Hallo,
also erst mal brauchst du sehr viel Geduld!!
Ich hatte mit meiner letzten Schäferhündin auch das Problem.
Anfangs war sie Schuss- und Knallunempfindlich, bis das sie mit einem Jahr wegen HD geröntgt werden musste und derjenige der mich zum Röntgen gefahren hatte (hab keinen Kombi) auf dem Rückweg wie ein irrer mit einem Hund in Narkose um die Kurve gedroschen ist, so das mein Hund durchs Auto rutsche und mit dem Kopf an die Seite knallte.
Es dauerte viel zu lange bis sie aus der Narkose erwachte, später stellte sich heraus das sie sich durch die Sache eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte.
Das Ende des Spiels war, dass sie sich von nun an bei jedem lauten Knall, jedem Schuss, Böller etc. sofort zitternd verkroch.
Ich hab mich überall erkundigt wo ich konnte, sogar bei der Polizei Hundeschule, alle sagten mir das man so was nicht wieder weg bekommen könnte.
Damit wollte ich mich aber nicht zufrieden geben, denn es war vorher nicht, also musste man das doch irgendwie wieder schaffen.
Zuerst kaufte ich mir so eine kleine Kinderpistole, mit diesen kleinen Plättchen drin die so schön knallen.
Jeden Tag ging ich raus mit ihr, schoss erst hinterm Rücken, so dass es etwas gedämpft war.
Natürlich erschrak sie sofort, aber ich ignorierte ihre Angst so gut es ging und rief "Wo ist die böse Pistole, krieg sie" in einem lobendem, spielerischen Ton.
Als sie dann ihre Ohren wieder aufstellte und schaute schoss ich noch einmal, wiederholte die Worte und ließ es gut sein für den Tag mit einem riesen Lob und einem tollen Leckerchen, anschließend wurde noch ein wenig gespielt.
Das wiederholte ich Tag für Tag, über Wochen, bis sie nicht mehr die geringste Angst dabei zeigte sondern auf die Pistole zu ging und sie mit Spielen in Zusammenhang brachte.
Danach kaufte ich mir dann eine 6mm Pistole und wiederholte das Spielchen, wieder wochenlang, bis sie darauf nicht mehr ängstlich sondern spielerisch reagierte.
Schließlich war es soweit kleine Böller weit weg zu werfen, etc.
Dann kam Sylvester.
Ich bat meine Mutter den Hund an einen ruhigeren Ort im Haus mitzunehmen und sie zu beruhigen falls etwas sei, da ich nur ganz kurz selber nach draußen wollte.
Es dauerte keine 5 Minuten bis die Haustür aufging und mein Hund mir entgegen rannte, meine Mutter konnte sie im Haus nicht zur Ruhe bringen.
Nicht wegen den Böllern und Raketen, sondern weil sie raus zu mir wollte.
Es interessierte sie nicht mehr das es rund um sie rum nur noch knallte, sie wollte einfach bei mir sein und spielen.
Bei mir hat es alles in allem 6 Monate gedauert, aber jeder Hund ist anders, es kann schneller gehen, länger dauern, aber das Wichtigste ist, du musst seeeeeehr viel Geduld haben und darfst niemals schimpfen wenn er Hund Angst zeigt und diese Angst auch nie belobigen und mach es vor allem immer im Spielerischen.