bevor ich mit dem eigentlichen problem loslege, werde ich erstmal was zu meinem hund erzählen:
mein wuff ist ein mittlerweile knapp 7 monate alter weißer schäferhundrüde, der wesensbedingt menschen schon eher zurückhaltend ist. ich hab meinen hund von privat. bevor ich mir den hund geholt habe, habe ich mehrere gespräche mit den "züchtern" geführt, um ein besseres bild von ihnen zu bekommen. laut deren angaben ist der hund gut sozialisiert worde, was ich denen auf jeden fall abgenommen habe. mit 12 wochen habe ich ihn dann nach hause geholt (vom land in die stadt) wo er mich innerhalb weniger stunden als herrchen akzeptiert hat und seitdem kaum von meiner seite weicht.
vom ersten tag an in seinem neuen zuhause war er sehr ängstlich gegenüber jedem lauten geräusch, den autos, den menschen im prinzip allem. ich hab ihn dann nach und nach versucht an alles zu gewöhnen und ihm so viel umwelteinflüssen wie möglich ausgesetzt, was auch wunder bewirkt hat.
das problem sind allerdings immer noch die menschen:
gerade in seiner ängstlichen zeit hat er leider nicht viel positive erfahrungen mit fremden menschen gemacht, viele sind einfach auf ihn zu und haben ihn ohne mich zu fragen gestreichelt, sogar von hinten. einmal ist er sogar getreten worden, weil er jemand angeschnuppert hat. ich hab ihn aber von anfang an mit viel menschen in kontakt gebracht, sei es der besuch bei freunden, bekannten, verwandten, gassigehen in der fußgängerzone, bus und straßenbahnfahren. am anfang hat er von fremden gar keine leckerlis genommen, daher konnte ich damit nicht arbeiten. mittlerweile nimmt er zwar leckerli von fremden aber er ist dabei ganz vorsichtig, pickt sich das leckerli und verschwindet gleich wieder. bis er jemanden als "freund" akzeptiert (d.h. auf einen menschen zugeht und sich von ihm streicheln lässt) ist sehr langes, intensives training mit leckerli und nur positiven erfahrungen notwendig - selbst bei meine freundin hat das über eine woche gedauert, obwohl die fast rund um die uhr in meiner nähe war.
das also mal als kleinen einblick, nun zum eigentlichen problem:
das mein wuff grundsätzlich zurückhaltend ist und sich nicht von jedem anfassen lässt ist ja okey, allerdings ist es bei ihm so, dass er z.b. in der wohnung (also in jeder in der ich mich aufhalte) jeden verbellt oder zumindest anknurrt, der das zimmer betritt, die wohnungstür aufschließt, klingelt oder an der tür klopft. (das ist in einer wg natürlich besonders nervig). natürlich unterbinde ich das sofort mit einem nein und lobe ihn wenn er aufhört verbal und auch mit leckerli - passieren tut es aber immer wieder (ich achte auch genau darauf, dass ich nicht im falschen moment lobe). das komische ist auch, dass es in manchen situationen sogar problemlos klappt - dann aber wieder nicht mehr.
außerdem verbellt er auch auf offener straße manchmal fremde - so wie ich das ausmachen kann aber nur, wenn sie ihn anschauen und auf ihn zugehen. erst heute früh hatte ich ein gespräch mit einer frau über den hund, die erst in ein paar metern distanz zu uns stand und dann auf uns zugelaufen ist - in dem moment fing er dann an sie zu verbellen.
ein großes problem ist, dass ich bei manchen dingen überhaupt nicht ausmachen kann, wann und warum er jemanden verbellt bzw. anknurrt. es passiert auch, dass er manchmal auf die türklingel gar nicht reagiert, bei nem anderen mal aber doch - manchmal meinen mitbewohner im gang anbellt, dann er auch mal problemlos ins zimmer kommen kann, ohne das mein hund überhaupt reagiert. bei manchen fremden geht er sogar hin und schnuppert - wenn auch sehr zurückhaltend und bei manchen geht er wenn sie ihm zu nahe kommen einfach weg.
das einzige wo er immer bellt/knurrt, ist, wenn die wohnungstür aufgeschlossen wird oder jemand an meine zimmertür klopft. und das unabhängig davon, wie oft ich schon nein gesagt habe, oder ihn in irgendeiner anderen form abgelenkt habe.
ich bin mittlerweile schon echt ratlos, weil meine mitbewohner inzwischen schon angst haben, die wohnung zu betreten, wenn der hund alleine in ihr ist und ich langsam aber sicher ernsthafte probleme damit bekomme.
sicherlich ist ein hundetrainer, die beste lösung aber ich bin verzweifelt auf der such nach einem nebenjob und derzeit einfach nicht in der lage die finanziellen mittel für privatstunden aufzubringen. sobald das möglich ist, werde ich mich natürlich an einen privattrainer wenden.
vorab möchte ich mich aber über evtl. alternativen informieren, damit ich da schonmal hinarbeiten kann. hat jemand denn schon ähnliche erfahrung bzw. wie ist er damit umgegangen ?
freue mich über eure antworten
gruß
glyce