Beiträge von benjalex

    Hallo Inna,
    es kam für mich nicht rüber, dass du dich leichtfertig von deinem Hund trennen möchtest, aber ich weiss nur zu gut dass die "Schmerzgrenze" hierfür sehr individuell sein kann. Insbesondere Außenstehende kommen einem mitunter mit wenig hilfreichen Tipps, machen einem ein schlechtes Gewissen, auch Tierärzte, wenn sie die häusliche Situation und die Bereitschaft für den eigenen Hund zu kämpfen nicht erkennen, bzw. das nicht ihrer eigenen Philosophie entspricht.


    Als interessantes Beispiel kann ich hier anführen: Hund, Hinterhand mehr oder weniger gelähmt, fällt beim Mini-Spaziergang oftmals auf den Hintern, eiert rum, kann sich kaum auf den Beinen halten. Hier erntet man mitleidvolle Blicke und nicht selten den Hinweis dem Leiden doch ein Ende zu setzen. Dass der Hund immer wieder gerne aufsteht, ggf. mit Hilfe, um freudig-interessiert weiter seinen Interessen nachzugehen, wird dann nicht bemerkt.


    Der selbe Hund im Hunde-Rolli, genauso gelähmt, genauso instabil, kann nicht mehr umfallen, kommt ohne Hilfe von A nach B, geht seinen Interessen nach (Schnüffeln, sehr wichtig! Und daher auch sehr wichtig, mal außerhalb "der eigenen 4 Wände"). Die Reaktion Außenstehender/Passanten ganz anders, interessiert, aber meist positiv. "Wie schön, dass es solche Hilfsmittel gibt" und vom Einschläfern spricht plötzlich niemand mehr. Komisch. Es ist der selbe Hund mit dem selben Leiden. Also alles eine Frage der Wahrnehmung und anschließenden Bewertung. Ich schwöre aber, dass der Hund weder in der Situation mit und ohne Rolli unglücklich war.


    Worauf ich hinaus will: es ist meine Aufgabe als Betreuer/Bezugsperson des Hundes zu beurteilen wie es ihm (überwiegend) mit seinem "Leiden" geht. Und das so neutral wie irgend möglich. Kein krampfhaftes Festhalten, wenn der Hund wirklich leidet und kein leichtfertiges und bequemes Loslassen, wenn mein Hund ganz offensichtlich noch bleiben möchte und ich es uns auf Grund unserer Lebenssituation einrichten kann.


    Ich hoffe, das kam jetzt nicht belehrend klugsch********* rüber, das waren Dinge, die mir so spontan durch den Kopf gingen.


    Ich finde es gut, dass du nach "euren" Wegen suchst und ich drücke alle Daumen, damit ihr vielleicht noch etwas Linderung erreichen könnt! Bei meinen Spondy-Hunden war es immer ein Auf und Ab. Mal eierten sie wie blöd durch die Gegend, mal liefen sie noch eigenständig einen vollen Einstundenspaziergang, alles abhängig von manchmal nicht nachzuvollziehenden Faktoren. Aber ein Faktor war hier auf jeden Fall immer Kälte/Nässe. Also gut schauen, dass der Rücken und die hintere Muskulatur im Herbst/Winter nicht auskühlt.


    Mit Cortison würde ich übrigens nicht geizen, wenn dein Hund es verträgt und die Dosis in einem akzeptalen Rahmen für eine Dauergabe liegt. Diesbezüglich habe ich immer eine ganz pragmatische Kosten/Nutzen-Rechnung hinsichtlich evt. auftetender Nebenwirkungen gemacht.


    Und nun konkret zu den Windeln. Wir haben hier 3 verschiedene Modelle. Eine Rundum-Windel, die auch den Analbereich abdeckt:
    http://www.vital-petshops.de/t…indel,pd4170!0,,1432.html


    Sie kommt weniger zum Einsatz, da ich sie etwas zu klein gekauft habe und ich den Kot lieber vom Boden als aus dem Hundefell kratze.


    Am meisten im Einsatz ist die Rüdenwindel, manchmal noch mit ergänzenden Einmaleinlagen:
    http://www.vital-petshops.de/t…indel,pd4170!0,,1457.html


    Ansonsten noch ein sehr leichtes Modell ohne Saugeigenschaften, aber sehr bequem (und sommertauglich), zusätzliche Einlagen sind hier unabdingbar:


    http://handicappedpets.com/www…pers-pouch-male-wrap.html


    LG Bettina

    Hallo Inna,
    ich habe bislang zwei große Spondylose-Hunde begleitet, bzw. mache das bei einem aktuell noch. Das wichtigste war und ist hier: Schmerzfreiheit und der Augenmerk liegt ganz eindeutig auf guter Lebensqualität und Zufriedenheit der Hunde. Aus Hundesicht war die Inkontinenz hier eher von untergeordnerter Bedeutung und mit ein wenig Management kann man das auch für den begleitenden Menschen erleichtern, bzw. erträglich machen.


    Ich führe meinen Oldie tagsüber neben den Spaziergängen alle 2 Stunden zum Lösen raus (Garten). Glücklicherweise klappt das sehr gut und er weiß was er zu tun hat.
    Nachts und bei längerer Abwesenheit benutzen wir die von dir angesprochenen Rüdenwindeln - ich kann sie sehr empfehlen und lege bei Bedarf noch Babysaugeinlagen ein (für größere Urinmengen ).


    Ansonsten ist hier seit Jahren ein Hunderolli im Einsatz - meine Hunde waren von Seiten der Spondylose durch Verknöcherungen bereits schmerzfrei, so dass diesem Einsatz nichts entgegen stand und sie so aktiv am Alltag teilnehmen konnten/können.


