Hallo zusammen,
seit Längerem beschäftigt mich ein Problem in Bezug auf meinen Hund und meinen derzeitigen Wohnort.
Vor eineinhalb Jahren bin ich ausbildungsbedingt nach Darmstadt umgezogen, was leider bedeutet hat, dass ich meine Hündin Cora (8 Jahre alt) daheim in Niesky (Ostsachsen, circa 700km) zurück lassen musste.
Im Moment fahre ich zu allen Ferienterminen möglichst lange hin, um sie sehen zu können, natürlich auch wegen dem Rest der Familie
Cora wird von meinen Eltern (beide Ende 50) betreut, mit der Erkenntnis, dass sie seitdem extrem verwöhnt wurde, Essensreste bekommt, oft Durchfall hat und meine Eltern sie nicht im Griff haben.
Meinem Vater gehorcht sie, wenn er sie anbrüllt und sie haut, meine Mutter lockt sie mit Leckerlie, da Cora sie nicht als Respektsperson betrachtet.
Im Grunde aber ist Cora für meine Eltern das fünfte Kind, was aber ganz und garnicht der Sinn und Zweck eines Hundes ist. Innerhalb der letzten 1,5 Jahre wurde sie mehr als vermenschlicht.
Des Weiteren ist zu sagen, dass Niesky eine sehr ruhige Stadt ist, mit der man schonmal Abends um 22 Uhr ohne Leine eine kleine Runde gehen kann, Cora dort ihr sicheres Umfeld hat, sowie eine Hundesport Möglichkeit in einem Ort, der sich Nieder Neundorf schimpft
Ich beschäftige mich nun intensiv mit dem Gedanken, Cora zu mir zu holen. Zum einen fehlt sie mir tierisch, mit ihr bin ich aufgewachsen, ich habe sie geprägt, sie erzogen, bin 7 Jahre regelmässig zum Hundesport mit ihr gegangen. Habe die meiste Zeit mit ihr verbracht, und deshalb tut es mir sehr weh, mit anzusehen in welchem Umfeld sie teilweise nun ist.
Einerseits kümmern sich meine Eltern wirklich toll um sie, gehen regelmässig raus mit ihr, das Futter stimmt, sie ist gesund, sie hat Abwechslung. Andererseits ist die Beziehung meiner Eltern auch nicht gerade rosig, da geht es oft heiss und v.a. laut her sodass sie nicht weiss, was los ist.
Was ich mir nach diesem mehr oder minder langen Text (ich versuche mich ja schon, kurz zu fassen) erhoffe, sind eventuell Erfahrungen oder vielleicht Ratschläge, die Ihr habt in Bezug auf eine Veränderung des alltäglichen Umfelds eines Hundes, der mit acht Jahren ja nicht mehr allzu jung ist.
Ich habe starke Angst, dass das die Cora so traumatisiert, dass sie ihr Wesen am Ende total verändert.
Dazu ist zu sagen, sie ist in ihrem Alter ein super lockerer, lebhafter, intelligenter, verschmuster, agiler und gesunder Hund, der ein super Wesen besitzt, und sich in ungewohnte Sachen (es sei denn sie haben mit Hündinnen zu tun) problemlos einfindet.
Auch war sie schonmal zwei Tage zu Besuch bei mir, war mit mir allein, und war normal wie immer, ausser dass sie eben viel rumgeschnüffelt hat ;-)
Wir wohnen in Darmstadt, fast im Stadtteil Bessungen, also nicht direkt in der Innenstadt, haben nach einer Minute Fußweg einen großen Park, besitzen Fahrräder wo wir uns austoben können mit ihr.
Zudem gibt es hier durchaus Straßen die relativ ruhig sind, ohne ständigen Verkehrsfluss und größere Straßen.
Ich muss vielleicht noch sagen, dass die Familiensituation in Bezug zu meinen Eltern alles andere als leicht ist. In allem, was ich selbst und allein tue, reden sie mir ein schlechtes Gewissen ein und glauben nicht im Ansatz, dass ich solche Situationen bewältige.
Ich habe quasi in allem, was ich in Bezug auf Cora und Darmstadt überlege, im Hinterkopf, dass ich schlecht handele und das falscheste tue, was möglich ist.
Eine recht verzwickte Situation.
Ich bin zwar der festen Überzeugung, dass ich meinem hund ein superschönes Leben machen kann, in Bezug auf andere Hundefreunde und Hundeplätze.
Dennoch bin ich mit solch konkreteren Überlegungen erst in der Anfangsphase der Planung und habe Angst, dass dies auf Lange Sicht zuviel für einen älteren Hund ist.
Diejenigen, die sich durch diesen langen Text durchgewühlt haben, erstmal Gratulation
Ich hoffe auf Tips, Anregungen, Ratschläge und dergleichen, denn im Moment hänge ich mehr als in der Luft voller Zweifel usw usfort :|