So, hallo leute!
Ich möchte minen Senf auch noch mal dazu abgeben. Natürlich ist der Fall des kleinen Volkan aus Hamburg ganz schrecklich, ich habe selbst einen kleinen Sohn und kann mir annähernd vorstellen, wie sich dei Eltern gefühlt haben mögen. Und diese Halter der Hunde sind genau das "Klientel", die die Landeshundeverordnungen und -gesetze gern treffen möchte. Aber eine nicht geringe Schuld trifft auch die Ordnungsbehörden der Stadt Hamburg: Die beiden Hunde waren bereits vor diesem Vorfall mehrfach (!) wegen aggressivem Verhalten Menschen und Hunden gegenüber aufgefallen und unterlagen einem strikten Maulkorbzwang. Der aber nicht kontrolliert wurde...
Ich bin gegen ein Zuchtverbot für bestimmte Rasse, denn dadurch würden einige tolle Familienhund-Rassen verloren gehen.
Ich sage bewußt "Familienhund-Rassen". Denn das sind sie. Ich besitze selbst eine (Mischlings-) Hündin und kenne einige andere die alle in diesem Bezug gleich sind: Tolle Kinder- und Familienhunde mit einem einmaligen Charakter. Und wer sich ein bisschen mit der Zucht- und Auswahlgeschichte dieser Rassen beschäftigt, wird schnell dahinterkommen, das das auch die einzige Rolle ist die ihnen zufallen kann.
Denn in der Zuchtgeschichte dieser Rassen wurde nur solche Hunde weitergezüchtet, die Menschen gegenüber vollkommen zuverlässig waren. Wer das nicht war bekam den letzten Schuß - aus dem Revolver. Denn warum sollte sich ein Besitzer eines solchen Kampfhundes von seinem eigenen "Kapital" verletzen lassen? Diese Rassen wurden für den Kampf in der "Pit" gegen andere Hunde, Bullen bzw. Ratten gezüchtet. Und wenn ein Hund eine Beißkraft von mehr als 2 Tonnen pro cm² Kiefer hatte, war es schlecht, wenn der Besitzer sich seiner nicht sicher wissen konnte.
Daraus resultierte eine angezüchtet extrem hohe Reizschwelle Menschen gegenüber, leider auch eine in manchen Fällen immer noch vorhandene erniedrigte Reizschwelle anderen Hunden gegenüber. Aber auch diese kriegen die Liebhaber-Züchter dieser Rassen immer mehr in den Griff, durch weitere gezielte Zuchtauswahl.
Und ein Zuchtverbot hätte nur das Resultat, das diese Rassen aus den verantwortungsvollen Haushalten verschwinden würden, nicht aber aus den Händen des beabsichtigten "Klientels", wie Zuhälter, Drogendealer usw. Denn die Grenzen des neuen Europa sind offen, nur allzuleicht können besagtes Klientel Hunde über die "grüne Grenze" von Polen, Ungarn, der Tschechei usw. nach Deutschland schaffen. Und diese Besitzer werden einen Teufel tun und ihre "geliebten Vierbeiner" bei der Stadt anmelden, impfen oder chippen lassen. An diese ist kein rankommen.
Und selbst wenn der - aus meiner sicht sehr unrealistische - Fall eintreten sollte uns diese Rassen verschwinden auch aus dem Zuhälter-Milleu, dann stehen doch bereits zuhauf Ausweich-Rassen zur Verfügung: Dobermänner wurden nur zu dem Zweck gezüchtet, "Böse Menschen" von den ihrigen fernzuhalten. Auch heute noch werden sie im Vielseitigkeits-Sport genutzt.
Ebenso wie Rottweiler, die eigendlich mal Treibhunde waren. Sie wurden ja leider auch schon vor der Flut der Landeshundeverordnungen und -gesetze zu schlimmerem Missbraucht.
Ebenso läuft es doch mit deutschen und französischen Schäferhunden.
Und der Airedale-Terrier wäre noch eine Möglichkeit neben dem schönen Hovawart.
Wenn man für alle Rassen, die zu Zwecken missbraucht würden die entgegen dem eigentlich "Lebenszweck" von Hunden - nämlich dem Menschen Feund und Helfer zu sein -, ein Zuchtverbot erlassen würde, dann sehe es bald recht düster aus.
Das ist meine persönliche Meinung, aber wenn sich jemand mit der Geschichte dieser Rassen beschäftigen würde, der würde sehen: Es gibt Rassen, die dem Menschen gegenüber aufgrund ihrer Zuchtgeschichte "gefährlicher" sind und eher einem Zuchtverbot unterliegen müßten als die als "potenziell gefährlich" eigestuften Rassen.