Beiträge von Freud

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    der Hund wird nicht runtergedrückt zum "Sitz" oder "Platz" ( das war wirklich früher ), sondern der Hund wird vielmehr begrenzt und in eine " no way out " Situation gebracht , so dass er sich nur in die gewünschte Richtung bewegen kann und wenn er diesen gewünschten Weg richtig wählt wird sofort gestätigt .....


    und das gilt für alle Übungen , auch für die Zirkuslektionen .....


    Und der psychische Druck in dieser "no way out" Situation ist inwiefern besser als physisches Runterdrücken? Ich kann mir so eine Situation leider nicht in einer Form vorstellen die dem Tier nicht mega Streß verursacht.


    Auf mich machen die Hunde definitiv einen seltsamen Eindruck und der der neben ihr sitzt in der Endsequenz fühlt sich da definitiv nicht wohl. Ganz davon ab dass sie ja diese Methode als Erziehungsmethode für jedermann propagiert und ich wage einfach mal zu bezweifeln das Hänschen Müller der sich für seine stilvolle City-Wohnung jetzt noch den In-Hund Border Collie gekauft hat und nun dazu die Super-Erziehungsmethode ganz ohne Leckerchen und Co anwendet sich noch 8 Hunde dazu anschafft die dann zusammen 4-X Stunden am Tag alleine sind.


    Das ist übrigens etwas das ich super bei ihr finde das sie da deutliche Worte findet. Dummerweise passt das halt nicht dazu, diese Methode dann auf einzeln lebende Familien- oder sonstige Hunde zu übertragen. Als Methode zum Umgang mit solchen Rudeln die genau so dazu eingesetzt werden wie sie das mit ihren Hunden macht ok, aber ich glaube darum dreht es sich eben nicht mehr alleine.



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    Kommunikation wendet sie für meine Begriffe so an, dass sie die nonverbale Kommunikation meint. Und genau damit arbeitet sie doch:
    Sie beobachtet, ob der Hund aufmerksam ist. Wenn er das ist, geht sie in ihrem Training nach den gleichen Prinzipien wie beim Clickertraining vor: positive Ansätze werden verstärkt.


    Ja durch etwas was die Hunde gerne hätten was man ihnen aber vorenthält.


    Ob das zunächst ein Click-Leckerchen ist oder Lob/körperliche Berührung ist von den zugrunde liegenden Prinzipien erstmal egal, daher ist es völlig banane so auf die "anderen" herabzusehen denn Sie macht genau das gleiche! Allerdings bestreitet sie ja in dem Beitrag genau das. :???:


    Und im täglichen Zusammenleben möchte ich einfach nicht darauf achten müssen, meinen Hund nicht zu loben oder zu streicheln. Wenn ich ein Tier als Arbeitsmittel sehe kann man das wohl tun, wenn ich ein Tier als Familienmitglied sehe bekomme ich Gänsehaut bei der Vorstellung. Auf eine klare Kommunikation zu achten kann ich auch anders lernen.



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    Ihre Verstärkung ist halt kein Click, kein Leckerli, sondern das sprachliche Lob und als "Superleckerli" die körperliche Berührung. Why not? DAS setzt nämlich gutes Timing und gut Beobachtung voraus. Und einen Hund nur durch verbales Lob zu erziehen, bedeutet wirklich sehr viel Arbeit und perfektes Timing.


    Und vor allem erstmal das ich dem Hund ständig Lob und Zuwendung vorenthalte und ihn zunächst mit Aversivmitteln dazu bringe etwas zu tun was ich dann mit Lob belohne - danke verzichte. Der Schritt vom "ich stampfe auf" bei rot zu "ich schmeisse was nach dem Hund der nicht so super folgsam ist wie ihre BCs" ist mir für die "breite Masse" einfach zu klein.

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    Hat meine Dogge auch gekostet. Aber mit Chip. Nur geimpft war sie noch nicht =/


    Auf die Gefahr hin das ich mich inhaltlich wiederhole aber...


    1000 Euro und dann ist das Tier noch nichtmal geimpft? :shocked: :irre:

    http://www.tier.tv/videos/helden/schaeferin/


    Da gibts nochmal ein ausführlicheres Video und ich muss sagen ich bin nicht wirklich über die Maßen begeistert davon was ich in den Video sehe.


    "Die Zeit von Pawlow ist ja nun vorbei" und "ich kann ein Nilpferd mit Wasserentzug dazu konditionieren einen Knicks zu machen" beschreiben wohl die Geisteshaltung dieses "neuen Stars am Tiertrainerhimmel" am besten.


