von mir auch noch kurz ein tipp, wie wir das in den griff gekriegt haben.
auch ein hsh-mix hier.
finde die vorschläge von fräulein wolle sehr gut. ähnlich haben wir auch gearbeitet.
- hsh haben generell fast immer eine andere vorstellung von distanz anderer personen, hunde, autos etc. und damit "gefahr" zu ihnen als andere hunde
>> sprich als erstes rausfinden bei euch, wo ist die distanz noch ok - das können 2m, 5m oder 10m (oder mehr) sein, in der sie noch gut ansprechbar ist und sich auf dich noch konzentrieren kann, und noch nicht anfängt sich zu versteifen, zu fixieren und sich auf die vermeintliche gefahr einzuschiessen - manchmal reicht ein halber meter zu nah dran, und der "zug ist abgefahren" - hund gut beobachten
- klar, gute grunderziehung ist ein muss, aber bei hsh gibt es naturgemäß eine hohe selbstständigkeit bei gefahr schnell eigene entscheidungen zu treffen, d.h. du musst vorausschauend dagegen arbeiten, die "gefahr" zu nah an euch rankommen zu lassen, so dass sie nicht gezwungen ist zu verteidigen.
- wir haben neben der orientierung an mir ein kommando eingeführt "ist ok", dass hilft besonders, wenn man mal wieder auf ein neues noch unbekanntes komisches ding trifft - signalisiert meinem hund mittlerweile ich habs gesehen, du auch, aber ich befinde das ding für ungefährlich und in ordnung, und wenn ichs schaffe und steuern kann, kriegt mein hund sofort!!! bei neuen sachen, die in sichtkontakt kommen ein fettes leckerli reingeschoben beim ersten anschauen - das ding ist also gleich mal toll
- achte besonders auf ihren tageszustand und die tageszeit. nicht jeden tag ist der hund gleich drauf, es gibt bei uns tage, da ist meiner grundgestresst und noch wachsamer als sonst, da gilt es einen grösseren abstand einzuhalten, an diesen tagen übe ich sicher keine direktbegegnungen an der 1m leine, bei dämmerung sieht die sache auch noch mal anders aus - auch völlig normal, da sind die meisten feinde im natürlichen umfeld unterwegs (beutegreifer).
- merke auch deutliche unterschiede im verhalten, ob wir in der stadt in der freilauffläche unterwegs sind, viele personen, viele reize, eher normal, aber ich achte trotzdem sehr auf ihn, oder einsam auf dem land, wo auf einmal ein einzelner mensch auftaucht. da ist eher erhöhte wachsamkeit angesagt. sprich ich leine an, und ja ich laufe lieber zwei meter ins feld, oder wechsle die strassenseite als meinem hund in diesem stadium die möglichkeit zu geben, auszuticken, und damit im training rückschritte zu machen. ist doch nicht schlimm, so zu agieren, dass hund noch nicht in die aggro gezwungen wird, und der mensch ggüber muss auch nicht erschrecken.
- bei mir hilft auch, fremde menschen zu grüssen, guten morgen, grüss gott, kurz anzusprechen, aber im sicheren wohlfühlabstand, oft sprechen mich auch leute wg meines hundes (auffällige zeichnung) an, dann nehm ich immer die gelegenheit war und unterhalte mich freundlich - aber alles in distanz, hier hat mein hund auch gelernt, dann ruhig neben mir zu sitzen, da ich die situation im griff habe und eine positive grundstimmung ist.
- generell wird bei mir jedes! kontaktaufnehmen draussen, blick, rankommen, auf mich warten etc. von ihm aus - sprich ohne kommando von mir toll gelobt, fein, belohnt mit leckerli, streicheleinheit, ne schöne übung, um das kontakthalten und die interaktion mit mir zu stärken, find ich bei hsh sehr wichtig
- wenn wirklich mal jemand zu nah an uns rankommt, oder ich mich unterhalte und mein ggüber meint er muss sich entgegen meiner bitte dem hund nähern, drüber beugen etc. geh ich splittend blockend dazwischen, und schicke meinen hund aus der situation raus - sprich ich öffne ihm den weg zum rückzug und sage ihm das freundlich aber bestimmt, dass er diesen weg zu wählen hat, blocke aber auch bestimmt das gegenüber ab, nicht hektisch, freundlich aber souverän
- generell lass ich ihn immer auf der anderen, abgewandten seite bei mir laufen, als die die entgegenkommende person läuft, wenns zu eng werden sollte, manchmal geht ausweichen halt nicht, nehme die leine kürzer, aber locker, hund bei mir, und drücke ihn wenn nötig auch mit dem knie gegen die schulter auf die seite - das ist aber nur der notfallplan, bzw. griff in den rückensteg und distanz schaffen, bspw. wenn du an hausecken in jemanden reinläufst, das absitzen hat bei uns nicht funktioniert, da zuviel spannung aufgebaut wird, dann springt er im anschluss hoch und ich ihm ausserdem auch die möglichkeit nehme, dass sich der hund von sich aus für das zurückziehen entscheiden kann, was bei mir gewünscht ist.
- und natürlich weiterüben mit leinenführigkeit, grundkommandos, orientierung
ist zeitweise anstrengend, und ja hsh sehen viele dinge anders als andere hunde, aber es lohnt sich, da sie nach und nach eine tolle, ruhige, souveräne art entwickeln, und sich kaum mehr aus der ruhe bringen lassen, wenn man richtig auf sie eingeht.
alles gute!