Hallo Elianee,
über Huskies kann ich dir nicht viel erzählen, wohl aber über Malamutes. Es sind absolut tolle Hunde, wunderschön und mit faszinierendem Charakter.
Leider haben sie einige erhebliche Nachteile, die zumindest bei mir dafür verantwortlich sind, dass ich mir so schnell keinen eigenen anschaffen werde:
1. Sie sind sehr unabhängig. Zwar lassen sie sich auf dem Hundeplatz gerne mal zur Mitarbeit überreden (solange die "Bezahlung" stimmt) und ich kenne Malamute, die eine ganz passable Unterordnung laufen können. Außerhalb des Platzes ist aber meistens alles andere spannender als Herrchen oder Frauchen, Freilauf fast unmöglich (ich höre immer wieder gerüchteweise von Malamuten, die frei laufen können - gesehen habe ich noch keinen...).
2. Sie sind laut. Und ich meine LAUT. Zwar bellen sie eher selten, aber ihr Heulen und Brüllen bringt problemlos ganze Hauswände zum Wackeln (Aufbruch zum Spaziergang, Fütterungszeit, oder einfach so - ein Malamute findet immer einen Grund). Nicht alle Nachbarn finden das toll...
3. Sie besitzen ein gewaltiges Zerstörungspotenzial. Wenn ein Malamute sich langweilt, macht er erst einmal etwas kaputt. Ich die Schuhe, die den Mützen zum Opfer fielen, nie gezählt - ebensowenig, wie die Sofas oder auch nur meine Nerven.
4. Sie bleiben ungern alleine. Das muss dringend intensiv trainiert werden, der Erfolg dabei ungewiss. Ein einsamer Malamute schreit entweder die Nachbarschaft zusammen oder er wird gestalterisch tätig. Vielleicht langweilt er sich auch nur ein wenig...
5. Sie buddeln gerne. Den englischen Rasen kann man sich abschminken, der Garten wird über kurz oder lang mehr einem Truppenübungsplatz ähneln.
6. Sie sind verfressen. Die Magenkapazität eines Malamutes ist erstaunlich, gefressen wird alles, was durch die Speiseröhre gezwängt werden kann (kotzen kann man ja immer noch) und nein, es muss nicht unbedingt einen Nährwert besitzen. Spielzeug wird genauso verschluckt wie Unterwäsche, Plastiktüten oder der in handliche Bissen zerlegte Türrahmen.
7. Sie sind Ausbruchskünstler. Nicht umsonst spricht man von "Malcatraz", wenn man eine malamutsichere Umzäunung meint. Mit 1,20 m Maschendraht kommt man da nicht weit.
8. Sie bleiben selten Einzelhunde... aber das haben Schlittenhunde wohl einfach so an sich
Malamutes sind wunderschöne, anhängliche Schmusebären, die einen mit ihren Kaspereien ständig zum Lachen bringen, die einen ganz charmant austricksen und den ganzen Tag gute Laune haben (und verbreiten). Sie sind erstaunlich anpassungsfähig und haben mich regelmäßig zum Staunen gebracht. Aber sie haben eben Ansprüche in der Haltung, die nicht jeder erfüllen kann und so sollte man es sich sehr gut überlegen, ob man sich so einen Wookie ins Haus holt.
Als zivilisationstauglichere Alternative könnte ich noch den Samojeden vorschlagen.
http://www.ig-samojede.ch/index2.php
LG,
Susanne