Beiträge von flying-paws

    @ Maren: Der Anfall, von dem Du schreibst, ist sehr spezifisch - so wie es bei Deinem Hund war. Bei anderen Hunden sieht das evtl. ganz anders aus...


    Die Medikamente, die es gibt schlagen lange nicht bei jedem Hund an bzw. die Wirkung wird nicht immer langfristig erzielt. Die Nebenwirkungen sind manchmal nicht gleich zu erkennen, denn eines haben fast alle dieser Medikamente gemeinsam: Sie rufen schwere Leberschäden hervor, die nicht selten das Leben des Hundes verkürzen. Das ist einer der Gründe, warum Teak nur homöopathisch behandelt wird! Ich habe allerdings auch das "Glück", dass ihr Schnitt bisher bei ca. einem Anfall pro Jahr liegt :biggthumpup:


    Es ist eine ziemlich unschöne Sache, die hoffentlich bei den Border Collies keinen Fuß fassen wird!


    Gruß Corinna

    Und somit schließt sich der Kreis - nix ohne Gene und nix ohne Umwelt - und was wovon wieviel beeinflusst wird :?: :?: Da schlagen sich selbst die Genetiker und Ethologen die Köppe ein...


    Fakt ist: Ein genetischer Rahmen ist vorgegeben in welchem sich der Hund entwickelt. Ist der Rahmen groß, gibt es viele Möglichkeiten, ist er klein gibt es weniger.


    Ist nun das Ziel ein "perfekter" kleiner Rahmen oder ein großer, der viel durch die Umwelt zulässt?


    Gruß Corinna

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    Und inwiefern kann ich innerhalb eines Trials sehen, ob der Hund generell eher problematisch mit anderen Hunden ist, zu Reserviertheit gegenüber Menschen neigt und generell eher mit neuen Situationen schlechter umgehen kann?


    :bindafür: Vielleicht sieht man da einen klitzekleinen Ausschnitt genau diesen, aber mit Sicherheit erlebt man den Hund dort nicht so wie im Alltäglichen! Sollte der Hund allerdings schon dort Probleme haben, gibt es definitiv Defizite!


    Zitat

    Wenn ich als Züchter (s.o.) auf solche Dinge weniger Wert lege, weil der Hund gut arbeitet, schleicht sich sowas nicht unter Umständen auch in der Zucht ein?
    Dafür muss ich den Hund im Gesamten kennenlernen, oder?


    :biggthumpup: Genau so isses! Es obliegt also dem Handeln des Züchters! Und da gibt es nur eine Kontrolle - den Käufer, es sei denn der Züchter selbst handelt von sich aus verantwortungsvoll. Gibt es zum Glück ja häufiger :!:


    Gruß Corinna

    Also, wenn ihr Euch jetzt auch noch über Werbung und deren Inhalte aufregen wollt... Na dann viel Spaß! Ihr könnt Euch ja mal an die Werbegiganten wenden - die haben, wenn ihr Glück habt, vielleicht ein mildes Lächeln dafür übrig. Fakt ist: Das Produkt muss an den Mann/die Frau! Was da ansonsten ansonsten suggeriert wird, ist denen doch wurscht.


    Habe die Werbung noch gar nicht gesehen - muss wohl mal meinen Finger von der Fernbedienung lassen, wenn Werbung kommt - sonst gehts immer zzzzap und weg bin ich...


    Gruß Corinna

    @ Marta: Danke! Das ist mit anderen Worten, das was ich zu denken geben wollte!


    Also ich wäre bei Aussies ebenfalls sehr vorsichtig diese Hunde als familientauglich zu betiteln. Familientauglicher als der Border Collie bestimmt, aber nicht einfacher und weniger zeitaufwändig - wie ich bisher erlebt habe.


    Familientauglich - was auch immer das heißen mag - sind für mich eher die Begleithunde.


