Beiträge von Momo und Lotte

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    Ach, noch eine Frage: Hat jemand von euch ein Rezept für eine vegetarische braune Soße (geschmacklich ähnlich wie "Soße zu Braten") ohne Tütchen?


    ich steh ja sehr auf tütensauce, aber ohne klappt's auch.


    2 kl. zwiebeln
    1 zehe knoblauch
    1/2 paprika
    1/2 möhre
    1 ELtomatenmark
    50g räuchertofu
    smanta (oder ähnliches bratfett)
    gemüsebrühe (am besten natürlich selbstgemachte :) )
    mehl oder saucenbinder
    pilzpulver (am besten steinpilz...yummi.)
    salz
    pfeffer
    soja cuisine (oder ähnliches)
    lorbeerblätter


    verfeinern durch pflanzliches schmalz und wein möglich



    zwiebeln klein würfeln und zusammen mit dem ebenfalls klein gewürfeltem räuchertofu in der smanta anrösten. wenn die zwiebeln glasig sind, kleingeschnittene möhe und paprika dazu bis alles schöne röstaromen bekommen hat. dann das tomatenmark und dann den kleingehackten knofi dazu. kurz weiterdünsten.
    zwei lorbeerblätter rein und mir gemüsebrühe aufgiessen. (evtl. plus rotwein und/oder sojasahne). reduzieren lassen. pilzpulver nach geschmack einrühren (ca 2 tl würde ich sagen...). salzen, pfeffern und im zweifelsfall noch abbinden mit saucenbinder oder etwas mehl.
    nach geschmack kann man pflanzliches schmalz dazugeben, wenn man das mag. schmeckt dann halt etwas mehr nach speck.


    kräuter tun dem ganzen natürlich auch immer gut.


    ich mach das immer sehr frei schnauze, jenachdem, was ich gerade da hab.


    mancheiner sagt, da gehöre kümmel rein aber: näääää. kümmel ist so bäh.


    :D

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    Ich finde das Problem am Veganismus in der Gesellschaft ist das Versteckte.
    Viele Deklarationen machen Zusätze tierischen Ursprungs so schwammig. Da müsste man ja mit nem Lebensmittellexikon durchn Laden rennen.
    Und auf Veranstaltungen weiß man ja auch nie was da drin ist.
    Wer weiß ob der Rotkohl nicht auch irgendwas mit Tieren zu tun hatte?


    ich seh das problem da jetzt nicht so ganz.
    niemand in deutschland kann 100%ig vegan sein, es ist schlichtweg nicht möglich. in autoreifen sind tierische produkte, ebenso in einigen gummiriemen in vielen bahnen etc., etc.
    filme im kino bestehen aus gelatine. filme in analogen kameras auch.
    viele weine und auch säfte werden mithilfe von filter geklärt, die aus ei oder gelatine bestehen. mancher zucker wird mithilfe von tierkohle gewonnen. viel von dem obst, dass man isst, wird mit pestiziden behandelt. medikamente werden an tieren getestet.
    viele verpackungen werden mit caseinhaltigem kleber verleimt oder mit tierischen färbemitteln behandelt.
    kurz: endgültige konsequenz ist quasi nicht möglich.


    es gibt kleinigkeiten, wie die von dir genannten veranstaltungen. da kann man halt nachfragen und wenn man keine antwort bekommt: ahoi, dann nicht für mich.
    man kann getränke anbieter produktanfragen schicken und bekommt eine antwort.
    und wenn man sich ein wenig mit der materie auskennt, kennt man eben irgendwann die pappenheimer an zusatzstoffen, denen man aus dem weg geht.
    aber man kann nicht 100%ig vegan sein.
    but hey, das ist ja auch gar nicht das ziel. jemand ist nicht nur veganer, wenn er in endgültiger konsequenz alles tierische vermeidet, a la veganer stufe 5 ("ich esse nichts, was einen schatten wirft").
    vegan sein heisst, einen weg einzuschlagen und damit ein zeichen zu setzen, so denke ich auf jeden fall. wenn jemand vegan ist, ist für mich dabei nicht wichtig, ob er diesem ideal bis in jeden winkel folgt, sondern dass er dahinter steht und bewusst für sich eine konsequenz aus dem drama der tierausbeutung zieht, diese begründet und kommuniziert.


