Beiträge von Teyar

    Zitat

    Und wer sagt denn, wann der Hund alt genug ist, ein Vermissen zu "überwinden"? Denn du schriebst "Bei einem Welpen verschenkt man viel in puncto Bindung, separiert man ihn".


    Wer legt fest, wann das Alter des "Bindungsschädlichen Separierens" vorbei ist?
    ;)


    Als ich vier war, war es für mich ziemlich schlimm, komplett allein zu sein.
    Mit 12 schon weniger, aber nen ganzen Tag ganz allein mochte ich nicht.
    Mit 16 war ich sogar froh, meine Ruhe zu haben.


    Das kannst du ohne weiteres auf Hunde übertragen, sprich, im Welpenalter (= Baby/Kleinkind/Kind bis 12) bis ca. 5./6. Monat steckt ein Hund das nicht so gut weg.
    Danach ist die Bindung - hoffentlich - auf nem guten Fundament, er hat mehr (soziale) Sicherheit, und das Alleinsein läuft nicht Gefahr, richtige Ängste auszulösen oder eben - weil Ängste müssen natürlich nicht entstehen - die Bindung zu schädigen.


    Mein Punkt ist, dass man als meist berufstätiger oder sonstwie außerhäuslich beschäftigter Mensch ja schon genug Zeit vom Hund getrennt verbringt.
    Da könnte man ihn wenigstens nachts bei sich schlafen lassen.


    kemala: Tierhaarallergie - okay, das ist ein Argument. Aber warum schafft man sich einen Hund an, wenn man selbst oder Partner allergisch ist? Wusstet ihr das vorher nicht?
    Und nochmal okay, wenn man keinen Hundespanner beim Sex haben möchte. Mochte meine Ex-Freundin auch nicht. Aber sofern man keinen Marathon die ganze Nacht hinlegt, könnte man den Hund danach ja wieder reinlassen. Oder?


    Will das Thema auch nicht in die Breite treten. Jeder muss selbst wissen, ob eine wirklich feste Bindung nicht das eine oder andere Opfer wert ist.


    LG, Teyar

    @ Kemala: Ich hab auch nicht von "Im Bett" - dagegen spricht tatsächlich einiges -, sondern von "im Schlafzimmer" allgemein gesprochen, wenn ich sage, kein vernünftiges Argument spricht dagegen.


    Ich will das mal etwas diplomatischer ausdrücken: Man sollte imho abwägen, ob das Wohl des Hundes nicht wichtiger ist als eigene Vorlieben.
    Schnarchen, Zehen knabbern (kann man abgewöhnen), Spannen (es ist ein Hund, der dabei ist, wenn das Bettgestell zu quietschen anfängt, kein Kind) sind nicht wirklich Argumente.


    Es geht hier um Welpen (!). Bei nem erwachsenen Hund sieht die Sache anders aus.
    Beim Welpen verschenkt man viel in puncto Bindung, separiert man ihn. Und Bindung ist das A und O in der Hund/Mensch-Beziehung.




    Zitat

    aber ich finde den Vergleich Hund- Wolf oder Hund - Mensch sowieso nicht so angebracht.


    Doch, sugarlove! Er ist absolut angebracht, denn Hunde stammen nun mal vom Wolf ab und sind soziale Tiere (genau wie wir Menschen).


    Zitat

    Und es wird der Bindung nicht schaden, wenn der Hund nicht in meiner Nähe schläft. Das halte ich für übertrieben, denn beim Schlafen - ja da schläft er nunmal


    Sicher, dass er durchschläft? Und nicht aufwacht und dich vermisst?
    Es zerstört die Bindung natürlich nicht, aber es schädigt sie.


    Dem Hund kein Wolfsleben zu gestatten - mit Jagen und allem Drumunddran - heißt nicht, man sollte wölfisch/hundliche Verhaltensanlagen außer acht lassen.


    Wer es mir nicht glaubt, der sei an die Experten von Bloch bis Zimen verwiesen.


    LG, Teyar

    Müsste ich ne Note geben, würd der Bloch ne 2+ bekommen.


    Der Teil über Wölfe ist super! Der mann ist ein echter Feldforscher, hat einige Dinge an Zimen & Co. zu korrigieren.


    Ansonsten... tja. Was er schreibt, hat Hand und Fuß, er vertritt 100% meine persönliche Neigung in puncto Erziehung, er setzt beim Menschen als Problemursache an.


    Mich störte etwas, dass das Buch für erfahrene Hundeleute nicht soo viel Neues bringt - über Hunde, über Wölfe dagegen schon - und 2. sein unbestreitbar witzig ironischer Stil zwar sehr amüsant ist, es manchmal aber an Klarheit vermissen lässt.


    Im Klartext: Ein unerfahrenes Greenhorn könnte etwas verunsichert sein.
    "Woran erkenne ich denn, ob ICH meinen Hund ins Bett lassen darf???"


    Für mich ein Sachbuch, das sich differenziert mit Wolfs-/Hundeverhalten und der - oft im Argen liegenden - Mensch/Hund-Beziehung auseinandersetzt.


    Kein klarer, ausführlicher Erziehungsratgeber. (Dafür ist das Büchle zu dünn.)

    Ich hab die Posts vor meinem nur überflogen, deshalb keine Ahnung, obs schon erwähnt wurde.