    Ich finde es auch in Ordnung, wenn die Hüteeigenschaft der Aussies erhalten bleibt, auch, wenn sie sich vom Border Collie unterscheidet. Allerdings war ich noch nie bei einem Wettbewerb der Aussies und kann daher nur mutmaßen wie das abläuft.


    Jeder Hundehalter findet eine Ausrede für Verhaltensweisen seines Hundes, wenn er denn danach sucht. Es liegt ja in der Hand jedes einzelnen Züchters sich einen Hund zu formen der den eigenen Vorstellungen entspricht - Zuchthunde sind Kunstprodukte und unterliegen somit ihren "Machern".


    Gruß Corinna

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    Davon rede ich doch garnicht. Mängel, die ich für meinen Hund nicht akzeptiere, sind z.B.
    - Aggression
    - übersteigerte Ängstlichkeit
    - hüten (bzw. Sequenzen daraus) von Hunden/Menschen


    Aggression ist eine völlig natürliche Veranlagung, die Verhaltensweisen hervorbringt, die der sozialen Kommunikation dienen!


    Ängstlichkeit dient dem Vermeiden von Wagnissen, die das Leben kosten könnten!


    Hüten, bzw. Sequenzen daraus sind Teile des Jagdverhaltens. Dies zeigen auch Hunde anderer Rassen ständig! Dieses Verhalten ist nur beim Border Collie besonders aufällig!


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    Wenn ein Hund unsicher ist, akzeptiere ich das. Wenn er gegen alles, was ihm nicht geheuer ist, zum halali bläst, werd ich sauer. Ängstlichkeit, egal ob ich sie mit Erziehung wieder hinbekomme, wäre für mich definitv ein Grund, den Hund nicht für die Zucht zu verwenden.


    Wo hört Unsicherheit auf, wann fängt Ängstlickeit an? Ist Erziehung hier gleichzusetzen mit Habitation? Mit dem sozialen Umgang, dem Einfügen in das Rudel, oder geht es tatsächlich nur um das Erlernen von Verhaltensweisen?


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    Aggression ist für mich absolut nicht akzeptabel, egal aus welcher Motivation heraus. Weder oben erwähnte, aus Unsicherheit, noch Dominanz- oder Mobbingaggression. Ich würde da allerdings auch genau gucken, was die Elterntiere eingebracht haben o. was evtl. erlerntes Verhalten ist.


    Wenn Aggressionen für Dich absolut nicht akzeptabel sind, dann müsstest Du Deinen Welpen sofort nach Geburt von der Mutter trennen, denn auch diese zeigt (berechtigterweise wie ich finde) sehr bald aggressive Verhaltensweisen gegenüber ihren Welpen. Verhaltensweisen werden in einem bestimmten genetischen Rahmen immer erlernt, ob nun von den Elterntiere Vorarbeit geleistet wurde oder erst später eine solche Entwicklung anfängt!
    Ein Hund, der keinerlei aggressive Verhaltensweisen zeigen darf, ist meiner Ansicht nach einem erheblichen Teil seiner hundlichen Kommunikation beraubt. Und das alles völlig unabhängig davon, ob der Hund hütet!


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    da würde ich mal einen Blick auf die Ahnen werfen. Zuviel des Guten (hier Hütetrieb) kann auch eine Belastung sein.


    Bei einem gut arbeitsfähigen Border Collie kann es kein "Zuviel" an Hütetrieb geben, weil dieser (der Hütetrieb, idealerweise auch der Hund :gruebel: ) in sich ein ausgeglichenes System darstellt aus vielen kleinen Einzelteilen!
    Es könnte aber auch sein, dass Du von dem typischen stundenlangen Anglotzen von Dingen sprichst - das ist ebenfalls nur ein kleiner Teil des Hüteverhaltens.


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    Da frage ich mich allerdings auch, warum dann auf eine gute Erziehung ausserhalb der Koppel (oder des Hundeplatzes) so wenig Wert gelegt wird. Und dann heißts wieder, ist halt so der Border.