    lg,
    momo

    auch wenn das nicht die thematik des threads ist:
    schnauzermädel, das hört sich ziemlich passabel an. auch zu den anderen haltern, ihr habt ja teilweise ganz schön souveräne tiere an eurer seite.


    ich würd mir das für mich aber nicht wünschen, hätte zu große angst, dass der hund dabei (im absoluten ernstfall) verletzt werden könnte.


    luna, meine alte hündin, reagiert sehr deutlich meinen intuitionen entsprechend. uns konnten nachts passanten entgegenkommen, die mir egal waren und die waren ihr dann auch egal. wer mir nur ansatzweise suspekt war, wurde angeknurrt oder angebellt, nicht auf kommando, ich vermute, luna hat meinen stress einfach gespürt.
    (schätzen hunde so situationen als gefährlich oder nicht ein? über den stress, den ihr als halter habt? ja, oder?)
    lunas bellen war nicht wirklich bedrohlich, aber das können fremde ja oft nicht gut einschätzen und so hat das immer eine einigermaßen abschreckende wirkung gehabt. reichte mir auch.
    aber schutztrieb war das nicht, eher eine schlechte angewohnheit, die ich ihr nicht abtrainiert habe.


    in einer brenzligen situation, (ein mann rannte am hellichten tag auf mich zu, spuckte mir ins gesicht, schlug mir die brille von der nase und anschleißend mehrfach ins gesicht) hat sie nicht reagiert. ich sah vorraus, was da im schlimmsten fall passieren würde und hab sie 'zurück und sitz und bleib' geschickt und dieses kommando hat sie auch eisern befolgt
    (nicht, dass es ihr schwer gefallen wäre ;) )
    das war auch (in genau dieser situation mit genau diesem hund) einfach besser so. ich hab zwar ein paar in die fresse bekommen, meinen hund hätte der typ aber vielleicht auf die straße getreten.


    was ich damit sagen will, liebe ts, ich schließe mich vielen hier an, setz auf die beeindruckende wirkung des hundes. das reicht oftmals. vielleicht kann man einem hund mit entsprechenden anlagen das packen beibringen, aber ich würd's nicht riskieren, weil ich kein profi auf dem gebiet bin. das birgt halt immer auch ein risiko. so meine unfachkundige meinung.
    ;)

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    Wichtig, niemals auf den Hund zulaufen, sondern immer nur vom Hund weg.


    na das würde ich nun mal 1. nicht so verallgemeinern und 2. hatte die ts ihre bedenken diesbezüglich schon beschrieben: sie rennt zwar mal weg, kann dies aber nicht tun, wenn andere hunde oder passanten der grund der ablenkung sind, was ich absolut natürlich finde.



    arctica, wenn ich dir einen tipp geben darf: orientier dich etwas an dem, was naijra geschrieben hat. das macht schon echt sinn.
    wenn du den abruf über schlepp richtig aufgebaut hast, nehm ich zurück, was ich zuerst sagte und finde auch, dass die schlepp dann keinen sinn macht. der hund weiß dann einfach, dass du ohne schlepp keinen zugriff auf ihn hast und widmet sich den spannenderen dingen. aber genau das gleiche würde dir beim sprühhalsband passieren. das ist das selbe in grün.
    dann ist naijras weg für euch echt ganz gut, denke ich.


    (sofern der abruf an der schlepp halt nur halbherzig aufgebaut wurde, würde ich es damit dann doch nochmal versuchen, wobei sich das auch mit naijras vorschlägen nicht wiederspricht.)

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    Etwas Schlimmes mit etwas anderem Schlimmem zu vergleichen, damit das eine Schlimme weniger schlimm aussieht, ist eine ganz schlechte Argumentationsschiene, weil durch das eine Übel wird das andere nicht aufgehoben.


    nun ja, da stimme ich euch beiden zu. :)
    zum einen verstehe ich durchaus, dass man hier manchmal denkt, dass diese streitereien um's kastrieren, barfen, richtig auslasten etc. die gemüter so hochkochen lassen, andrerseits die dramatischen misstsände in der tierproduktindustrie völlig ignoriert werden. man denkt ja schon immer ein bisschen an den begriff doppelmoral, wenn jemand beim thema hundekastration total hochdreht, aber billigtierprodukte sich im kühlschrank stapeln. ich verstehe deinen unmut diesbezüglich also.
    aber es stimmt natürlich, es gibt einfach IMMER und IMMER etwas schlimmeres. aber damit kann man nicht argumentieren, weil dadurch jeder missstand zu akzeptieren wäre.

