Ich glaube dort ist wieder der Punkt wo sich die Geister scheiden.
Klar kannst du vielleicht einem Hund beibringen durch so ein Geschirr Leinenführig zu werden. Du kannst einem Hund über Strafreize alles beibringen was Du willst und wohl in küzester Zeit damit auch Erfolge feiern. Der Hund wird ganz schnell plötzlich ganz toll an der Leine laufen.
Leider ist das aus Lernpsychologischer Sicht absolut kontraproduktiv. Studien haben gezeigt (Skinner z.B.) dass lernen über Schmerzreize zwar das ungewünschte Verhalten zwar unterdrückt, aber auf dauer über positivereize bessere Erfolge auftreten.
Das dieses Teil Schmerzen verursacht steht ausser Frage - genauso wie dieser ganze Halti Quatsch. Das ich meinen jungen Hund niemals in so ein Teil reinlaufen lassen möchte, wenn er freudig auf einen anderen Hund zurennen will, steht für mich genauso ausser Frage. Nicht nur, dass ich damit eine Fehlverknüpfung gefährde (Scherz=anderer Hund) sondern auf nicht am Problem, sondern den Symptomen arbeite. Das Problem ist nicht dass der Hund in dem Fall auf den anderen Hund zurennt.... sondern dass er noch nicht entspannt genug ist im Beisein von Hunden, dass sein Fokus noch nicht auf mich trainiert wurde, bzw. dass ich generell noch nicht genug mit ihr geübt habe, ob ein Jahr oder 10 Jahre alt, ob 5 kg oder 30 kg.
Das ist völlig Rassen unabhängig. Klar, manche lernen schneller, manche langsamer. Tiere sind keine Roboter. Der Punkt ist was möchte ich? Eine faire Beziehung zu meinem Hund oder generell mit dem Dampfhammer jegliche Art von unerwünschtem Verhalten niedermachen.
Im Pferdesport ist es genau dasselbe. Anstatt die Tiere ordentlich auszubilden, dass sie von sich aus Vorwärts-abwärts geritten werden können und dann gut übers Genick reitbar sind, werden Schlaufzügel (erinnert mich total an das "Erziehungsgeschirr") oder Rollkuren eingeschaltet, nur um den Schein zu erwecken wie toll erzogen mein Hund ist.