Beiträge von Sambuli

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    Ich glaube du verstehst mich falsch. Meine dürfen auch nicht jagen!! Aber ein 8 Wochen alter Welpe läßt sich weder ordentlich abrufen, noch ablegen. Also gehe ich ja die Gefahr ein, das er mal "jagt" und ich mir dadurch ein riesen Problem schaffe :???:
    Und ich dachte auch darauf, das meine nicht mobben und auch nicht gemobbt werden. Welpenspielgruppen kann ich zu 90% nicht ausstehen, eben weil da viel falsch läuft. Aber kann ich mobben beim Gassigehen als evtl. Ersthundehalter vermeiden bzw. erkennen?


    Verstehst Du was ich meine? Es gibt im gesamten Umgang mit dem Hund (und/oder seiner Erziehung, seinem erleben mit der Umwelt etc.) Situationen, die u.U. mal zu einem Problem führen könnten. Und dennoch meide ich sie nicht (Kontakt zu anderen Hunden, laufen im Wald/Feld). Ich packe sie sogar gezielt in schwierige Situationen, damit sie u.a. lernen mit Frust umzugehen. Das kann auch schief gehen... Kann, muß aber nicht..


    Ich habe dich schon richtig verstanden! Und es sollte auch kein Angriff gegen dich sein....


    Ich habe um 11 Uhr Junghundekurs bei mir und muss mich noch vorbereiten. Darf ich dir später antworten?
    Finde die Diskussion nämlich noch gut! :^^:

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    Und warum Dinge sein lassen, nur weil sie u.U. bei irgendeinem Hund mal zu Problemen führen könnten!? Dann muß ich auch schauen, das mein Hund niemals gemobbt wird, niemals auch nur einen kleinen Vogel für 2 Meter "hetzt" usw. usf. :ka:


    Wieso ich mit ihnen so spiele ist ganz einfach: Sie haben einen heiden Spaß dran..


    Du verbietest Quietschspielzeuge strikt? Ich verstehe den Sinn dahinter zwar, aber was ist wenn sie jemand nicht daran hält?


    Weil wir als Hundehalter immer mehr im Kreuzfeuer der Kritk und der unobjektiven Beobachtung stehen. Und es gerade deshalb so wichtig ist, evetuelle Gefahren auszuschalten oder zu minimieren.
    Wenn vor 10 Jahren ein Hund nach einem Kind geschnappt hat, dann war es halt so. Kein grosses Drama...
    Heute ist es eine Bestie, die das Kind totbeissen wollte. Und man bekommt unsinnige Auflagen.
    Ohne die Situtation mal genau anzuschauen oder sich zu überlegen, ob das Fehlverhalten vielleicht sogar beim Kind lag!


    Und gerade deshalb haben wir als Hundehalter eine so grosse Verantwortung. Nämlich die, unseren Hund wirklich gesellschaftsfähig zu machen. Ihn zu einem verlässlichen Sozialpartner zu erziehen, und alle Gefahrenquellen von vornherein auszuschalten. Wenn man weiss wie, dann ist das eine leichte Übung, die mal problemlos und ohne viel Aufwand in der Sozialisierungsphase des Hundes hinbekommt....


    Ich meine- guck` dir doch die ganze schwachsinnige "Kampfhunde"- Diskussion an. Die meisten Menschen sind extrem verunsichert und gebranntmarkt. Den unobjektiven Medienberichten sei Dank...
    Die erwarten zum grössten Teil gar keinen netten und freundlichen Hund mehr. Die sehen nur noch die Gefahr an der Leine für ihre Kinder. Und wenn wir Hundeführer noch ein paar Jahre die Chance haben wollen, dass unsere Hunde in der Gesellschaft nicht noch mehr diskriminiert werden und vielleicht auch noch Irgendwo ohne Leinenzwang rumlaufen dürfen, dann müssen wir extrem aufpassen, dass wir der hundelosen Fraktion nicht noch mehr Zündstoff liefern. Und das geht nur über tadelloses Benehmen. Sowohl vom Hund wie auch von uns Hundeführern.....


    Und ja- ich achte in meinen Welpengruppen sehr darauf, dass kein Hund gemobbt wird. Deswegen mache ich mir ganz genau Gedanken, wie ich die Gruppen zusammenstelle. Nirgendwo läuft soviel falsch, wie in Welpenspielgruppen!!!!
    Und ja- meine Hunde dürfen nicht Jagen! Weder Vögel, noch Katzen, noch Hasen oder sonstwas. Aber- sie kämen auch nie auf die Idee. Weil sie schon als Welpen ein Abruchsignal gelernt haben, dass 100% verhebt.
    Egal wie und wo- wenn ich "NoGo" sage, dann gehen meine Hunde ins Platz. Immer!


