Hallo!
Wir haben vor 5 Monaten einen ca. 2-jährigen Dackelmix aus dem Tierheim geholt, der erst einige Tage zuvor von einem Tierschutzverein aus Ungarn nach Deutschland gebracht wurde.
Unser großes Problem sind andere Hunde.
Wir vermuten das er in Ungarn von größeren Hunden gemobbt wurde, er hat auch einige Narben.
Bei jeder Hundebegegnung reagiert er extrem und verliert total die Kontrolle über sich. Er ist extrem am bellen und am rumspringen und ist auch, nachdem der andere Hund schon weg ist, noch extrem unter Spannung.
Wir gehen davon aus das er mit diesem Verhalten andere Hunde verjagen will, quasi seine kleine Körpergröße mit einer großen Klappe kompensieren will.
Ich denke im Tierheim war das, eingesperrt mit anderen (größeren) Hunden die einzige Strategie um diese von sich fernzuhalten.
Dieses Verhalten hat er wohl seither beibehalten. Unangeleint würde er wohl in Panik flüchten, da dies aber nicht geht verbellt er bei jeder Gelegenheit.
Das beginnt bei einem Spaziergang schon damit das er hunderte Meter entfernt beginnt zu fixieren und zeitnah geht das Theater los.
Was wir bisher versucht haben:
Wir versuchen stets ihn schon VOR dem fixieren abzulenken, indem wir ihn absitzen lassen und kleinere Konzentrationsspiele machen.
Sobald er den Hund aber sieht ist er nicht mehr ansprechbar, obwohl er wir seit Monaten an Grundgehorsam und Bindung arbeiten (und das außer bei anderen Hunden auch mit Erfolg).
Unsere Hundetrainerin hat uns zudem geraten umzudrehen sobald Janosch mit seinem Bellen und Springen zeigt das er sich von dem anderen Hund bedroht fühlt und sein Sicherheitsabstand zu klein ist.
Das setzen wir um, aber der Zweck war es das sich dieser Abstand mit der Zeit immer weiter verringert und wir uns anderen Hunden besser nähern können, doch bislang hat sich nichts verbessert.
In der Hundeschule läßt er komischerweise die Nähe einiger anderer Hunde (kleiner und hell) zu, wohingegen er bei größeren dunklen Hunden das gewohnte Verhalten zeigt.
Bei Spaziergängen hingegen macht er auch bei kleinen hellen Hunden Theater, die er in der Hundeschule normal ignoriert oder in seiner Nähe akzeptiert.
Es hat also auch etwas mit seinem Revier zu tun denke ich, aber wir können ja nicht jedesmal in die Wildnis fahren wo keine anderen Hunde sind und wo er kein Revierverhalten zeigt.
Da nun also die eher defensive Trainingsart mit dem Sicherheitsabstand nicht bringt, würde ich gerne wissen ob ihr mit anderen Methoden Erfahrung habt.
Mein Verstand sagt mir das es am ehesten besser wird wenn wir auf Spaziergängen trotz des Theaters an anderen Hunden vorbei gehen und nicht umdrehen, sodass er sich langfristig an diese gewöhnt und vielleicht die Erfahrung sammelt das Hunde in seiner Nähe gar keine Bedrohung mehr darstellen.
Da er ziemlich heftig reagiert zu Zeit ist das natürlich auch heikel, darum bin ich nicht sicher ob ihn das nicht weiter traumatisiert.
Aber wenn wir jedesmal umdrehen wenn andere Hunde in der Nähe auftauchen könnte ein Hund doch denken das er mit seiner Befürchtung recht hat das andere Hunde eine existentielle Bedrohung darstellen und das selbst Herrchen lieber das Weite sucht.
Puhh, das ist ganz schön lang geworden, sorry
Ich würde mich über Idee freuen.