Vor fünf Wochen sind wir umgezogen von einer Hochhauswohnung in ein EG mit Garten und direktem Zugang zur Straße.
Am Anfang ist Pino uns ständig hinterhergelaufen, sobald einer von uns das Wohnzimmer verlassen hat ist er hinterher. Das hat sich etwas gebessert, manchmal bellt er kurz, wenn er alleine im Zimmer bleibt; gehen wir beide raus kommt er hinterher gelaufen (eigentlich IMMER). Sitze ich auf dem Klo, kommt er spätestens nach einer Minute drückt die Tür auf und kontrolliert das Bad! Ist die Tür fest verschlossen wird gekratzt/gefiept. Er bleibt auch nicht alleine im Garten, gehen wir ins Haus kommt er sofort mit. Machen wir die Tür zu, damit er draussen bleibt, wird sofort gebellt.
Wir blockieren nachts das Sofa mit einem schweren Holzstuhl; vergessen wir das, schläft er auf dem Sofa. Und geht auch nicht runter, wenn ich morgens reinkomme.
Jetzt kommt er an, wenn wir oder einer von uns auf dem Sofa sitzt und will auch hoch und kuscheln, das wollte er vorher NIE! Kurze Streicheleinheit ok, aber dann wieder weggegangen auf den Platz, untern Tisch etc irgendwo sonst hingefleezt.
Er kommt auch oft und fiept/bellt ausdauernd, wenn er was will: rausgehen, spielen, sein Fressi, unser Essen(!). Wir schicken ihn dann weg, wobei er manchmal grummelt/knurrt/bellt.
Am Anfang, als die Möbel noch nicht aufgebaut waren etc haben wir alle im Wohnzimmer geschlafen, Pino in der Hundebox und wir auf der Luftmatratze. Die Umstellung: Pino schläft im Wohnzimmer und wir im Schlafzimmer und er kommt während der Nacht NICHT ins Schlafzimmer um unter dem Bett zu liegen/schlafen haben wir schon hingekriegt. Auch mit halb offenen Türen. Er darf jetzt morgens rein um kurz zu ratzen, wenn ich aufgestanden bin und in Küche und Wohnzimmer rumore, sozusagen als Morgenritual vor dem Gassigehen - Fehler?
Gebell, sobald jemand am Haus vorbei geht, haben wir unterbunden und es lässt spürbar nach. Sobald er im Garten ist, rennt er erst zum Gitter-Törchen zur Straßenseite und kontrolliert. Kommt jemand vorbei, auch ohne Hund, wird fett gebellt. Die Sicht zu versperren halte ich für keine gute Idee, da das Törchen nicht hoch ist ca. 80 cm und er sich auch hochstellen kann, um drüberzugucken. Er könnte auch drüberspringen, hat aber noch keine Anstalten gemacht.
Ein Nachbar hat einen JRT Rüden, der IMMER bellt wenn er im Garten ist. Liegt Pino im Wohnzimmer und Rocky legt los, ist Pino manchmal still, zuckt nicht mal mit dem Ohr, doch steht die Tür zum Garten auf, fegt er bellend raus. Oft bellt Rocky und Pino sitzt ganz still auf der Wiese oder markiert den Zaun.
Kommen Fremde in unsere Wohnung, ist die Hölle los. Sperre ich ihn in die Box, bellt er wie verrückt. Darf er zu den Leuten hin, bellt er phasenweise weiter, beruhigt sich aber halbwegs innerhalb von 15 Minuten, lässt sich aber kaum auf den Platz oder weg schicken. Stelle ich die Box ins Schlafzimmer, zB. wenn der Gasmensch, Telefonanschliesser etc kommen, bellt er durch fast ohne Pause. Wobei sich das etwas gebessert hat. Neulich als ich vom Gassi komme, steht ein Paketbote vor unserer Haustür, naja die Einzelheiten könnt ihr euch vorstellen: ein Monster an der Leine, 15 kg und ich hatte Schwierigkeiten ihn mit einer Hand zu halten, musst ihn am Geschirr festhalten.
Auf der Straße werden Menschen auch sehr intensiv beobachtet und dann angebellt, ebenso Radfahrer und Fahrzeuge. Nehme ich ihn rechtzeitig ins Fuss und lenke seine Aufmerksamkeit auf mich geht es meist, aber nicht immer. Andere Hunde werden immer angebellt, wenn ich nicht rechtzeitig für Distanz sorge.
Im Freilauf hatte er schon eine ziemliche Rauferei mit einem Rüden seiner Gewichtsklasse, wobei der andere in der Dämmerung zu uns hingeschossen kam, sec-Schnüffeln und dann ging die Klopperei schon los, ein staubiges Knäuel wie im Comic! Er wurde auch hinten zwischen die Ohren gebissen, aber wir haben das erst gesehen als sich im Heilungsprozess die Haut und Haarbüschel abgelöst haben.
Größte Baustelle: er will/kann nicht mehr alleine bleiben. Gehen wir beide weg, zusammen oder unabhängig voneinander, bellt er, nicht ununterbrochen aber so gut wie: bellbellbell Pause 30 - 60 sec und wieder bellbellbell. Die Pausen sind mal länger mal kürzer. Es geht über Stunden!
Wenn ich gehe verabschiede ich mich nicht, schicke ihn auch nicht auf den Platz oder so. Ich ziehe meine Jacke an und gehe einfach. Gucke ihn auch nicht an oder so. Er beobachtet das natürlich intensiv.
Geht nur einer von uns weg, will er sich in den Flur legen und die Tür beobachten, was wir unterbinden.
Er wird allerdings begrüsst wenn ich wieder komme und dreht völlig auf.
Sollte ich ihn wenn ich gehe in die Box sperren und die Wohnzimmertüren schließen, oder ihn ins hintere Schlafzimmer setzen, weiter weg von der Straße?
Vielen Dank fürs eure Kommentare, habe schon einiges hier gelesen, bin aber immer noch Ratlos.