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    Edit: Man kann Kindern sehr wohl erklären, dass eine Op nötig ist und auch, dass Schmerzen vll. vorkommen können. Das Verständnis von Kindern für komplexe Sachverhalte wird oft unterschätzt. Man muss Kindern die Sachverhalte ihrem alter entsprechend erklären, dann fkt. das auch.


    klar, wenn du von gesunden kindern ausgehst, die älter als 2-jahre sind. ein säugling versteht das nicht. und ein kind, dass, (wie ein kind, das mein freund betreut,) geistig behindert ist, kaum zusammenhänge herstellen kann und schon häufig operiert werden musste und auch weiterhin noch oft werden muss... ein dementer opa versteht das auch nicht. ein paranoider oder schizophrener patient unter umständen auch nicht. ich denke, man kann einfach nicht prinzipiell davon ausgehen, dass ein mensch solche maßnahmen versteht und deshalb verarbeiten kann und ein tier nicht.


    mir ist ja schon klar, dass eure argumente richtig und wichtig sind. das tier leidet und versteht nicht wieso. warum mutet man ihm dann so langwierige behandlungen zu? nicht gut. völlig d'accord.
    aber da hängt eben ein rattenschwanz dran.
    der demente opi versteht das auch nicht mehr, trotzdem wird er vielleicht langfristig schmerzhafte behandlungen in kauf nehmen müssen. vielleicht auch nicht gut... das kommt auf die beweggründe an.
    das behinderte kind mit schwerster intelligenzminderung muss sich langwierigen operationen und nachsorgen unterziehen, weil es z.b. ganz vage herzkrank ist. nicht gut? die beweggründe sind vielleicht die gleichen, wie bei dem dementen opa, jemand will wahlweise opa oder kind nicht gehen lassen und entscheidet sich für die prozedur...
    im letzten fall würde wohl niemand sagen, "das sollte man dann nicht behandeln" auch wenn man von bestimmungen und gesetzen und normen mal absieht.


    (klar, jetzt passt für viele wieder 'mensch geht vor tier', das ist eine ansicht, das für mich so nicht passt, nicht stimmig ist. deshalb würde ich gerne weiter über die möglichkeit der reflexion von schmerzen und der damit verbundenen zumutbarkeit sprechen...)

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    Mein Rüde hat auch gerade wieder einen Hotspot - diesmal an der Rute - ein Stück nach dem Ansatz) Er ist so empfindlich dort - höchstwahrscheinlich ein fürchterlicher Juckreiz - sowas haben wir wirklich noch nie erlebt (und er hatte schon einige Hotspots). Habt ihr da auch Erfahrung?


    also, lotte hatte ja jetzt erst ihren zweiten, sie ist bei beiden total empfindlich gewesen... ich kenn es also nicht anders. der erste war aber an der gleichen stelle, wie der, den du gerade beschrieben hast...
    behandelt haben wir das ganze wie beschrieben.
    auf keinen fall drangehen lassen, desinfizieren, frei rasieren und dann je nach größe des hotspots und dem wissen um die behandlung, entscheiden ob tierarzt oder nicht. dann gegebenfalls mit dem verschriebenen oder letztmals verschriebenen medikament behandeln bzw., wenn er noch ganz klein ist, erst mal mit einem desinfektionsmittel versuchen.


    gegen den juckreiz und auch gegen die schmerzen kannste wohl nicht viel machen, außer sehen, dass der hotspot möglichst schnell verschwindet...

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    Ich muss weder mir, noch meinem Hund beweisen, was der Mensch heutzutage kann (oder denkt, was er tun kann).


