http://www.tier.tv/videos/helden/schaeferin/
Da gibts nochmal ein ausführlicheres Video und ich muss sagen ich bin nicht wirklich über die Maßen begeistert davon was ich in den Video sehe.
"Die Zeit von Pawlow ist ja nun vorbei" und "ich kann ein Nilpferd mit Wasserentzug dazu konditionieren einen Knicks zu machen" beschreiben wohl die Geisteshaltung dieses "neuen Stars am Tiertrainerhimmel" am besten.
Das was sie da aufbaut ist nicht Pawlow, richtig, aber es ist genau so Skinner wie Clicker oder oder viele andere Trainingsverfahren auch - mit dem Unterschied (und der wird im zweiten Zitat deutlich) das hier im Gegensatz zu Clicker und Co. dann letztlich doch mit aversiven Reizen gearbeitet wird, siehe Wasserentzug bei einem Tier das dieses Element zum Leben braucht. "Freudscher Versprecher" oder wie? In welcher Bahn muss ich denken dass ich überhaupt auf "Wasserentzug als Erziehungsmethode" kommen kann?
Es kann mir niemand erzählen das das Vorenthalten von Körperkontakt bei einem sozialen Tier wie dem Hund nicht als Reizdeprivation zu werten ist - und der Körperkontakt der dann stattfindet hat irgendwie was von dem "drüberbeugen und auf den Kopf tatschen" das ich eigentlich hinter uns gelassen gesehen habe.
Oh und die Heldenstory wie einer ihrer Hunde sie vor dem bösen Bullen gerettet hat... die hab ich in genau der gleichen Form schon mal gelesen und zwar bei McConnell, ich weiß ja nicht was ich davon halten soll. Ja ich weiß, im Zweifel für den Angeklagten aber dumm aufgestoßen ist mir das schon.
Letztlich beschränkt es sich wohl auf die Frage, will ich ein Tier das um jeden Preis funktioniert (so wie die Hunde da nach dem Kontakt betteln hab ich noch kein Tier nach Leckerchen betteln sehen) in dem ich es einem großen Teil der Zuneigung die ich empfinde beraube um diese dann als *den* Verstärker einzusetzen oder ob ich lieber einen Hund habe der vielleicht mit Leckerchen erzogen ist aber der trotzdem auch mal "außer der Reihe" von mir eine Streicheleinheit bekommen kann ohne das ich die "jackpotmäßig" genau limitieren muss und schon beim Training mit dem Tier andauernd gesagt kriege ,das Körperkontakt ja nur für die Superbelohnung in Erwägung gezogen werden darf.
Ja, eigentlich hat mich vor allem diese Trainingsstunde die zum Schluss gezeigt wird gestört. In der Situation würde ich vielleicht auch immer mal ein Leckerchen geben aber ich will sicher nicht darüber nachdenken, ob ich meinen Hund jetzt mal streicheln darf oder ob ich das besser für die nächste Übungsstunde aufheben sollte. Das ist ein Gedanke den *will* ich mir einfach nicht machen, auch wenn das eventuell als Frage des Geschmacks zu sehen ist.
Ein weitere Eindruck den ich gerade noch in Worte fassen mag: Frau Krüger wirkt in den beiden Videos doch recht distanziert von ihren Tieren und zwar genau auf eine Art und Weise wie sie von Leuten gezeigt wird, die vom Funktionieren ihrer Tiere eben leben. Da können noch so viele Beteuerungen und romantische Geschichten darüber wie der älteste Hund mit ihr aufs Sofa darf erzählt werden, ich habe ständig das Gefühl, das alles was die Tiere an Top 1 für sie sind die Geldeinnahmequelle ist. Das ist 100% bei vielen anderen Leuten ganz genau so - und genau die gleiche Art hat mir immer bei der Hunde Nanny die Nackenhaare aufgestellt, nervt mich am Grinsen von Cesar Millan oder stößt mich an vielen Zirkusnummern mit Tieren ab. Mag sein das sie persönlich anders rüberkommt, ich kenne sie wie gesagt nicht und habe auch nicht das Buch von ihr gelesen - daher ist das letzte nur mein subjektiver Eindruck!