenn es draußen in Strömen gießt, gehen wir manchmal gar nicht oder wie es das Wetter erlaubt usw.


    Das, was Peggy jetzt an Aktivität hat, entspricht genau ihren Anforderungen, so dass sie nicht überfordert ist und auch kein Defizit hat. Hunde sind nun mal unterschiedlich. Sie ist deswegen nicht aufgedreht, sondern zufrieden und sie schläft sehr tief und ruhig. Geclickert wird nicht alle Tage, und wenn dann auch an die 5 Minuten, um mehr Bindung aufzubauen und sie mehr zu konzentrieren.


    Nebenbei bin ich ja auch noch selbstständig berufstätig. Bespaßt wird Peggy nicht auch noch zusätzlich. Ich meinte damit nur, dass immer jemand zur Verfügung stünde, wenn sie Kontakt möchte oder jemanden braucht.


    Ich kann und will auch gar nicht ihr Programm herunterfahren, weil es so wie es ist, für sie gerade ausreicht und in etwa seit 1 Monat so abläuft. Das kann nicht die Ursache ihrer Probleme sein.


    Bellen wegen jedem Furz, springen und beissen waren von Anfang an da und werden ja weniger, nur ist es eben noch immer anstrengend und offenbar noch lange nicht vorbei. Dieses Verhalten hat sich ja umgekehrt proportional zur zunehmenden Aktivität verändert.


    Bellen, springen, beissen, haben sich nicht zunehmend entwickelt, aufgrund der Lebensumständen bei mir, sondern waren von Anfang an dauernde, große Probleme.


    Frage also, was ich grundsätzlich machen kann, um dieses Benehmen zu unterbinden - dann wenn es statt findet. Ignorieren ist der Witz in Tüten. Damit habe ich begonnen, bis mir das Blut aus der Nase lief und insbesondere die extrem schmerzhaften Bisse in die Brust nicht mehr auszuhalten waren, von den kaputten Kleidern einmal ganz abgesehen.


    08/15 kenn ich schon. Ich suche halt nach alternativen Tipps, außer harten Kommandos und sofortiges "Platz" durch Herunterziehen. Vielleicht hatte/hat ja jemand ein ähnliches Problem


    Ich dank Dir für Deine viele Mühe, liebe Corinna, aber die Antwort bringt mich nicht weiter.


    VG


    Maria

    Hallo Pandora,


    willst Du in Urlaub fahren oder brauchst Du einen Kurs in "Wie beherrsche ich mich, auch in extremst provozierendsten Situationen"?


    Ich könnte die Dame schon wegen der Hunde in keinem Fall tolerieren, will heißen, um mich haben. Dazu kommt aber sicherlich noch, dass sie sich auch in anderen persönlichen Bereichen ähnlich benehmen wird.


    Bevor Du Erstickungsanfälle oder Magengeschwüre bekommst:


    Stornier die Frau und mach echten Urlaub.


    LG


    Maria :kopfwand:

    Hallo Corinna,


    mit dem Züchter setze ich mich nicht mehr in Verbindung, weil dessen Ratschläge einfach total unbrauchbar sind und ich aus mehreren Gründen völlig verärgert bin.


    Meine ältere Hündin ist aus der selben Zucht und als ich beim Abholen von Peggy meinte, schlimmer könne es ja nicht mehr kommen, weil schon Leah absolut nicht einfach zu erziehen war, sagte er mir, ich würde mich da schon noch anschauen. Peggy sei nur mit äußerster Konsequenz zu erziehen. Sie sei ziemlich laut, frech, nage alles an und beisse alles klein und pinkle überall hin und das dauernd.


    Er hatte nicht übertrieben, sondern sehr verharmlosend die Wirklichkeit geschildert. Peggy ist aber auch extrem anhänglich und lieb. Sehr zärtlichkeitsbedürftig und verschmust, aber eben unglaublich emotional und impulsiv. Sie kann sich nicht zurück nehmen, gibt niemals nach und zudem ist das kleine Biest auch noch so intelligent, regelrechte Strafaktionen zu starten.


    Beispiel: Peggy langweilt sich und beginnt zu bellen. Gebe ich ihren Wünschen nicht nach, schafft sie es durchaus in sage und schreibe 7 Minuten zweimal auf den Teppich zu sch...en und einmal hin zu pinkeln! Solche Aktionen werden zwar weniger, aber abgeschafft sind sie nicht. Ich habe oft den Eindruck, dass die Kleine, wenn sie etwas Verbotenes anstellt, schon überlegt, was sie als Nächstes tun könnte und wenn sie sich langweilt und niemand Zeit hat, sorgt sie dafür, dass ich zwangsweise mich mit ihr oder ihren Taten beschäftigen muss. Lieber negative Aufregung und Zuwendung als gar keine!


