Mückchen hat, wie seit zwei Jahren, auch ein bissl Eierlikör zum Schlabbern bekommen, unabhängig von dieser Diskussion.
Ich kannte genug Hunde vorher, die von anderen Besitzern rein zum Spaß betrunken gemacht wurden (was ich im übrigen fürchterlich finde), und die auch ohne diesbezügliche Schäden uralt geworden sind.
Aber hier geht es nicht darum, einen Hund sinnlos besoffen zu machen, sondern ihn grade so entspannt zu machen, dass er es besser aushält als sonst. Und ich kenne es von mir, dass ein einziger Schluck Bier auf 50kg schon reichen kann, dass man plötzlich Englisch sprechen kann, ohne dass sich die Zunge verknotet, wo man sonst vor Schweißausbrüchen kein sinnvolles Wort herauskriegt.
Madamchen war vor drei Jahren so panisch, dass sie bei den ersten Böllern am frühen Abend wirklich unter sich gepinkelt und gekotet hat und dabei todunglücklich ausgesehen hat, es lief einfach alles aus ihr raus, sie stand nur da und zitterte. Trotz ruhigem Platz im Bad ohne Fenster und mit Hütte.
Vor zwei Jahren hat sie dann von mir ein bissl Eierlikör bekommen und blieb dann tatsächlich größtenteils bei uns, das war schon ein Erfolg, hat sich dann von 22 Uhr bis nach 2 fest in der letzten Ecke ihrer Hütte verkrochen. Kein Pipi, kein Durchfall. Nur Frauchen etwas traurig wegen des abwesenden Häufchen Hundeelends. War aber trotzdem viel besser.
Vor einem Jahr war es ähnlich, da wollte sie zwar auch nicht wieder aus der Hütte kommen, war aber in Gesellschaft und guckte beim Playstationspielen zu, war aber trotzdem für gut zwei Stunden untröstlich verkrochen.
Dies Jahr hat sie frühzeitig, also ab dem Moment, wo sie mit eingeklemmten Schwanz langsam zum Klo verschwinden wollte (vorher konnte man sie noch positiv ablenken), ne kleine Menge bekommen. Nur so viel sie wollte, das war nicht viel, vielleicht ein Teelöffel.
Irgendwann wurde es natürlich so viel Knallerei, dass sie doch ins Bad gegangen ist, aber sie ist viel mehr zwischen Bad und uns hin- und hergependelt, sprich: sie ist immer wiedergekommen, das ist ein großer Fortschritt und sie hat jedesmal ein Raclette-Leckerli bekommen und tadaaaa - auch genommen!
Sie war zu keinem Zeitpunkt benommen, torkelig oder stoned, sie war nur ein wenig entspannter.
Als es richtig losging, hat sie sich dann erstmal dauerhaft verkrochen, war aber soweit ok, wir gingen raus, um zu böllern, ich hab mal nach dem Rechten geguckt, Hundi war aber völlig ok, als wir wiederkamen hat sie uns freudestrahlend an der Haustür begrüßt. Kein Malheur nirgendwo.
Dies Jahr war also mit weniger und früher Eierlikör viel besser und sie ist auch nicht ab den ersten Knallern auf Nimmerwiedersehen abgehauen, sondern viel länger bei uns geblieben, blieb ansprechbar und kam vorallem immer wieder recht fix von alleine wieder und konnte sich über eine freundliche Ansprache fürs Wiedererscheinen auch freuen. Daran war in den Vorjahren nicht zu denken.
Ich für meinen Fall habe das Gefühl, dass eine sehr kleine Dosis frühzeitig vielleicht dafür sorgen kann, dass die Toleranzschwelle ein wenig erhöht wird, würde es aber natürlich keine Therapie nennen. Es war auch keine weitere Dosis nötig, sie hat einiges Geknalle viel länger ausgehalten, blieb auf Ansprache trotzdem bei uns sitzen und ist jedesmal schnell wiedergekommen.
War für uns ein sehr erfolgreiches Silvester!