Beiträge von FrogundSirius

    Schäferschnauze


    Wir haben uns gar nichts dabei gedacht. Dachten viel eher, die Bindung zu verstärken... Das wir dabei insgeheim Schutzhundarbeit üben und möglicherweise die genetischen Anlagen unseres Hundes fördern, wussten wir nicht. Wir tasten uns langsam heran und erkennen immer wieder neue Dinge, die für ihn offenbar zu viel sind.


    Man lernt ja nie aus... :)


    Viele in meiner Umgebung verstehen nicht, wie man so ein Theater um seinen Hund macht und warum "man ihn nicht einfach mal härter anfasst". Und ich bin mir sicher, dass sie denken, dass ich nicht so viele Probleme hätte, wenn ich bei Zeiten mal draufgehauen hätte. Gerade deshalb danke ich euch für die lieben Worte und den Mut, den ihr mir macht. Es ist immer schön zu hören, dass man nicht alleine ist.


    LG.

    Hallo Corinna,
    hier mal eine Situation:


    wir gehen mit dem Hund raus und sehen von Weitem einen zerrenden Terrier an der Leine (mit Frauchen). Da ich bei Hundebegegnungen nicht möchte, dass mein Hund in der Leine steht, vergrößere ich lieber die Distanz oder drehe um, wenn ich meine, mit diesem Hund klappt es nicht.


    Mein Mann hatte den Hund an der Leine und läuft mit ihm schneller in die andere Richtung. Ich gehe hinterher und sehe, dass Sirius einmal von der einen, einmal von der anderen Seite quer vor meinen Mann läuft. Mein Mann läuft weiter, Sirius springt ihn an. Mein Mann dreht sich weg, bleibt aber nicht stehen. Und da umfasst der Hund mit dem Fang den Unterarm meines Mannes und hält ihn fest. Also kein festes Zubeißen, aber dennoch leicht schmerzhaft.


    Andere Situation: wir gehen an Bäumen und Feldern entlang, ich habe den Hund an der Leine. Mein Mann versteckt sich hinter Bäumen, Sirius dreht sich um, guckt und sucht ihn. Soweit so gut, ich merke aber, dass er immer aufgeregter wird. Mein Mann versteckt sich in einem Rapsfeld, Sirius läuft hin und springt ihn an. Er kommt aus dem Feld raus und ignoriert Sirius. Da fasst er den Jackenärmel und zerrt an diesem rum. Keine Chance, ihn loszubekommen. Mein Mann hat dann seine Jacke ausgezogen.


    Diese oder ähnliche Situationen hatten wir jetzt 5 Mal.


    Was tun wir? Wir haben die Absprache, sofort zu stoppen, wenn wir meinen, der Hund geht gleich hoch. Wir versuchen also, ihn unter der Schwelle zu halten und üben gleichzeitig mit ihm, gelassen zu sein, wenn man sich wegbewegt, schnell läuft, sich Dinge schnell bewegen usw. Dass das keine Sache von einer Woche ist, weiß ich. Aber es ist so zermürbend, weil ich grad das Gefühl habe, nicht vorwärts zu kommen.


    Dazu kommt, dass wir am Mittwoch einen Termin mit dem Trainer haben und überlegen, ob wir zunächst einen Maulkorb nehmen, um uns zu schützen.


    Ist es so verständlich geworden?


    LG.

    Ja, das machen wir schon und werden wir auch weiter machen. Wie so oft blendet man die guten Dinge aus, wenn es grad mal schlecht läuft. Rational weiß ich das - emotional gehts mir einfach schlecht.


    Bin nur froh, dass mein Mann und ich an einem Strang ziehen.


    LG.

    Ihr Lieben,
    das ist sooo lieb von euch. Es baut mich auf, insbesondere weil ich heute einen sehr sehr doofen Tag hatte. Ich habe bereits einen Trainer, dem ich vertraue. Und wir haben am Mittwoch Krisensitzung und werden beratschlagen, ob wir zunächst einen Maukkorb nehmen und wie der Weg weitergehen wird. Er hat mir schon gesagt, dass wir im Moment in einer sehr schwierigen Phase sind und wir mit Sicherheit noch das nächste halbe Jahr damit zu kämpfen haben. Ich bin bereit zu kämpfen und ich weiß auch, dass Sirius vor einem halben Jahr lange nicht so viel ausgehalten hätte, wie er es jetzt kann. Dennoch, immer wieder diese Rückschläge, die mich so fertig machen.


    Heute zum Beispiel war ich in der Huschu (gehen ich neben den Einzelstunden auch noch hin) und ich hatte keinerlei Zugriff auf meinen Hund. Nun ist es so, dass wir uns an verschiedenen Orten treffen und dies sicherlich der Schwerste überhaupt war. Hundetreffpunkt Nummer 1 und für Hundenasen sicher kaum auszuhalten. Sirius hat mir das Leckerlie vor die Füße gespuckt und war kurz davor, hochzugehen. Ich habe abgebrochen, weil ich um ehrlich zu sein, Angst hatte, dass es wieder losgeht.


