Zitat
Wenn man sich nicht dominieren lässt, kann es immer nur beim Versuch bleiben. Und der ist ja legitim zwinkern
Eben.. ich finde es ja auch ganz süß, wenn sie sich so bemüht, ein ganz braver Hund zu sein.. bzw. sich so zu benehmen, dass Frauchen ihr auf jeden Fall was gibt und nicht nur wahrscheinlich oder vielleicht.
Letztlich habe ich die Entscheidung ja schon früher getroffen - sie soll vom Essen etwas abbekommen, als Letzte, aber verlässlich. Insofern ist es fast zwangsläufig, dass sie zum Bettler wurde. Wenn ich das nicht gewollt hätte, hätte ich es vorher abstellen müssen (nagut, Herrchen war eigentlich Schuld, aber ich konnte mich damit arrangieren). WIE sie aber bettelt, soll natürlich sozialverträglich sein. Und wenn ihr Betteln so aussieht, dass sie still wartet und nur ab und zu guckt, ob noch was auf dem Teller liegt, dann finde ich das sehr sozialverträglich. Abgesehen davon gibt es die Reste meistens aus der Hand, immer nur wenn Hundi brav und still sitzt, also trotzdem mit Gegenleistung.
Tja, ist es so schlimm, wenn einen der Hund versucht, zu manipulieren?
Ich finde es süß, mir macht es Spaß, ich bin mir aber auch bewußt, dass ich das letzte Wort haben muss und habe es auch.
Ich kannte einen Dackel, ziemlich coole Sau, wenn man für den ne Tüte Schmackos gekauft hat, dann hat er seinem Frauchen in die Hacken gebissen, damit sie ihm noch vor dem Laden die Tüte gibt, die er dann nach Hause getragen hat und dort alleine ausgepackt und geleert hat.
Sowas würde es hier bei mir nie geben - weder Dackel noch so ein Verhalten, Mücke würde schneller auf dem Rücken liegen, als sie wuff sagen könnte. :->
In einem meiner liebsten Hunderatgeber steht ein Satz, der hier auch mein Motto ist. "Sei berechenbar, gib Deinem Hund etwas, worauf er sich freuen kann".
Wenn gegessen wird, ist der letzte Happen das, worauf sie sich verlassen kann - wenn sie sich gut benimmt.
Wenn es hier irgendeine Manipulation gibt, gibt es hinterher Leckerlis.
Wenn wir ins Bett gehen, gibt es ein Gute-Nacht-Leckerli mit einer letzten Trainingseinheit.
Klar gibt es dadurch die Situation, dass sie manchmal ein wenig drängelt, endlich ins Bett gehen zu können (aber erst, wenn hier schon die Rechner runtergefahren werden, und die üblichen Routinen ablaufen - meist patroulliert sie dann zwischen Bad und Treppe zum Schlafzimmer)..
Aber wo Du grade sagst, dass diese Manipulationen mit das faszinierendste ist am Leben mit Hunden...
...es war einmal, dass ich irgendwas mit Mücke gemacht habe, Bürsten, Krallenschneiden, irgendwas, und ich hatte das zwangsläufige Belohnungsleckerli am Ende vergessen. Mücke rannte also bestimmt eine Viertelstunde hinter mir her, stand immer wieder vor mir, starrte mich tonlos bittend an, und ich hatte keinen Plan, was los war. Aber irgendwas war, das war klar. Sie war halt mein starrender Schatten.
Irgendwann habe ich sie gefragt "Was willst Du denn?", dann schaute sie hektisch um sich, rannte zu einem ungeliebten trockenen Hühnerhals, der noch ungegessen herumlag, trug diesen eiligst zu mir und spuckte ihn vor meinen Füßen regelrecht verächtlich aus und guckte mich dann wieder so intensiv und bittend an. Mir ist dann siedend heiß eingefallen, dass ich ihr noch ein Leckerli geschuldet habe - sie hatte es nicht vergessen, und als ich nicht verstanden habe, was sie so stumm bittend von mir will, hat sie nach einer Möglichkeit gesucht, mir zu zeigen, um was es geht.
Das fand ich so dermaßen unglaublich.. dass mein Hund so kreativ nach einer Möglichkeit sucht, mir zu verclickern, um was es geht - dann auch noch mit Beispiel für die ganz Dummen.
Das hier sehe ich nicht als Manipulation, sie hat ganz rechtmäßig darauf gewartet, dass sie ihre Belohnung bekommt, ihren Teil an der Abmachung, dass sie sich alles ganz still und lieb gefallen lässt, selbst wenn es unangenehm ist.
Insofern.. die Grenzen sind fließend, zwischen Kommunikation, Bitten und Manipulation..
hmm..
LG,
Monica