    Das was sie da aufbaut ist nicht Pawlow, richtig, aber es ist genau so Skinner wie Clicker oder oder viele andere Trainingsverfahren auch - mit dem Unterschied (und der wird im zweiten Zitat deutlich) das hier im Gegensatz zu Clicker und Co. dann letztlich doch mit aversiven Reizen gearbeitet wird, siehe Wasserentzug bei einem Tier das dieses Element zum Leben braucht. "Freudscher Versprecher" oder wie? In welcher Bahn muss ich denken dass ich überhaupt auf "Wasserentzug als Erziehungsmethode" kommen kann? :shocked:
    Es kann mir niemand erzählen das das Vorenthalten von Körperkontakt bei einem sozialen Tier wie dem Hund nicht als Reizdeprivation zu werten ist - und der Körperkontakt der dann stattfindet hat irgendwie was von dem "drüberbeugen und auf den Kopf tatschen" das ich eigentlich hinter uns gelassen gesehen habe.


    Oh und die Heldenstory wie einer ihrer Hunde sie vor dem bösen Bullen gerettet hat... die hab ich in genau der gleichen Form schon mal gelesen und zwar bei McConnell, ich weiß ja nicht was ich davon halten soll. Ja ich weiß, im Zweifel für den Angeklagten aber dumm aufgestoßen ist mir das schon.


    Letztlich beschränkt es sich wohl auf die Frage, will ich ein Tier das um jeden Preis funktioniert (so wie die Hunde da nach dem Kontakt betteln hab ich noch kein Tier nach Leckerchen betteln sehen) in dem ich es einem großen Teil der Zuneigung die ich empfinde beraube um diese dann als *den* Verstärker einzusetzen oder ob ich lieber einen Hund habe der vielleicht mit Leckerchen erzogen ist aber der trotzdem auch mal "außer der Reihe" von mir eine Streicheleinheit bekommen kann ohne das ich die "jackpotmäßig" genau limitieren muss und schon beim Training mit dem Tier andauernd gesagt kriege ,das Körperkontakt ja nur für die Superbelohnung in Erwägung gezogen werden darf.


    Ja, eigentlich hat mich vor allem diese Trainingsstunde die zum Schluss gezeigt wird gestört. In der Situation würde ich vielleicht auch immer mal ein Leckerchen geben aber ich will sicher nicht darüber nachdenken, ob ich meinen Hund jetzt mal streicheln darf oder ob ich das besser für die nächste Übungsstunde aufheben sollte. Das ist ein Gedanke den *will* ich mir einfach nicht machen, auch wenn das eventuell als Frage des Geschmacks zu sehen ist.


    Ein weitere Eindruck den ich gerade noch in Worte fassen mag: Frau Krüger wirkt in den beiden Videos doch recht distanziert von ihren Tieren und zwar genau auf eine Art und Weise wie sie von Leuten gezeigt wird, die vom Funktionieren ihrer Tiere eben leben. Da können noch so viele Beteuerungen und romantische Geschichten darüber wie der älteste Hund mit ihr aufs Sofa darf erzählt werden, ich habe ständig das Gefühl, das alles was die Tiere an Top 1 für sie sind die Geldeinnahmequelle ist. Das ist 100% bei vielen anderen Leuten ganz genau so - und genau die gleiche Art hat mir immer bei der Hunde Nanny die Nackenhaare aufgestellt, nervt mich am Grinsen von Cesar Millan oder stößt mich an vielen Zirkusnummern mit Tieren ab. Mag sein das sie persönlich anders rüberkommt, ich kenne sie wie gesagt nicht und habe auch nicht das Buch von ihr gelesen - daher ist das letzte nur mein subjektiver Eindruck!


    1000 Euro und chippen kostet extra? :shocked: :irre:

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    ich kann mir auch nicht vorstellen das alle hundebesitzer 24h am tag zu haus sind oder mal locker flockig 3 monate urlaub nehmen können ich fande bis jetzt das meine rahmenbedingungen eigentlich schon über dem standart liegen - :???:


    Nicht alle aber man lernt schon sich zu organisieren oder hat Glück mit dem Umfeld. Bei uns im Haus befinden sich neben unserer Wohnung noch Werkstatt, Kursraum und Geschäft meiner hundebegeisterten Schwiegereltern, in der Zeit wo wir arbeiten sind sind die - genau - auch arbeiten, nämlich bei uns im Haus und der kleine liegt dann da rum und wird bespaßt, die Mittagspause wird für ein Läufchen (30-60 Minuten) genutzt. Sollte das irgendwie mal nicht möglich sein wäre Freud auch bei meiner Frau im Büro willkommen (Haustiere im Büro verbessern das Klima und steigern die Kreativität in Jobs wo das nötig ist).