    Es geht mir so wie dir Ännchen. Einen Hund abgeben, das macht man nicht. Und wie stehe ich vor den anderen da??? Ich weiß, dass mich das nicht interessieren sollte, aber im tiefsten Inneren denkt man doch drüber nach. Zugeben zu müssen, dass man versagt hat.


    Es tut gut zu hören, dass es Menschen gibt, die einen verstehen. Es gibt nicht Viele davon. Danke euch.


    LG.

    Nein, so schnell gebe ich nicht auf. Ich werde auf jeden Fall weiter machen. Aber ich danke dir für deine ehrliche Einschätzung. Ich denke auch, dass man sich immer fragen muss, ob es noch geht.


    Was mich quält ist die Frage, wie der Hund sich bei anderen Leuten entwickelt hätte. Gäbe es dort auch diese Probleme?


    LG.


    Ja, aber was ist denn die Konsequenz? Ich quäle mich ja die ganze Zeit mit eben diesen Gedanken und traue mich fast gar nicht, sie hier anzusprechen. Wer nimmt denn diesen Hund? Wem könnte ich ihn anvertrauen, der nicht draufhaut?

    Ich versuchs mal zu erklären: mein Hund definiert seine Stellung bei uns durch Bewegungsfreiheiten. Er selbst meint, sich sehr frei bewegen zu können, während er uns gewisse Freiheiten nicht zugesteht. Sprich, wenn wir schnell laufen, uns komisch bewegen, uns zu nahe kommen usw. Immer dann kommt es zu den beschriebenen Situationen. Wir haben schon viel erreicht, z.B. können wir uns umarmen ohne gleich einen Hund zwischen uns zu haben. Aber alles, was ihm suspekt vorkommt, muss er klären. Es ist nicht nur an der Leine so. Er geht eigentlich sehr gut an der Leine, läuft aber einer von uns weg oder versteckt sich, kann es sein, dass er uns beim Wiederkommen maßregelt.


    Ich denke deswegen, dass wir unsere Beziehung untereinander noch nicht geklärt haben. So kommt dann auch die Überforderung zustande, wenn er meint, die Situation nicht mehr unter Kontrolle zu haben und das Gefühl hat, dass gleich etwas aus dem Ruder läuft.


    Ich hätte auch einfach "Beißen bei Überforderung" schreiben können...(ich will es aber nach wie vor nicht beißen nennen).


    LG.

    Ähm, ja, ich hab überlegt, wie ich es betiteln soll. Und ich denke, dass mein Hund mir nicht voll und ganz vertraut und meint, die Gruppe führen zu müssen. Deswegen.


    Ich möchte keinen Maukkorb nehmen aber ich glaube, es wird zunächst nicht anders gehen. Was hältst du von einem Halti?

    Hallo Corinna,


    naja, bei Tipps ist das halt immer so eine Sache - weil es eben nur Tipps sind und man häufig die Situationen (und den Hund) sehen muss, um was dazu sagen zu können. Was ich mich halt frage ist, ob dieses Problem auch mit der Pubertät zu tun hat und sich irgendwann mal legt oder ob ich jetzt immer einen Hund habe, den ich unter der Schwelle halten muss, damit er nicht hochgeht.


    Was hast du getan?


    LG.

    Hallo Zusammen,
    muss einfach mal meinen Frust von der Seele schreiben. Wir haben eine nicht ganz unproblematische Mischung aus DSH und Malinoi und ich gebe zu: ich stoße grad an meine Grenzen. Ich bin total ausgelaugt und ratlos. Möchte mich einerseits nicht unterkriegen lassen von den Problemen, weiß aber auch nicht, was mich noch erwartet.


    Wie soll ich es beschreiben? Sobald Situationen für ihn zu unübersichtlich oder komplex werden, muss er uns maßregeln. Es fängt mit einem einfachen Springen (Nackenstoß) an. Reagieren wird nicht so, wie er es erwartet, dann wird er körperlicher. Es geht bis hin zum Festhalten mit dem Fang (ich nenne es bewusst nicht beißen). Seine Aktionen richten sich eher gegen meinen Mann als gegen mich. Es ist aber weiß Gott nicht angenehm, einen zerrenden Hund am Arm des Mannes zu sehen und keine wirkliche Chance zu haben, irgendwie auf ihn einzuwirken.


    Wir arbeiten bereits mit jemandem zusammen und sind uns auch bewusst, wo das Problem liegt. Mir geht es auch gar nicht um Lösungsstrategien als vielmehr um den Austausch mit Leuten, die ähnliche Probleme haben. Ich frage mich die ganze Zeit, was genau schief gelaufen ist, finde vereinzelt Antworten, kann mir aber nicht alles erklären.


    Ich muss gerade einsehen, dass das nicht der Hund ist, den ich haben wollte und ich weiß nicht, ob und wie lange ich das noch schaffe. Ich habe in einem anderen Thread schon mal geschrieben, dass ich keine richtige Beziehung zu meinem Hund aufbauen kann und ich frage mich wirklich, ob wir vielleicht einfach nicht zueinander passen.


    Kann es denn sein, dass ein Hund das komplette Leben durcheinander bringt?


    LG.