    Ich muss ehrlich sagen, dass sich bisher noch keiner meiner Kunden nicht an meine Empfehlungen gehalten hat! Weil ich eben zu allen Kursen in meiner Hundeschule auch immer Theorie- Stunden (ohne Hunde) abhalte und dort solche Dinge in Ruhe mit den Hundebesitzern bespreche. Und wenn man versteht, warum etwas so wichtig ist, dann -glaube ich- hält man sich auch daran....

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    Hallo,
    dazu hätt ich mal ne Frage an Sambuli:


    Was ist denn eine natürliche Beisshemmung?


    Lg Christine


    Jeder Welpe beisst. Das ist ganz natürlich. Und Welpen bzw. junge Hunde müssen Beisshemmung erst erlernen.
    Genauer gesagt müssen sie lernen, wie feste (oder eben auch nicht) sie mit ihrem Kiefer zupacken dürfen, ohne das es dem Anderen weh tut.
    Das lernen sie zuerst mit ihren Wurfgeschwistern. Beim Spiel wird natürlich auch gebissen. Und wenn es zu feste war, dann quietscht der Spielpartner. Und verlässt das Spiel. Andersrum erfährt der Welpe auch, wie es ist, wenn man selber zu hart angepackt wird. Und auch er quietscht in der Situation.
    Die Selbe Erfahrung macht der Welpe auch mit seiner Mutter. Beisst er dort zu fest zu, wird er auch von ihr korrigiert.


    Und auch wir Menschen kennen den Lernprozess der natürlichen Beisshemmung. Ich denke jeder hat schon mal spitze Welpenzähnchen im Arm oder im Bein gespürt;-)
    Und die richtige Reaktion bei einem so einem kleinen "Beissunfall" ist, dann ebenfall zu "Quietschen" oder "Aua, Aua, Aua" zu Jaulen und das Spiel abzubrechen.
    So dass der Welpe/ Junghund lernt, wo die Grenze beim Zupacken ist und was es auch für Konsequenzen hat, wenn er seine Zähnchen nicht im Griff hat....
    Das ist auch der Grund, warum ich meinen Kunden in meiner Hundeschule Quietschspielzeug strikt verbiete. Weil der Hund mit diesen Spielzeug desensibilisiert wird, für verbaule "Aua- Laute". Und er lernt, dass es vollkommen normal ist, das im Spiel gequietscht wird. Wenn dann mal ein Kind oder ein Haustier beim Spielen "quietscht", weil der Welpe/ Junghund zu feste zugepackt hat, wird er nicht aufhören, sondern weitermachen, weil das Quietschen für ihn ja etwas vollkommen Normales ist und zum Spiel dazu gehört....


    Nochmal: Ich finde körpernahe Spiele sehr wichtig und gut. Das hatte ich aber auch schon weiter oben geschrieben. Was ich aber bedenklich finde ist, wenn ein Hund dabei im roten Bereich dreht. Spiele am Körper des Menschen sollten immer ruhig und absolut kontrolliert (von dem Menschen) stattfinden! Alles andere ist gefährlich. Je nach genetischem Erregbarkeitsfaktor einen Hundes, kann das ganz übel nach hinten losgehen. Und warum "Wrestling" spielen, wenn es so viel tolle beziehungsfördernde ruhige Bindungsspielmöglichkeiten ziwischen Mensch und Hund gibt? Warum sich Probleme schaffen, die man nachher wieder ausarbeiten muss???


    @ Snoop


    Ich hoffe, das war verständlich ausgedrückt! Wenn du weiter Fragen hast- einfach melden!

    Schluckauf ist bei Welpen und Junghunden vollkommen normal und absolut unbedenklich!


    Das liegt daran, dass der Winkel von der Speiseröhre zum Mageneingang sich ständig verändert- durch`s Wachsen! Sobald der grösste Teil des Wachstums abgeschlossen ist (variiert von Rasse zu Rasse!), hört auch der Schluckauf auf.


    Das trifft also ungefähr zwischen dem 6. und dem 9. Lebensmonat ein....


    Wenn dich der Schluckauf Nachts stört, dann ändere doch die Fütterzeiten. Also die letzte Mahlzeit mindestens 3 bis 4 Stunden vor der Nachtruhe geben.

    Erstmal: Ihr habt einen Welpen!
    Ich würde jetzt erstmal an der Bindung zwischen euch arbeiten. Ständige kleine Rückrufspiele machen.