    *lach* ich glaube nicht, dass es einem menschen, der diesen weg geht, darum geht, das zu beweisen. ;)


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    hallo :)


    ich freu mich sehr, dass hier so eine lebhafte diskussion entstanden ist, die sich derart interessanter argumente auf hohem niveau bedient! find ich toll. aber das nur am rande.



    vor allem chris, finde ich deine aussagen spannend. zum einen kann ich mir natürlich kein bild davon machen, wie vor- und nachsorge bei so einer operation aussehen, kann mir die schmerzen nicht ausmalen und weiß auch nichts über einschränkungen im späteren leben, das sei mir verziehen. deshalb finde ich es umso spannender davon zu erfahren. wobei ich mich schon frage, inwieweit das übertragbar ist... aber egal, das wird man sowieso nicht klären können.
    arbeitest du in der humanmedizin? das klingt alles sehr fundiert.


    der punkt mit dem kognitiven verständnis von tieren ist auch hochspannend. das ist ja die eigentliche tragik bei jeglichem leid, dem tiere ausgesetzt sind: dass man davon ausgehen muss, dass sie nicht verstehen, warum sie leiden und nicht wissen, dass es irgendwann wieder aufhört. zum anderen wissen kleine kinder das aber auch nicht (auch viele ältere kinder nicht, wenn man mal - so seltsam der vergleich ist - an den ersten liebeskummer zurückdenkt. oder an das erste mal, als ein geliebtes lebewesen gestorben ist...). auch einige geistig behinderte menschen sind mit sicherheit nicht in der lage, soweit zu reflektieren, was gerade passiert, warum es passiert und ob es einmal anders sein wird.


    versteh mich nicht falsch, ich habe selbst noch keine fundierte meinung zu diesem thema. ich suche nur gerne argumente, um die diskussion noch etwas schwieriger zu machen.


    auch den einwurf des schnauzermädels finde ich sehr interessant. wenn beiden tieren die euthanasie 'droht' (ich schreibe das mal in anführungszeichen, weil ich eben in der euthanasie eben, wie ihr auch, eine chance sehe, die der mensch in deutschland nicht hat), würde nicht in der operation für beide eine chance liegen?


    alles in allem waren hier jetzt so viele punkte, die ich gerne aufgreifen würde, aber meine endlos-postings liest immer keiner.
    ;)


    nur zwei sachen noch:

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    Wir tun mit unserer uferlosen High-Tec-Medizin den menschen schon lange
    nicht mehr immer wirklich einen Gefallen und ich habe es bisher eher als Gnade denn als Nachteil empfunden, dass es bei Tieren nicht so ist.


    :gut:

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    Die Entscheidung über den Kopf des Tieres hinweg "Du wirst soundso behandelt" ist doch im Grunde ebenso jenseits vom Wunsch des Tieres wie die Entscheidung "Du wirst nicht behandelt".


    :gut:


    liebe grüße,
    momo

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    Bei unserem Kater wurde es mir in der Tierklinik auch empfohlen.... Es fing an mit haben Sie schon mal über eine Transplantation nachgedacht.. Sie gehen ins Tierheim holen eine Katze...


    Für mich nicht ok, ich mache ein Leben zum halbem leben und ein anderes auch nur halb.


    ach was! hier in deutschland? das ist ja krass. ich hab das heute zum ersten mal gehört, eben im tv, wo gesagt wurde "in den usa wird das gemacht, in europa nicht" oder ähnlich.
    haben sie dich darüber informiert, was die risiken wären, was das kosten würde, ob jede katze dafür in frage käme (doch wohl eher nicht, oder?) usw. usf.? haben die das schon mal gemacht?! (eigentlich dachte ich, wir bewegen uns hier in einem hypothetischen rahmen)
    aber warum wären die beiden leben nur "halb"? *kopfschiefleg*
    glaubst du, dass die lebenserwartung sich so stark verringert? hat man mit der hälfte an nieren die hälfte an lebensqualität?


    liebe grüße,
    momo (die gleich mal schlafen gehen muss... :roll: )

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    Das Problem hätt ich jetzt wieder nicht...
    Mal ganz platt formuliert:
    Wir halten uns Tiere um sie zu schlachten, wir töten sie und ESSEN SIE AUF!!! Da halte ich die Entnahme einer Niere für das kleinere Problem...denn das Spendertier lebt ja zumindest weiter...


    der tierproduktindustrie verweigere ich mich so weit wie möglich und trotzdem sehe ich es in diesem fall ähnlich.


    DSH Bauer: danke für deinen beitrag. er spricht mir aus der seele...
    schade, dass du dich dagegen entschieden hast, zur ethischen frage explizit stellung zu beziehen. aber das fällt auch einfach nicht besonders leicht, wenn man ehrlich ist...