    Ehrlich gesagt würde ich nicht auf Grund von Harninkontinenz auf die Idee kommen, einen meiner Hunde gehen zu lassen wenn er noch deutlich zeigt dass er Freude am Leben hat.


    Alles Gute für euch!


    LG Bettina

    Zitat

    Ihr Hund war kein Leinenpöbler, sondern unsicher an der Leine und fühlt sich jetzt natürlich auch stärker, weil er jemanden an seiner Seite hat.
    Und der Tipp ist ein bißchen daneben, von wegen, deswegen keinen anderen Hund zu holen, oder??
    Wenn man einen "Gebraucht"hund holt, dann kann einem sowas immer passieren ;)


    Wenn man es bereits im Vorfeld weiss, kann man davon Abstand nehmen. Und nein, ich sprach nicht davon sich generell keinen Zweithund zu holen, sondern wenn, dann einen souveränen der dem Ersthund vielleicht auch etwas Sicherheit geben könnte.
    Da hier ein Leinenpöbler unter 3 Hunden unterwegs ist, weiss ich wovon ich spreche. Ich habe den Hund so übernommen und wir arbeiten selbstverständlich an dem Problem. Aber man muss sich auch einmal vor Augen führen, welche Konsequenzen es haben kann solange das Problem noch besteht.
    Wenn ein Hund nicht gesellschaftsfähig ist, und das beinhaltet dass man ihn nicht so ohne weiteres angeleint durch Wohngebiete oder andere öffentliche Umgebungen führen kann, wird man sich als Hundebesitzer sicherlich oftmals gut überlegen ob man den Hund mitnimmt (Stress für alle Beteiligten).


    Meinen Tipp empfinde ich nicht als "daneben" sondern als realistisch.


    LG Bettina

    Zitat

    benjalex :
    Deinen Tipp habe ich mir auch zu Gemüte geführt.
    Hat alles gut begonnen nur beim Download dann nach speichern unter...
    mit welchem programm öffne ich diese bearbeitete Bilddatei denn dann bitte ?


    Speichern unter, da legst du dir am besten einen Ordner an, den du hinterher auch wiederfindest :D
    z.B. C:\Bilder\Dateiname(für das Bild)


    Falls du mit Windows arbeitest: Arbeitsplatz -> C -> Rechtsmausklick -> Neu -> Neuer Ordner, den du dann so benennen kannst wie du möchtest (bei mir "Bilder") und da kommen dann alle Bilder im jpeg-Format rein.


    Zum Angucken? Kommt drauf an was du für Programme installiert hast...Bei mir der Microsoft Picture Manager. Normalerweise reicht es das Bild anzuklicken im abgelegten Verzeichnis/Ordner, Doppelklick (jpg).


    Wenn du das Avatar im dogforum hochladen möchtest, gehst du einfach in dein Profil (zu finden links unter "Navigation", etwas runterscrollen).


    Der Vorteil bei dem Bildbearbeitungsprogramm hier im Forum ist, dass nicht nur die Größe runtergerechnet wird, sondern das Bild auch so komprimiert wird dass es den Vorgaben entspricht - und das in einer sehr ansehnlichen Art und Weise.


    LG Bettina

    Ignorieren, schön und gut. Solange der Hund sich *nur* verkrümelt, hechelt oder sabbert und Schutz sucht, auch kein Problem - der Hund tut ja nix, bzw. richtet keinen Schaden an.
    Was aber mit einem Hund tun, der aktiv wird? Der das Haus zusammenbellt? Oder versucht gegen die Fenster zu springen? Oder Gartenzäune überwindet, um dem Donner entgegenzusprinten?
    Ignorieren sicherlich hier nicht die Lösung des Problems.


    Eigentlich sind es 2 Probleme: das des Hundes (Angst) und das des Hundebesitzers (die Konsequenzen/Verhaltensweisen, die der Hund aus der Angst heraus zieht).


    Die angesprochene vielverschmähte Zuwendung in solch einer Situation... Was ist für einen Hund in solch einer Gefühlslage überhaupt Zuwendung? Kann er sie als Belohnung für ein unerwünschtes Verhalten interpretieren? Oder vielleicht doch als Schutz, wenn man z.B. Körperkontakt zu einem im *normalen Alltag* vertrauten Wesen herstellt?
    Ich denke, dass Schutz/Körperkontakt geben in Ordnung ist. In jeder anderen Situation würde ich das mit meinem Hund auch tun und er weiss dass er sich an mich wenden kann, wenn es mal brennt. Warum sollte ich bei Gewitter anders reagieren?
    Und warum sollte ich etwas verleugnen, was definitiv vorhanden ist? Ich habe keine Angst vor Gewitter, und genau das kann ich bei meinem Hund (hoffentlich) rüberbringen, selbstverständlich ohne zusammen zu zucken.


    Hier läuft es so ab, dass ich meinen Hund bei Gewitter zu mir auf das Sofa zitiere, ihn in eine Decke einwickele, Bachblüten (Rescue-Tropfen) gebe, die Musik auf Zimmerlautstärke andrehe und ihm die Hand auf den Rücken lege oder die Ohren ausstreiche. Weiteres *Geschisse* gibt es nicht. Ich surfe im Internet oder lese ein Buch.


    Dieser Hund lebt noch nicht sehr lang bei mir, auf seine Angst bei Gewitter wurde ich erst vor kurzem aufmerksam. Wir werden daran weiter arbeiten.


    LG Bettina