Beiträge von Silikat

    Ja, sicher muss da nachhaltig etwas getan werden. Aber was, wenn genau Du dieses eine Kind bist? Opferst Du Dich dann, damit (wenn überhaupt) andere dadurch gerettet werden? Werden diese armen Kinder gefragt, ob sie in der Stunde ihres Todes fotografiert werden wollen? UND: Verdient der Fotograf Geld damit, oder spendet er das? Das sind alles so Sachen, die mir dabei im Kopf rumgehen.

    Ich weiß nicht, ich kann mir solche Dokumentationen nicht anschauen, weil sie in mir nur blinde Wut auslösen, weil ich denke, selbst wenn eine kleine Chance bestanden hätte, man hätte es versuchen müssen.


    Ich will nicht sterben, während ich gefilmt und begafft werde, wie grausam muss das sein, sich in den letzten Sekunden noch so verraten zu fühlen.


    Ich kann nur von mir reden, mir würde es so gehen.

    Ich finde auch, dass da ein Unterschied ist. Als Kriegsfotograf kann ich kaum den Krieg verhindern oder beenden, auch nicht mitkämpfen. Aber im kleinen Kreis von wenigen Leuten verhindern, dass ein Hund lebendig zerquetscht wird, das ist doch was ganz anderes. Wobei man ja nichtmal die Müllpresse direkt hätte verhindern müssen. Man hätte den Hund einfach vorher schon mitnehmen und ärztlich versorgen lassen können. Und wenn ich dafür kein Geld gehabt hätt, hätt ich eben meine Kamera verkauft...Ich frag mich, warum die Leute ihn gefüttert haben und dann sowas glotzend zugelassen haben.


    Auf der Seite wird ja auch geworben, dass der Tod dieses Hundes nicht umsonst war, da er zeigt, dass die Türkei nicht reif für die EU ist.....wer weiß, woher die Motivation zum Filmen stammte...

    Kann man denn nicht irgendwie diese Infos, falls sie wirklich stimmen sollten, dem Amt zukommen lassen, welches jetzt über den Hund entscheidet oder ist in so einem Fall die Vorgeschichte egal? Fänd es schlimm, wenn der Hund jetzt sterben müßte.

    Ich erinner mich an das Foto damals..... klar, wenn die Fotos nicht existieren würden, wär das ja auch eine Art "wegschauen". Wenn schon Bilder exisiteren, sollten diese auch verbreitet werden, damit derjenige, der was ändern kann, auch die Möglichkeit dazu bekommt. Wenn man schon nicht mehr helfen kann und dann mit der Verbreitung des Falles die Leute irgendwie erreichen kann, das ist schon ein kleiner Schritt.


    Bin wohl auch etwas zu naiv-emotional in solchen Geschichten, denk immer, ich würd solchen Leuten an den Hals springen und mit aller Macht versuchen, das zu verhindern. Aber wenn man wirklich dabei ist, wer weiß, was dann passiert....

    Zitat


    Um zu berichten. Wie oft wird weggeguckt? Wie viele Quälereien geschehen im Verborgenen? Hier wird wenigstens darüber geredet. Nur dann kann sich was ändern.



    Ja, das stimmt, das versteh ich einerseits schon. Aber macht man sich da nicht mitschuldig? Ich würd versuchen, lieber einzugreifen, vielleicht gäbe es dann kein Schicksal mehr, über das berichtet werden muss. Ich könnte nicht meine Kamera drauf halten, wenn ein Lebenwesen gequält wird, daran würd ich in dem Moment garnicht denken. Aber ich will nicht verurteilen, vielleicht hat es derjenige sogar versucht zu verhindern und hatte keinen ERfolg. Weiß ja auch nicht. Aber ich finds immer so schlimm, wenn man sowas sieht und die Gaffer stehen drumrum und glotzen....

    Oh Gott, ich kann dazu nichts sagen, sowas hätt ich niemals gedacht. Und warum schaut man da zu und macht Fotos? Ich seh niemanden auf den Bildern, der versucht hat dazwischen zu gehen? Was muss der Hund denken, wird behandelt wie der letzte Dreck und wird angeglotzt von was weiß ich wievielen Augen, die das zulassen. Mir wird schlecht.

    Mir ging es damals ähnlich. Seit Jahren wollt ich einen Hund, hab mich so lange vorbereitet und endlich war es soweit. Und dann hatt ich auch den Blues. Man kann sich gar nicht auf sowas vorbereiten, also dieses Gefühl. Man kann Gefühle nicht in Voraus erleben und ich glaube gar nicht, dass es immer mit "nicht genug vorbereitet" zu tun hat. Gerade wenn man alleine ist, das ist ein Riesenunterschied, wenn man keine seelische Unterstützung und parktische Hilfe bekommt.


