Beiträge von Bernese

    Für mich persönlich gehört der "Trend" zum getreidefreien Futter zu einem der vielen BARF-Mythen.


    Es erschließt sich für mich nicht, weshalb Getreide schädlich oder gar gesundheitsgefährdend sein soll - da fehlen mir die wissenschaftlich glaubhaften Argumente.


    Geht man nach den BARF-Gurus und deren zahlreichen willfährigen Jüngern in diversen Foren, schwingt für jeden Trofu-HH oder Frischfütterer (der Kohlenhydrate zufüttert) das verbreitete Schreckgespenst von Gelenkerkrankungen oder gar Krebs, der sich von Kohlenhydraten ernähren soll (was meines Wissen nach umstritten ist) als Damoklesschwert über den Häuptern jener "verantwortungsloser" Hundehalter.


    Als in meiner engen Verwandtschaft vor 17 Jahren nach einer Odyssee über diverse Ärzte und Kliniken letztendlich Zöliakie (beim Erwachsenen auch einheimische Sprue genannt) diagnostiziert wurde, wusste der Großteil der Bevölkerung noch nicht, was GLUTEN eigentlich ist - auch ich nicht. Meine Verwandte konnte sich mit Hilfe eines Büchleins der Zöliakiegesellschaft informieren, wo Gluten enthalten ist - z.B. im Lippenpflegestift ist es Bestandteil, also nicht nur in Lebensmitteln. Inzwischen sind viele Lebensmittel gekennzeichnet mit dem Hinweis, ob Gluten enthalten ist - auch eine große Drogeriekette vertreibt inzwischen glutenfreie Produkte (z.B. Nudeln), die erschwinglich sind. Das finde ich gut und meine Verwandte ist nicht mehr ausschließlich auf teuere Produkte aus dem Reformhaus angewiesen.


    Inzwischen kennt fast jeder, und ich möchte behaupten auch fast alle Mütter von Kleinkindern das Wort GLUTEN. Ich vermute, so manches Kind wird prophylaktisch glutenfrei ernährt, ohne dass dafür irgendein Grund vorliegt. Ich erinnere mich an eine Zeit, da hatte fast jedes Kleinkind eine "Laktoseintoleranz" :D Ich habe fast den Eindruck, GLUTEN hat Laktose abgelöst.
    Ich rede hier ganz klar von den Menschen, die sich unbegründet etwas einreden und sich verrückt machen lassen und nicht von den wirklich Betroffenen!


    Was das überhaupt mit Hunden zu tun hat und warum ich das alles über Zöliakie schreibe?


    Ich habe das Gefühl, dass das Thema GLUTEN zur Zeit, als Zöliakie vor allem bei Müttern bekannt gemacht und als Schreckgespenst verbreitet wurde, von BARF-Gurus als Zeitgeist erkannt, aufgegriffen und effektiv auf Hunde übertragen wurde. Es konnte mir z.B. in der 5 EURO Broschüre nie logisch einleuchten, weshalb für einen gesunden Hund GLUTEN nicht gut sein soll. Mir ist auch nicht bekannt, dass es Zöliakie beim Hund gibt. Im Zusammenhang mit Getreide und Gluten wird in BARF-Kreisen immer von Allergien geunkt.
    Zöliakie ist eine Unverträglichkeit und keine Allergie. Mir ist keine Futtermittelallergie beim Hund bekannt, die auf GLUTEN fußt.

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    Ich war offen für Kritik, habe auch eure Aussagen überdacht und wie ich finde berücksichtigt. Aber ich hätte mir, wenn ich ehrlich bin, auch etwas Ermutigung gewünscht, statt dessen verzetteln sich hier die Leute, wer denn nun richtig barft.


    AmyGipsy, wieso sollte jemand, der absolut nicht hinter der BARF-Fütterung steht, Dich dazu ermutigen???


    Als ich mit dem BARFen anfing, gab es im rassespezifischen Forum meines Hundes ausschließlich positive Beiträge von BARF-Freunden zu lesen, und bin ich auch auf den Zug aufgesprungen. Ich wäre im Nachhinein über die eine oder andere kritischere Betrachtungsweise froh gewesen - wenn sie mal nicht von Dogmatikern im Keim erstickt worden wäre. Es zieht sich nach wie vor wie ein roter Faden durch die Forenlandschaft sämtlicher Hundeforen - Kritik an BARF kommt einem Sakrileg gleich.