    Auch wenn ich das "Treppenargument" verstehehn kann, möchte ich eines zu bedenken geben:
    Für die Bindung ist es sehr wichtig, den Hund möglichst viel in der Nähe seiner Menschen zu lassen.
    Überlegt mal, wie es im Wolfs-/Hunderudel ist. Werden da die Kleinen in ne seprate Höhle geschickt?


    Ins Bett darf unser kleiner - noch kleiner ;) - Herdenschützer auch nicht, er ist zu bald zu groß, außerdem möchten wir etwaigen Rangordnungsproblemen vorbeugen (da kann Günther Bloch sagen, was er will :D ), aber er schläft vor dem Bett.
    Was ist da dabei? Kann mir kein vernünftiges Argument vorstellen, das dagegen spricht.

    Unser kleiner Racker ist im Haus - Owtscharkas sind nun mal sehr ruhig - schon jetzt eher ne Schlaftablette ;) Tobt draußen mit anderen Hunden, drinnen pennt er ungemein viel.
    Macht allgemein derart wenig Stress, dass es mir fast unheimlich ist. (Von wegen für später aufsparen.)


    Raufen mag er inzwischen (knapp 14 Wochen) gar nicht mehr so. Geht vielleicht dreißig Sekunden, dann will er lieber schmusen und schlecken.
    Liegt, schätz ich daran, dass ich ihn in der Zeit vor 3 Wochen, als er immer juckeln wollte, sehr freundlich, aber bestimmt, nach unten drückte.


    Wir spielen v.a. mit Spielzeug. Tauziehen, zusammen Stöckchen "knabbern" (ich mit der Hand), zusammen Karton zerrupfen, Bällchen.
    Draußen hinter-Stöckchen-herrennen und natürlich Suchspiele.

    Zitat


    Ich persönlich finde es sinnvoll ,aber man muss es nicht machen.


    Das Pferd vom Schwanz aufgezäumt, würd ich es so sagen:
    Wenn man
    a) ein erfahrener HH ist, also auf Erziehungstipps nicht angewiesen ist
    und
    b) genügend Kontakt zu gleichaltrigen Welpen (+/- ein paar Wochen) besteht, kann man drauf verzichten.


    Ansonsten: ein Muss!!! Erziehungstipps kann man sich auch aus Büchern holen, aber der rege Kontakt zu Gleichaltrigen ist einfach zu wichtig, um drauf verzichten zu können.


    LG, Teyar

    Mal etwas ins OT:


    Auch Menschen, die nicht soo flüssig sind, jederzeit sämtliche, möglicherweise anfallenden TA-Kosten locker zu schultern, sollen und wollen Hunde halten!!!


    Sonst wäre Hundehaltung irgendwann ein Luxus.
    Die Voraussetzung, jederzeit 1000 € lockermachen zu können - würd mal behaupten, dies kann man nicht gelten lassen. Auch ganz "normale" Leute können das nicht.


    Es gibt genug TA's, die das Herz am rechten Fleck haben und Ratenzahlung akzeptieren, wenns mal weit in den 3stelligen Bereich geht.


    Rechtzeitig schlaumachen am besten. Außerdem: Für unseren Kleinen - genau wie seinen Vorgänger (damals war ich Student mit praktisch keinenmCent auf der hohen Kante) - gibts immer ne Lösung.


    Bullshit, die Behauptungen, man müsse z.B. für nen großen Hund 300€/Monat einkalkulieren (mal nen Bericht gehört, da wurd das gesagt).


    Just my 2 Cents


    Teyar

    Alleinlassen will langsam aufgebaut sein!
    Und dass sie auch mal froh sind, wenn sie allein sind, ist - sorry für den drastischen Ausdruck - Unsinn.
    Kein Hund bleibt gern allein, und schon gar nicht ein Welpe. (Als erw. Hund mal allein auf Tour gehen = stiften gehen ist ein anderes Paar Schuhe.)


    Bis zum Abschluss der Prägephase mit der 16. Woche würde ich meinen Welpen - im Notfall - mal 30min alleinlassen. Mal ein paar Minuten bis dahin, danach schrittweise aufbauen. 5 -> 10 -> 15 -> 20 etc.


    Natürlich ist das den meisten wg. Berufstätigkeit o.ä. nicht möglich. :/
    Der Knackpunkt ist, dass die Bindung drunter leidet.
    Möchte keinem, der sich eh schon nen Kopp macht, vollends verunsichern. Mein Tipp an die, die nicht anders können, ist aber, sehr viel zu tun, um dies Defizit des sozialen Miteinanders zu kompensieren.
    Im Wolfs-/Hunderudel ist kein Welpe auch nur eine Sekunde allein

    Momentan kriegt er sein Trofu als Belohnung.
    Da er zur Zeit ja noch wg. vieler Sachen bestärkt werden muss, die nichts direkt mit Gehorsam zu tun haben (z.B. an der Leine folgen), werden von seinen 400g/d ca. 150 unterwegs verfüttert.
    So hält er die Figur, weil nichts ist schlimmer als ein dicker Welpe.


    Später, wenn es in die Rudelordnungsphase geht, sprich, der Ernst des Lebens anfängt, werden wir versch. Kategorien Leckerlis haben.
    Ein kleines Bällchen in Semmelbrösel gewälzten Frischpansen, wenn der Abruf 1A funzt. Zum Wechseln auch mal Fleischwurst oder Rindergulasch.
    Wichtig ist uns, dass er für das wichtigste Kommando gaanz tolle Leckerlis bekommt.
    Das gute alte Frolic für die anderen Kommandos.


    LG, Teyar