    Wenn er etwas älter ist würde ich auch mit ihm an der Schleppleine arbeiten. Bei einem 14 Wochen alten "Pfüdi" finde ich das aber noch ein bisschen früh. Im Moment ist er noch in der totalen Abhängigkeit zu euch und das würde ich eben nutzen, um ihn auch jeden Tag zu sagen, dass du seine grösste Ressource bist und ohne dich nichts läuft. Wichtig sind bei einem potentiellen Jagdjund engmaschige Führung und ganz klar strukturierte Abläufe. Alles wird immer genau gleich gemacht. Egal ob beim Füttern oder beim Spazierengehen.


    Wenn du merkst, dass dein Hund autonomer wird und sich mehr für die Umwelt anfängt zu interessieren, ist der richtige Zeitpunkt für die Schleppleine gekommen. Wichtig ist, dass dein Hund nie ein erfolgreiches Jagderlebnis hat!!!
    Zum erfolgreichen Jagderlebnis gehört auch schon das Hinterherrennen nach einer potentiellen Beute. Dein Hund muss die Beute noch nicht einmal bekommen. Das "Rennen" ist schon eine selbstbelohnende Handlung......

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    Berner sind für ihre Aggressionen bekannt?Das ist mir neu.....ich habe noch keinen Berner getroffen,der aggressiv war......zumal man aggressives Verhalten nicht auf eine bestimmte Rasse festlegen kann----es gibt genug Rassen,die als friedlich gelten und dann auf einmal aggressiv werden.....ich denke,das ein gesundheitliches Problem ist.......wo ich wohl zustimmen kann ist,das Berner eine konsequente Erziehung brauchen.....ansonsten mucken sie auf....


    Ich muss dir widersprechen!
    Das sind -medizinisch fundierte- Fakten. Allgemein bekannt.


    Ich selber arbeite an an einer Studie, zur genauen Datenerhebung von Agressionsverhalten bei Berner Sennenhunden in Relation zum Inzuchtfaktor mit.....
    Und die Ergebnisse- ebenso wie die Beisstatistik- sind wirklich erschreckend.
    Gerade am Dienstag musste ich wieder einen Berner einschläfern- wegen Agressionsverhalten der gröberen Art!


    Deswegen wiederhole ich auch nochmal meine Frage: Stammt der Hund aus einer Dissidenz- Zucht?

    Berner Sennenhunde sind für ihre Aggression bekannt....


    Dass liegt am sehr, sehr hohen Inzuchtfaktor und Euthanasie wegen nicht kontrollierbarer Aggressivität ist die zweithäufigste Todesursache bei den Bernern! Direkt nach den malignen Tumoren.


    Kommt dein Hund aus einer Dissidenz- Zucht?

    Ich antworte jetzt mal....


    Ich bin ausgebildete Hundetrainerin und Hundepsychologin und habe eine eigene Hundeschule.


    Ja- das ist zuviel!
    Ein Hund in dem Alter sollte maximal 20 Minuten "alleine" (also ohne menschliche Einwirkung) mit Artgenossen spielen. Alles was darüber hinausgeht, überfordert ihn.
    Grundsätzlich finde ich solche spontane Hundetreffs gut! Nur- zweimal die Woche "alleine" Spielen lassen reicht vollkommen aus.
    Macht doch statt dessen mal einen kleinen Erlebniss- Spaziergang zusammen. Neue Wege erkunden, über Baumstämme laufen, verschiedene Untergrunde kennenlernen, kleine Suchspiele einbauen, usw....
    Die Hunde also ein bisschen zum Nachdenken anregen. Sie einfach "wild" in der Gruppe toben lassen, fördert weder den Hund in seiner Entwicklung, noch fördert er die Mensch- Hund Beziehung.
    Dieses "alleine" Spielen lassen ist in erster Linie eins- nämlich bequem;-)


    Zu dem Wrestling- Spiel: Ich würde es nicht machen! Weil sehr schnell die natürliche Beisshemmung eines Hundes damit herabgesetzt wird.
    Spielen und Schmusen in Körpernähe finde ich wichtig und gut. Aber- es muss kontrolliert und vor Allem ruhig sein.
    Sich flach auf den Boden legen und den Hund über sich drüber ziehen, oder den Hund durch die Beine laufen lassen usw. sind gute Spielmöglichkeiten, die eine tiefe Vertrauensbasis fördern....


    Wenn ein Hund beim Spiel mit einem Menschen aber so reagiert wie deiner, dann wird es gefährlich!
    Weil er lernt, dass es toleriert wird, wenn er "aufdreht". Die Möglichkeit, dass er irgendwann mal im Spiel schnappt, ist dabei gross....
    Richtig Spielen mit dem Hund will gelernt sein. Und es muss jederzeit kontrolliert sein und auch vom Menschen kontrolliert werden können. Und auch jederzeit abgebrochen werden können!


    Alles Gute für euren weiteren Weg!