    Eine solche Aussage kommt mit Sicherheit nicht von mir... Keine Ahnung, wem Du da begegnet bist.
    Fehlende Erziehung (= das beibringen von Verhaltensweisen auf ein Signal hin!) gibt es wohl überall, und auch andersrassige Hundebesitzer sind dann um eine Ausrede nicht verlegen. Ich würde Dir glattweg antworten: Frauchen war zu faul zum Üben!


    Gruß Corinna

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    Aber manche dieser Hunde haben, für mich, ernsthafte Wesensmängel. Otto Normalverbraucher würde sagen "einen an der Klatsche". Absolut alltagsuntauglich. Dafür sind sie die 10% des Zusammenseins mit dem Hund, die auch an den Schafen stattfindet, spitze.


    Das ist sehr interessant, denn die Frage hier wäre ja ersteinmal: Was ist ein Wesensmangel?


    Für viele Hundebesitzer (nicht nur Border Collie-Besitzer) hat der Hund z.B. Wesensmängel, weil die Leute gar nicht wissen, dass dieses oder jenes Verhalten hundetypisch bzw. um auf den Border Collie zurückzukommen, rassetypisch ist. Die Sensibilität des Border Collies ist für viele Menschen gleich Ängstlichkeit! Dies ist aber ein "Mangel" der an Schafen durchaus seine Berechtigung hat, wie ich finde! Es bringt mir nichts, wenn der Hund auf biegen und brechen die Schafe holt und die eine Hälfte ist panisch über den Zaun gehüpft...


    Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber ich habe den Eindruck, dass viele Border Collies in Händen landen, die die rassetypischen Eigenschaften nicht kennen, nicht wissen wo man bei der Erziehung frühzeitig gegenarbeiten muss (und das ist meist schon rassespezifisch) und sich dadurch erst Verhaltensweisen etablieren, die dann als Wesensmangel deklariert werden.


    Ich arbeite in meiner Hundeschule mit vielen Rassen und oftmals geht den Besitzern ein Licht auf, wenn ich denen mal vom Ursprung ihrer Rasse erzähle und auf daraus resultierende Eigenschaften aufmerksam mache.


    Durch die große Masse an Border Collies, die es ja nun mal in Deutschland gibt, landen folglich viele dieser Hunde in "unerfahrenen" Händen. Und genauso unerfahren urteilen die Besitzer dann: Wesensmangel!


    Also: Was ist das Wesen eines Border Collies? Besonders im Alltag?


    Gruß Corinna

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    Hobbyhaltungen müssen nicht automatisch schlecht sein, ich denke schon, dass sich viele Hobbyhalter weit verantwortungsvoller mit ihrer Schafhaltung auseinandersetzen, aber bei vielen wirkt es wirklich, als seinen ihre Schafis oder Laufenten einzig und allein das Hütespielzeug ihrer Hunde, und die Bedürfnisse dieser Tiere scheinen zweitrangig.


    Danke! Ich hoffe doch, Du zählst mich zu denjenigen die ihre Schafe nicht als Spielzeug hält! Ich mache mir sehr viele Gedanken um meine Tiere und bei einer kleineren Anzahl fällt es bestimmt auch schneller auf, wenn mit dem einzelnen Schaf etwas nicht stimmt!


    Aber wie Du schon richtig schreibst: Verantwortungslose Tierhalter gibt es überall - ganz egal in welcher Anzahl Tiere vorhanden sind.


    @ Anke: Es ist wohl das Glück vieler Border Collies, dass noch nicht solange FCI/VDH gezüchtet werden. Spinnen wir das Ganze doch mal weiter - wie sieht es in 20 Jahren mit solchen Hunden aus? Wie reagieren die dann auf Vieh?


