Hi,
ich glaub ich hab selber so einen "Angsthund", vielleicht nicht ganz so stark wie der KLeine aber sie ist ja auch schon älter. Sie war als Baby extrem freundlich zu Fremden und hat dann mit ca 6 Monaten angefangen Unsicherheit zu zeigen, die hat sie bis jetzt beibehalten, wenn es auch schon langsam besser wird.
Ich übe sehr viel mit ihr. Eigenartigerweise machen ihr Menschen in großen Gruppen nichts aus, in der Stadt und im Cafe ist sie total relaxt, bloß wenn Menschen in einsamen Gegenden sind oder jemand sie direkt ansteuert dann klinkt sie aus und bellt wie eine Irre. Kennt sie Menschen liebt sie sie mit voller Hingabe ... Ich habe beim spazieren gehen IMMER Leckerli mit, mein Mädchen hat ein Aufmerksamkeitssignal gelernt auf das hin sie mich ansieht, wenn ich sehe sie starrt gebe ich das Signal dann lobe und belohne ich sie bis wir an Leuten vorbei sind. Manchmal gehe ich auch einen Bogen damit es ihr weniger bedrohlich erscheint. Ich achte darauf nie an der Leine zu zerren oder hektische Bewegungen zu machen, da sie sonst eine negative Verbindung herstellen könnte. Bellt sie trotzdem weil zb die Leute sie anstarren oder irgendwie vermummt sind gehe ich einfach weiter und ignoriere ihr Verhalten. Angreifen lasse ich sie auf der Straße von niemandem!
Wenn Besuch kommt, entscheide ich vorher ob es für sie ine Überforderung darstellt, zB Menschen mit wenig Hundeerfahrung, lauter Stimme, hektisch etc oder ob sie das schafft. Wenn wir Besuch haben bitte ich die den Hund zu füttern und zu streicheln (leider gehen einem bald die fremden Leute aus) Wenn Leute sich ungeschickt anstellen (zu sehr über den Hund beugen etc) dann belohne ich sie mit Clicker.
Naja und nachdem sie inzwischen alle meine Freunde und Bekannten kennt und ins Herz geschlossen hat, habe ich angefangen Fremde ohne ihr Wissen zu Übungszwecken zu "missbrauchen", zB Briefträger, Kunden Handwerker etc. Ich lassen den Hund absitzen oder abliegen (bleibe aber noch bei ihr, meist ist sie an der Leine, das gibt ihr zusätzliche Sicherheit) und dann fütter ich den Hund sobald sie die Stimme hört oder den Fremden sieht mit Leckerli bis sie platzt. Das mach ich erst seit wenigen Wochen und ich hab auch nicht immer die Gelegenheit, aber beim Briefträger wedelt sie bereits und bleibt sehr gelassen sitzen. Wenn ich sehe sie bleibt ruhig werde ich anfangen den Abstand zur Person zu verkürzen.
Am wichtigsten ist und war es mir immer den Hund nie so weit zu treiben (=überfordern) dass sie auch nur daran denkt zu schnappen. Denn wenn sie merkt dass das ein wirksamer Weg ist sich Fremde vom Leib zu halten, dann wird sie ihn gehen und dann wäre mein Problem ein wesentlich größeres.
Ach ja, ich habe auch versucht Hundetrainer zu konsultieren (alle sehr fähig) das Problem war nur mein Knurr und Bellhund hat sie schwanzwedelnd begrüßt, da sie anscheinend merkt wenn jemnad ERfahrung mit Hunden hat. Die haben mich dann für verrückt erklärt, weil sie dachten ich würd maßlos übertreiben ...
Das ist alles was ich dir zu dem Thema sagen kann, hoffe du kannst irgendwas davon brauchen.
Liebe Grüße
Destiny
PS: Am Hundeplatz oder bei Hundeaktivitäten zeigt mein Mädchen keinerlei Unsicherheit auch nicht gegenüber den Menschen, die begrüßt sie äußerst freundlich, manchmal sogar aufdringlich, deshalb konnte ich da nicht mehr weiterüben, aber ich könnte mir vorstellen, dass es ansonsten sehr hilfreich ist die Leute im HUndekurs zu bitten mit dem Hund zu spielen oder ihm Leckerli zu geben (aber nicht wenn die eigenen Hunde dabei sind, sonst gibts noch Zoff)