Hallo,
ich bin auch Lehrerin und war, als ich meinen Hund geholt habe, Single (da ich auch jetzt immer noch alleine wohne, ist es unter der Woche bezüglich des Hundes auch ähnlich) . Natürlich habe ich mir im Vorfeld lang Gedanken darüber gemacht, ob das funktionieren kann, das Risiko letztendlich doch gewagt und das Ganze keine Minute lang bereut.
Meine Hündin war zu dem Zeitpunkt, als ich sie bekommen habe, vier Jahre alt und an das Alleinebleiben gewöhnt (danach hab ich auch gezielt gesucht)... das hat natürlich alles viel einfacher gemacht. Zudem wohne recht nah an der Schule, bin also in ein paar Minuten daheim und kann sie im Notfall mittags kurz rauslassen.
Im Endeffekt läuft es beispielsweise in diesem Schuljahr so ab:
Ich habe drei Mal pro Woche ganz normal um 13 Uhr aus, die 5 1/2 Stunden schafft sie es locker, alleine zu Hause zu bleiben.
Zwei Mal habe ich Nachmittagsunterricht, und da hab ich das Glück, dass ich sie mitnehmen kann (ist auch kein "normaler Unterricht", sondern Schülerzeitung und Speaking-Kurs mit weniger Schülern). Also fahr ich mittags immer nach Hause, hol sie, und den Nachmittag verschläft sie dann meistens in der Schule.
Klar, ich weiß, davon kann man im Normalfall nicht ausgehen, ich hatte total viel Glück mit meinem Rektor - vor allem auch deshalb, weil meine Kleine (--> Dolly, Mini Australian Shepherd) eigentlich als "Schulhund" komplett ungeeignet ist... mega-ängstlich und lässt sich von Fremden nicht anfassen. Aber ich hatte sie gleich zu Beginn öfters Mal bei irgendwelchen Lehrerveranstaltungen (gemeinsames Wandern, Weihnachtsfeier etc.) dabei, natürlich immer mit dem Hintergedanken, dass der Chef sehen kann, wie gut sie doch erzogen ist und dass sie meistens komplett unauffällig unter dem Tisch liegt ). Irgendwann hab ich dann vorsichtig angefragt, ob ich sie mal in die Schülerzeitung mitnehmen könne - durft ich dann auch - und hab das dann mal getestet. Lief super, die Schüler waren total leise und vorsichtig, weil der Hund ja bei jedem lauten Geräusch zusammengezuckt ist... und mittlerweilse ist Dolly auch total aufgetaut! Läuft meistens rum, holt sich Leckerlies ab und genießt die Streicheleinheiten. Tja, und so hab ich das dann ausgebaut... jetzt ist sie bei so gut wie jeder Nachmittagsveranstaltung dabei, sei es Unterricht, Konferenz oder sonstwas. Und sollte ich sie doch mal nachmittags alleine daheim lassen müssen, ist das auch kein Problem... dann fahr ich halt mittags kurz heim, lass sie raus, und abends gibts dann 'ne große Runde.
Für den Notfall hab ich allerdings immer noch meine Mom - die wohnt 'ne halbe Stunde von mir entfernt und holt sie ab, wenn's gar nicht anders geht (z.B. Wandertag bis 16 Uhr, wo der Hund nicht mit kann).
Du siehst also: Es funktioniert ganz gut, und meiner Meinung nach ist der Lehrerberuf perfekt für einen Hund.