    Ich habe mit Sicherheit kein Problem mit Hunden, die erfolgreich bei Schauen sind. Ich habe allerdings ein Problem damit, mir sagen zu lassen, dass das kein "perfekter" Border Collie sei, weil zu wenig Fell, zu klein, zu schmal usw. , wo mir mein Hund ohne Probleme die Schafe von A nach B bringt usw. :!: Ich begegne bisher eigentlich eher einer heftigen Intoleranz der Showhunde-Züchter gegenüber den Hütehunde-Züchtern als umgekehrt. Natürlich bin ich in der Züchter-Szene sowieso eigentlich wenig zu Hause - deshalb nicht gleich mit faulen Eiern werfen... :flower:


    Gruß Corinna

    Also neueingestiegener Hütesüchtiger möchte ich jetzt auch mal was dazu sagen!


    Für mich ist es unvorstellbar Hütehunde miteinander zu verpaaren, deren Leistungsfähigkeit (das muss nicht zwangsläufig ein Trial sein) an den Schafen unbekannt ist. :dagegen: Sicher haben auch Showhunde die Veranlagung zum Hüten, doch wie will man da wissen welche Verhaltensweisen des Hütens wie ausgeprägt sind? Es gibt da immer wieder Hunde, die aus Zufall sehr schön an den Schafen arbeiten, aber ich halte es nicht für sinnvoll dieses Zufallsprodukt zu erhoffen. Das Zuchtziel ist für ich ganz klar ein hütefähiger Hund, auch wenn er aussieht wie ein Windhund! (Sind das hässliche Hunde???) Ich kann dem Nacheifern eines Schönheitsideals (das von anderen aufgestellt wurde!) nichts abgewinnen!


    Ein gut arbeitsfähiger Border Collie wird meines Erachtens nach wesentlich umgänglicher im Alltagsleben sein, als ein Zufallsprodukt, dass schnell über Stangen hüpft oder Scheiben nachjagd!


    Übrigens hört man gerade aus der Sportriege häufiger, dass ihre Hunde mit Sicherheit hütefähig wären (ohne jemals an Vieh getest worden zu sein), weil er ja schließlich den Karnickel zu Hause stundenlang anglotzt oder sein Spielzeug umkreist... Tja - und das obwohl erfahrene Hütetrainer manchmal nach dem ersten Training an den Schafen die Fähigkeiten des Hundes noch nicht richtig einschätzen können...


    Ich wusste schon immer, dass meine ältere Hündin Teak sehr kooperativ ist, aber an den Schafen kommt das richtig zur Geltung! In keinem anderen Sport könnte ich so mit ihr zusammenarbeiten! Ganz abgesehen davon, dass sie seitdem unheimlich reif in ihrem Verhalten geworden ist!


    Ich würde mir wünschen, dass es nur noch Würfe von Border Collies mit arbeitenden Eltern gibt *träum*


    Gruß Corinna


    PS: Ich zähle mich zu den Hobbyschafhaltern und habe mir diese Tiere wegen meiner Hunde gekauft! Wenn dieser Grund es den Schafen automatisch bei mir zu einem schlechteren Leben verhilft :?: :!: :?:

    Huhu,


    als Besitzer eines solchen Epilepsie-Border Collies (nein, nicht Chill - meine abstammungslose Teak ist betroffen) muss ich sagen, dass bei ihr der Auslöser auch ein Schlag auf den Kopf war. (Die Intelligenzbestie ist beim Spielen vor einen Pfeiler gerannt :gruebel: ) Auch, wenn man hier einen Auslöser hat, so bekam sie trotzdem ideopatische Epilepsie als Beurteilung, weil bei allen Untersuchungen (Röntgen, EEG, CT usw.) nichts gefunden wurde. So, nun kann man darüber streiten ob genetisch oder nicht...


    Aber ich denke: Ob nun der Auslöser bekannt ist oder nicht, eine Hunderasse sollte nicht dazu neigen einen Anfall zu bekommen, auch wenn die Auslöser bekannt sind! Es besteht mit Sicherheit auch dort eine genetische Disposition! Ich habe allerdings den Eindruck, dass viele Züchter sich gerade mit dieser Tatsache aus Verantwortung ziehen wollen...


    Ich hoffe, das Problem wird in Angriff genommen, sonst wird man es wohl kaum noch in den Griff kriegen :dagegen:


    Gruß Corinna