Hallo liebe Foris,
kaum vorgestellt, möchte ich die Mitglieder, die damit Erfahrung haben, um Rat bitten. Ich bekam meine Kleine mit 9 1/2 Wochen und war zunächst etwas erstaunt, über den kleinen, energischen Hund, der zu allem und jedem einen bellenden Kommentar abzugeben hatte und das mit einer unglaublichen Stimme, die Gläser im Schrank zum Klingen bringt.
Der Hund war/ist unglaublich emotional und impulsiv und hatte vor allem null Frusttoleranz. Verbote wollte er überhaupt keine akzeptieren. Es half keine Ablenkung, kein "Nein", überhaupt nichts, auch kein Klaps auf die Nase oder was auch immer. So etwas war mir noch nie begegnet und was noch weitaus schlimmer war, die Kleine sprang mich vom ersten Tag an mit unglaublicher Vehemenz von allen Seiten an, zwickte, biss und zerriss meine gesamte Garderobe.
Ich dachte zunächst mit viel Geduld und konsequentem Verhalten, dieses Benehmen allmählich abstellen zu können. Das ist mir bisher in vielen fast unerträglichen, leidvollen und oft verzweifelten Monaten auch bsher zu etwa 80% geglückt, da bleiben aber noch immer 20 mühsame Prozent, für die jeder Trainer ein anderes Konzept hat, das dann in der Praxis doch nicht durchführbar ist.
Es ist ganz einfach so, dass Peggy versucht jede Art von Spannung durch Bellen und Beissen loszuwerden, so klein kann die Spannung auch gar nicht sein. Außerdem ist sie fürchterlich penetrant, wenn sie etwas will. Ich denke, sie würde sich eher erschlagen lassen, als einfach so nachzugeben.
Die ewige Bellerei habe ich etwas eingedämmt mit "Time out". D.h., jedes Mal, wenn sie "unmotiviert" bellt und nicht abzustellen ist, kommt sie sofort vor die nächste Tür. Erst wenn sie aufgehört hat (ich zähle danach noch bis 10) darf sie wieder in den Raum. Das geht und glückt aber nicht immer.
Wenn sie etwas möchte, springt sie und beisst, wenn sie etwas nicht möchte, springt sie und beisst. Ich erwische sie leider nicht immer, weil ich nicht immer vorbereitet bin oder oft etwas in Händen habe usw. Hier bekomme ich sie am besten "auf die Reihe", in dem ich sie sofort an der Halskrause fasse oder am Halsband und nach unten ins Platz ziehe. Aufstehen darf sie erst wieder, wenn sie sich wirklich beruhigt hat und Widerstand aufgibt, normal atmet.
Ich habe schon den Eindruck, dass sich das Verhalten mit zunehmendem Alter bessert, aber zufrieden bin ich noch lange nicht. Ich beginne jetzt mit Gewöhnungsarbeit für Agility und habe hier natürlich das selbe Problem. Zwei Hindernisse hintereinander gehen natürlich nicht, weil sie bereits nach dem ersten Hindernis bellt und versucht hochzuspringen und zu beissen - also "Platz" und warten.
Wer hat ähnliche Erfahrungen und sie möglichst positiv gelöst? Ich bedanke mich jetzt schon für konstruktive Antworten.
VG
Maria