Wir haben vielleicht einfach großes Glück -
unsere Mücke ist uns recht ähnlich - etwas Couchpotato, zwischendurch mal dolle 5 Minuten kriegen, und ansonsten erstmal aus dem Fenster gucken, obs nicht doch regnet (und das Pipi dann gegebenenfalls noch ne Stunde anhalten), wenns kalt ist, schnell wieder reinwollen und wenn jemand krank ist, Stunde um Stunde, Tag um Tag Krankenwache halten... sie ist Langschläfer wie wir, ihr ist gemeinsames Herumkuscheln meist lieber als ein langer Spaziergang (wir können sie ja fragen), aber das ist auch jahreszeitabhängig.
Unsere Mücke hat sich uns ausgesucht, mit einem tieeeeefen, langen Blick in meine Augen, nach dem sie sich dann wie beruhigt auf meinem Schoß zusammengerollt und geschlafen hat. Ich denke, da war schon alles klar.
Sie bekommt hier kein Hundetraumleben - ich bin nicht gesund und kann ne tägliche Stunde oder zwei Stunden Spaziergang nur selten leisten, so oft es geht, ja, aber täglich auf keinen Fall. Aber einmal die Woche kommt ein Hundekumpel für nen Tag zu Besuch, wir gehen halt raus, wenn sie es möchte, wir haben seit diesem Jahr einen Kleingarten mit ebenfalls vielen Hundefreunden, treffen öfter andere Kleinhundebesitzer und ich fordere sie halt geistig etwas mehr und wir haben so unsere privaten Rangelspiele, die wir auch sehr genießen.
Ja - aber auf der anderen Seite hat sie den totalen Familienanschluss - es würde keinen Urlaub geben, der nicht mit ihr stattfindet - wir sind sogar mit ihr nach Kanada geflogen, als wir zu einer Taufe eingeladen wurden - und ich habe Wochen und Monate damit verbracht, eine geeignete Fluglinie zu finden, wo Mücke im Passagierraum mitfliegen kann, und den Urlaub hundegerecht zu planen - alleine für den Preis des Tickets hätte ich mir einen zweiten Bolli holen können.
Dass wir sie mal für länger alleine zu Hause lassen, kommt seltenst vor - nur dann, wenn es wirklich nicht anders geht und maximal 6 Stunden.
Sie macht es klaglos mit (wenn auch etwas traurig), aber wir genießen eh nichts, wo sie nicht mit dabei ist und haben ein schlechtes Gewissen, wenns länger dauert.
Ansonsten kommt sie überall hin mit, wo es geht, und wenn sie dort nicht laufen kann (Stadtbummel oder Weihnachtsmarkt - sie hat ja nur Katzengröße) oder Angst bekommen würde, dann kommt sie in den Hunderucksack und darf von dort aus alles miterleben, was sie ebenfalls sehr genießt. Wir sind sogar schon einmal 5 Minuten Motorrad mit ihr gefahren (sie im Hunderucksack auf dem Rücken meines Mannes und auf meinen Oberschenkeln), und wollen es im nächsten Frühjahr trainieren, damit wir auch bei längeren Touren kein schlechtes Gewissen haben müssen, dass unsere arme Maus alleine zu Hause sitzt und sie eben auhc was erleben darf.
Ich würde nächstes Jahr unheimlich gerne Fährtenarbeit anfangen, wenn ich jemanden in der Nähe finde, der mir da Unterstützung für den Anfang geben kann, ich kann mir vorstellen, dass sie da Spaß dran hätte, sie schnuppert draussen immer viel lieber, als dass sie große Strecken zurücklegt.
Insofern - genervt war ich nur in der Welpenzeit, wo sie (weil auf glatte Böden getrimmt) gepinkelt hat, wo sie stand und lief, und ich dann wirklich mit 11 Wochen mit einer Uhr anfing, und dann erst halbstündlich rausging, dann stündlich und dann langsam gesteigert habe.
Oder ich bin an Tagen genervt, wo sie mit dem falschen der vier Beine zuerst aufgestanden ist, und bei jedem Geräusch untröstlich vor sich hinkläfft und nicht zu beruhigen ist.
Ansonsten haben wir eben einen so genügsamen Hund, der einfach nur glücklich ist, in unserer Nähe zu sein, Action ganz gerne mal annimmt, aber nicht als tägliche Bedingung ansieht, und sich eben den Gegebenheiten angepasst hat, bzw. eigentlich schon immer so drauf war.
Sie ist entspannt, aber nicht depressiv oder schlecht drauf.. schläft gerne und viel, am liebsten gemeinsam aufm Sofa oder vorm Kamin..
wir haben schon eine kleine faule Socke, aber grade deshalb passt sie auch so gut zu uns.
Aber halt - wenn sie läufig ist - und alle halbe Stunde nahc draussen will, um Hundezeitung zu lesen und ihre Botschaften zu verteilen, DANN bin ich genervt.. grins.. das geht nach ein paar Tagen schon ziemlich aufn Keks, weil sie dann auch "oohhh, ich muss Gassi" faked, und uns sozusagen "anlügt", obwohl sie die Frage in beide Richtungen sehr gut versteht (also wir fragen sie, und sie signalisiert uns, wenn sie will, oder auf keinen Fall will, und wenn sie jammert und wir fragen sie, gibt sie uns dann eben auch das Signal, dass sie tatsächlich Gassi will, oder ihr nur langweilig ist). :->
Ich hab aber insgesamt shcon das Gefühl, einen zufriedenen Hund zu haben - morgens gibts ihr geliebtes Barf, danach wird erstmal noch gepennt und verdaut, dann irgendwann Gassi gegangen - je nach dem nur vor die Tür, oder eine kleine Runde um den Block, darf sie entscheiden, je nach Großwetterlage - meteorologisch und was mich betrifft - gibts dann nachmittags besonders im Sommer ne größere Runde oder ne richtig große Runde (oder eben auch nicht, dann aber Training in der Wohnung und auf der Terasse), zwischendurch immer mal Spielen und kleine Trainingseinheiten, im Sommer dann halt auch viel bzw. fast täglich in den Kleingarten mit allem drum und dran, Insekten verfolgen, Äpfel klauen, Kompost graben, Nachbarskinder anwedeln, Passanten anbellen, gucken, was Frauchen macht, in der Sonne liegen, Leckerlis bei den Nachbarn abgreifen, Hundekumpelbesuche... abends mit Herrchen nochmal mehrere große Schmuserunden, gemeinsames Kontaktliegen beim Fernsehen, im Bett nochmal wilde Toberunde und dann gemeinsame Körperpflege und schließlich Schmusen bis zum Einschlafen und dann morgens Frauchen mit dem süssesten aller Blicke begrüßen..
Auch wenn ich immer ein schlechtes Gewissen habe, weil ich eben NICHT täglich mit ihr lange, große Runden gehe(n kann), manchmal auch ne ganze Woche nicht, ist sie aber trotzdem ein ausgeglichener, fröhlicher Hund. Aber sie war nie ein Energiebündel und insofern denke ich, ist es auch einfach in Ordnung, für uns alle.
LG,
Monica