    Sie braucht - sofern sie nicht schläft - extrem viel zu tun und dem kann ich nicht immer nach kommen.


    Morgens gehen wir ca. 1,5 Stunden spazieren - mit und ohne Leine, immer wieder unterbrochen von kurzen Unterordnungsübungen und Aufmerksamkeitsspielen. Laufen, toben, schnüffeln, stöbern kann sie dabei auch.


    Zwischendurch clickern wir nach Möglichkeit ein bisschen, wobei sie recht aufmerksam ist. Ansprache hat sie eigentlich immer, auch jemand zum Streicheln (und nicht nur zum Schimpfen). Sie spielt viel mit der Großen, für Peggys Geschmack immer zu wenig... Sie kann auch auf den ganzen Tag auf die sehr große Terrasse und in den Garten.


    Nachmittags oder gegen Abend machen wir unsere lange Tour in Wald und Flur, so ca. 2 Stunden, auch immer wieder unterbrochen von kleinen Unterordnungen, miteinander Laufen üben (ohne Bellen, ohne gestellt zu werden, ohne Beissen, Springen und Zwicken). Wir beide gehen, soweit irgend machbar, immer alleine. Ist die Große dabei, orientiert sie sich zu viel am anderen Hund und beide sind nicht mehr ganz so einfach zu händeln. Z.B. bellen sie zusammen gerne fremde Hunde an, was alleine überhaupt nicht vorkommt! Sie wollen sich auch offensichtlich gegenseitig beschützen.


    Sofern sich die Möglichkeit ergibt, lasse ich sie auch gerne mit fremden Hunden spielen (sie hatte sich zunächst sehr vor jedem Hund gefürchtet). Spielen kann sie sehr freundlich und aggressionslos. Sie liebt es in Formation über die Wiesen zu rasen.


    Dreimal wöchentlich üben wir Unterordnung auf dem Trainigsplatz (im Einzel und in der Gruppe) und zweimal Agilitygewöhnung = sprich Konzentration auf mich üben, führen lassen. Kontaktzonen genau einhalten, warten lernen. Also bestimmt nicht aufheizen und jagen, sondern das blanke Gegenteil: Mir nicht davon laufen, nicht bellen, nicht springen, nicht beissen aber konzentrieren, warten, aufmerksam sein. Wir haben gottlob ausgezeichnete Trainer mit viel Engagement, Geduld und Einfühlungsvermögen. Wenn Peggys Übungen abgeschlossen sind, halten wir uns immer in unmittelbarer Nähe zum den anderen gerade trainierenden Hund auf, z.B. auf dem Agilitytisch, der vielleicht momentan nicht gebraucht wird und ganz nah am Parcour steht.


    Da kann ich mich ohne Stress ausschließlich auf Peggy konzentrieren, um sie ruhig zu halten und daran zu gewöhnen, dass man nicht miteifern muss und nicht winseln und nicht kläffen, wenn andere "spielen".
    Die Mutter ist sehr freundlich (wie Peggy auch) aber sehr übermütig und extrem aktiv und der Vater eher ruhig und ausgeglichen. Peggy kommt wohl ganz nach ihrer Mutter. Beides sind ausgezeichnete Hunde, wobei die Mutter (keck, vorlaut und etwas frech) schon auch nach wie vor eine seeehr konsequente Hand benötigt. Der ganze Wurf neigt wohl allgemein dazu ein bisschen laut zu sein.


    Nach Aussagen des Züchters kommt Peggy ganz nach der Mama und die beschäftigt auch im Rudel die anderen Hunde am meisten von allen. Den anderen Streiche spielen, tratzen usw. auch im Erwachsenenalter noch immer eine Lieblingsbeschäftigung. Peggy hat das Grenzensetzen der Mutter, nehme ich an, schon angenommen. Wenn Leah sie wirklich wütend anfaucht, gibt sie klein bei. Allerdings passiert das meinem Geschmack nach viel zu selten. Leah zieht sich eher zurück, wenn's ihr zu viel wird.


    Sorry, ein bisschen viel geworden. Aber in der Zwischenzeit könnte ich über mein überschäumendes und aufbrausendes Borderkind Romane schreiben.


    VG


    Maria