    Einziger "Nachteil" ist der fehlende Garten direkt am Haus weils halt mitten in der Stadt ist. Das kann einem bei der Suche nach einem Hund aber auch angekreidet werden... :kopfwand:


    (Da nutzt auch der hundesicher umzäunte Garten bei den Schwiegereltern nix... :irre: )

    Ob ein Hund sich als Therapiebegleithund eignet oder nicht dürfte zum Großteil an der Sozialisation und Erziehung durch den Besitzer und nur zu einem geringen Teil an der Rasse liegen, so sehen das auch diverse Autoren deutscher und internationaler Literatur zu dem Thema (zum Beispiel Olbrich und Otterstedt oder Röger-Lakenbrink).


    Natürlich ist es bei Hunden mit eher ruhigem Temperament eventuell einfacher, aber letztlich kann man das eben nicht an der Rasse festmachen, da gerade beim Modehund Golden Retriever ja doch oftmals auf die äußere Erscheinung (groß und hell) hin gezüchtet wird (meine Erfahrung, einzelne Züchter mögen das anders handhaben aber die Schaulinie ist doch sehr verbreitet) und eben nicht auf Wesensmerkmale die über den Rassestandard hinausgehen. Was jetzt nicht heißen soll das Golden keine tollen Therapiebegleithunde sind.


    An der Uni Leipzig wird ja viel mit Therapiehunden gearbeitet und geforscht und meines Wissens nach werden dort alle möglichen Rassen eingesetzt, vom Mischling über Airedale-Terrier bis hin zum Magyar-Vizsla, letztere sogar recht oft, da sie vom Wesen her den Eigenschaften die auch dem Golden zugeschrieben werden stark ähnlich sind ohne dabei zu sehr den "Modehundstatus" mit damit einhergehender Zunahme der Zucht zu unterliegen, jedenfalls bisher. Vielleicht ist das ja auch ein Hund für dich?


    In den USA sind meines Wissens nach übrigens auch Hunde die bei uns auf diversen Kampfhunde-Listen stehen (Pitbulls zum Beispiel) verbreitet im Bereich der tiergestützten Therapie.


    Zum Schluss noch mein Lieblings-Hinweis: Es wird schwer bis unmöglich sich mit Therapiebegleittätigkeit den Lebensunterhalt zu verdienen, üblicherweise geht man von 45 Minuten -> am Tag <- aus, die der Hund die für ihn doch sehr stressige Therapiebegleitung verkraftet. Darüber hinaus würde ich persönlich mein Tier auch nicht belasten wollen, zu groß wären meine Befürchtungen, dem Wuffel damit zu viel Stress zuzumuten. Gegen eine halbe Stunde Besuchstätigkeit in der Woche (oder auch zwei), ehrenamtlich zum Beispiel beim THM e.V. oder einer anderen Besuchsorganisation ist sicher nichts einzuwenden, aber bitte plane keinen 8 Stunden Tag Therapie für deinen neuen Freund :)


    (Übrigens runzele ich immer die Stirne wenn ich davon lese das Leute ihre Privathunde in den Einrichtungen wo sie arbeiten den ganzen Tag mitnehmen und da das Tier unter Umständen deutlich mehr als diese 45 Minuten/Tag von Patienten beansprucht wird... heikles Thema wie ich finde, muss aber natürlich jeder selbst wissen)

    Der "Knirps" von meinem Bild da heisst Freud und wird aber erst in ein paar Wochen bei uns einziehen. Er sieht aber auch sehr nach "Professor" aus mit seinen hellen Augnbrauen und der hellen Strähne am Kopf.


    Davor gab es noch eine Bobbina (Bobby gerufen) eine Terrier-Colliemix Dame und bei meiner Frau noch etwas früher den Bernhardiner mit dem netten Namen Troll :D


    Daneben hüten wir noch zeitweise einen Wolfsspitz mit Namen Joschi (oder Yoshi, keine Ahnung wie man ihn schreibt wir rufen ihn ja nur ;) )