    Bei mir wars auch so, es war der totale Schock, ich hab dann auch nichts mehr gegessen, weil ich total überfordert war. Und ich hab noch einen Fehler gemacht, weiß nicht obs bei Dir auch so ist: Ich war überfordert und hab mit dem Gedanken gespielt, den Hund zurückzugeben. Daher hab ich ihn nicht an mich rangelassen, ich hab geblockt und versucht keine Bindung aufzubauen. Und das macht es nicht einfacher. Ich hab mich regelrecht gewehrt, den Hund gern zu haben, weil ich mir die Chance nicht verbauen wollte, ihn wieder abgeben zu können. Und plötzlich hatte er einen Unfall und das Beinchen war schwer verletzt, wir sind in der Nacht in die Klinik gefahren und plötzlich im Auto hats klick gemacht, ich hatte plötzlich Angst, dass er stirbt und von da an war mir klar, er gehört schon lange zu mir und ich hatte es bloß nicht zugelassen, es auch zu merken. Damals hatte ich ihn 14 Tage und seitdem ich ihn richtig angenommen habe, wurds nur besser. Der Hund merkt das ja auch und ist verwirrt. Wenn ihr zu einem Team werdet, dann erst fängts an sich einzuspielen. Ich war froh, dass ich damals Freundinnen hatte, die mir zur Seite standen und auch angeboten haben, den Hund mal stundenweise zu nehmen. Sowas ist wichtig, auch damit man sich mal austauschen kann.


    Jetzt hab ich den Hund ein Jahr und will nie wieder ohne ihn sein. Ich bin so froh dass ich durchgehalten hab...wär der Unfall nicht passiert, wer weiß ob ich ihn nicht abgeschoben hätte, aber ich glaub damit hätt ich nicht leben können. Wie will man sich zumuten, mal Kinder zu haben, wenn man schon mit nem Hund nicht zurecht kommt. Dieser Gedanke hat mich immer angespornt. Ich schäme mich heute dafür, dass ich es war, der bestimmt hat, dass der Hund sein Leben bei mir verbringt, und dass ich ihm dann genau das indirekt zum Vorwurf gemacht hab: dass er da war, dass er Aufmerksamkeint brauchte, dass er mich forderte. Er tat einfach nur das, was jeder Hund tut und ich hab es nur als Stress angesehen... wie muss er sich gefühlt haben, wollt alles richtig machen, hat sich angestrengt und ich hab nur das Schlechte gesehen. Das war mir eine Lehre.



    Gib Euch Zeit und lass dich ganz auf den Welpen ein, lass zu dass ihr zusammenwachst, das ist der einzige Weg. Solange Du noch emotional Anstand hältst, wirds schwer.



    Ich drück Euch die Daumen!

    Schaut mal, es passiert doch was:


    http://www.ruhrnachrichten.de/…der-Sueden;art2575,590453


    Hoffentlich hoffentlich bleibt das nicht unbestraft, sonst kommt vielleicht noch so mancher auf die Idee, seinen Hund in der Wohnung anzuketten, damit er nix kaputt macht.....Mit solchen Leuten müßte man das selbe tun, ganz ehrlich.


    Und wenn das Haus sogar noch so gut einsehbar war. Am Ende haben die Leute vielleicht sogar noch geglotzt anstatt zu helfen....


    Ich kann das immer noch nicht glauben und muss dauernd dran denken, und dann hat es auch noch 15 Minuten gedauert bis er tot war, oh Gott wie gräßlich...

    Meine Freundin war zu Besuch bei ihrer Verwandschaft in Kanada und hat auch ganz entsetzt berichtet, dass die ihren kleinen Hund tagsüber ständig in eine Box sperren, damit er nicht stört. Ich kann sowas nicht nachvollziehen.


    Zum Thema elektrischer Weidezaun, wir haben sowas auch für unsere Ziegen, weil die einfach jahrelang ständig den Zaun kaputt gemacht haben und ausgebüchst sind. Sie kommen aber prima damit zurecht, im Gegensatz zum Hund meiner Eltern, der hat sich einmal losgerissen bevor wir den Strom abschalten konnten und ist an den Zaun gekommen. Er war so geschockt und verstört, der hat wochenlang das Grundstück mit den Ziegen nicht mehr betreten. Wenn ich mir da vorstelle, dass Hunde in den USA ständig sowas ausgesetzt sind, ganz grausam.


    Ich bin auch immer wieder entsetzt, wennn ich auf die Seiten von großen Firmen wie Zo..... geh und bei den Topsellern gucke, dass da die ersten Plätze immer von diesen mistigen Halsbändern und Zubehör belegt sind, wirklich immer. Ich find das total krass, sowas ginge für mich überhaupt nicht. Leute, die das benutzen sollten das vorher bei sich selber ausprobieren, auch wenn es nur "ganz harmloses, totaaaal gut nach Zitronenmelisse riechendes Spray" ist, das dem Hund direkt in die Nase gesprüht wird. Und wenn man dannnoch die bescheuerten Kundenbewertungen liest "..unser Welpe hört jetzt viel besser" oder "leider sprüht es auch wenn andere Hunde bellen".... :zensur: