Vielleicht bin ich belehrend. Wenn man eine Meinung hat und diese dann mit wissenschaftlich erforschten Beweismitteln belegt, ist es vielleicht auf die ein oder andere Weise "belehrend". Man versucht ja jemanden was "beizubringen" oder seine Meinung vorzutragen. Das es auf dich negativ wirkt ist vielleicht, weil Du nicht gerne im Unrecht bist. Und bei wissenschaftlichen Methoden gibt es einfach kein "nein das stimmt nicht". Alles andere ist Ignoranz.
Im Grunde genommen arbeitest Du genauso mit deinen Hunden wie ich mit meinen. Deine positive Bestärkung sind nur nicht Leckerlis - jedenfalöls jetzt nicht mehr. Laut deinen Aussagen, hast Du ja so angefangen und sie wurden schon so konditioniert. Da wird aus dem "danke" mit Leckerlis nur noch ein "danke", was aber bei der konditionierung miteinander verknüpft wurde.
Das ist nichts anderes. Bei mir ist es übrigens "Fein". Und das wirkt genauso, auch wenn ich mal keine Leckerlis dabei habe. Bei gefestigen Verhalten, brauche ich auch keine (z.B. normaler Spaziergang).
Vielleicht sollten wir erst mal klären was für dich und was für mich Bestrafung ist. Es gibt indirekt und direkte Bestrafung. Direkte Bestrafung: Anschreien, körperliche Gewalt, laut werden, böse sein usw.
indirekte Bestrafung: Entzug von positiven Reizen
In unserem Beispiel soll also dem Anspringen eine Bestrafung folgen, ein aversiver Reiz.
Wie ich schon erklärt habe wird dadurch niemals ein "gutes Verhalten" das ruhige, gelassene Verhalten erlernt sondern nur ein Meideverhalten gefördert in einer für den Hund freudigen Atmosphäre. Das soll nicht das Ziel sein.
Es geht in meinen Beispielen nicht darum ob es konsequent ist oder nicht. Sondern nur um den Unterschied zu erklären wie ein Hund auf verschiedene Verhaltensweisen reagiert. Bin ich ruhig und gebe ihm Aufmerksamkeit in der richtigen Situation (wenn er also selbst ruhig ist) bestätige ich ihm das richtige Verhalten. Er wird selber ruhig.
Bei anspringen eines Kindes mit Stock, entschuldige ich mich bei dem Kind dafür dass ich nicht aufgepasst habe und nehm sie wieder an die Schleppleine und fange wieder mit dem Training an. Mehr kannst Du nicht tun. Wenn du nicht aufpasst und schon im Ansatz siehst was Dein Hund gerade vorhat, und du es nicht rechtzeitig schaffst ihn abzurufen, dann nützt es nicht den Hund auszuschimpfen. Er ist im Gegensatz zu uns, ein Tier. Instikt und Reizgesteuert und was wir ihm beibringen ist Impulskontrolle durch operantes konditionieren.
Am Anfang nimmt man noch primär Verstärker (fressen) und zum Schluß nach 1-2 Jahren (nach der Pubertät) reichen auch nur noch Worte.
Wenn Du 2 Wochen für JEDEN Hund, egal mit welchem Hintergrund, ab 3 Monate bis zur Leinenführigkeit brauchst, halte ich das für eine sehr unseriöse Aussage. Das würde nicht mal mein damaliger Hundetrainer machen und die hatte ungefähr im Schnitt 10-15 Hunde tagtäglich im Training. Was ist schon normal. Jeder Hund ist individuell.
Ich glaube zu vermenschlichst die Hunde etwas. Hund überlegen nicht nach einer Lösung. Die Lösung muss ihnen gezeigt werden und dann bestätigt. Klar, wenn sie es von selber anbieten dann bestärkt man es sofort. Das ist aber nichts anderes als operantes konditionieren. Mit oder ohne Leckerli.