    Ich kann Dich nur ermutigen, die genannten Bücher zu lesen. Dann erkennst Du vielleicht, dass ein Riesenhaufen Fleisch und Gemüsepampe plus etwas Öl und diverse Pülverchen im Napf nicht die ultimative Art der Fütterung ist.

    Wenn man schon Zweifel am Modell BARF hat, so empfehle ich jedem, sich den M/Z und Dillitzer zu Gemüte zu führen und dann zu entscheiden, wie man seinen Hund füttern möchte. Roh oder frisch heißt nicht gleich ausschließlich BARF. BARF ist nur eine Variante der Rohfütterung, für mich persönlich ist sie nicht der richtige Weg.

    Es war ein Zufallsbefund, weil ich ein großes Blutbild habe machen lassen. Die Werte waren im Keller. Meinem Hund habe ich nichts angemerkt, es ging ihm gut, er trank und urinierte nicht mehr als sonst.


    Um es mal zynisch zu sagen: "meinem Hund ging's gut, er freute sich seines Lebens, hatte glänzendes Fell....Dank BARF". Ich wundere mich immer wieder über ähnliche Äußerungen von Barf-Befürwortern, wenn die Argumente ausgehen. Äußerlich war meinem Hund auch nichts anzumerken, aber die Folgen müssen nicht unbedingt sichtbar sein.


    Ich habe 1,5 Jahre lang gebarft und von vornherein weniger Fleisch gefüttert, als empfohlen. 50% Fleisch / 50% Gemüse/Obst. Auf Getreide habe ich irrsinnigerweise auch verzichtet, obwohl mein Hund weder an Allergien oder Zöliakie litt. :headbash:


    Nach Umstellung auf ein proteinreduziertes Fertigfutter pendelten sich die Werte wieder in den Referenzbereich ein.

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    Der Mythos, dass hohe Eiweißmengen bestehende Nierenerkrankungen verschlimmern, hält sich hartnäckig, obwohl es inzwischen mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen worden ist, dass dies NICHT der Fall ist. Bei Nierenerkrankungen ist es nicht sinnvoll eiweißreduziert zu füttern.[/b]


    Genau, spätestens bei diesem Satz bekomme ich einen Brechreiz.


    Mein Hund war das lebende Beispiel dafür, dass diese Aussage schlichtweg Humbug ist und an Fahrlässigkeit grenzt. Dank S.S. und ihren Phantastereien vom "einfach nur Hunde füttern" (das ist ein weiterer Satz, wo sich mir der Magen umdreht) habe ich meinen Hund fast totgebarft. Hätte ich nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen, wäre mein Hund der Niereninsuffizienz zum Opfer gefallen.


    Wenn man mal einen Blick über den großen Teich wirft, so ist z.B. das Nierenproblem bei gebarften Hunden in den USA und Canada nichts Neues mehr. Mit den Folgeschäden kämpfen die schon seit Jahren.

    Falsch ist auch das verleumderische, sich aber hartnäckig haltende, "Horror-Märchen", dass im Fleischanteil von Fertigfutter euthanasierte, kranke und verendete Tiere landen, inclusive Flohhalsbänder.


    Man kann endlos Halb- und Unwahrheiten aufzählen, die in dieser Broschüre verbreitet werden.

    Mit Interessengruppen sind jene "Ernährungsfachleute" gemeint, die Broschüren, Bücher und Futterpläne verkaufen, Internetplattformen zwecks Eigenwerbung betreiben, Pülverchen, Kräuterchen, etc. anbieten. Internet-Shops für BARFer gibt's wie Sand am Meer. Da sind viele auf den lukrativen Roh-Zug aufgesprungen. Dahinter sehe ich keine Verschwörung, sondern schlichtweg Marktwirtschaft.


    Ich gebe Samojana Recht. Auch ich bin froh, dass inzwischen immer mehr Menschen begreifen, dass da nicht nur das reine Hundewohl hinter steckt, sondern knallhartes Profitdenken.

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    Nö, kann man nicht.
    Ganz davon abgesehen: Wölfe lebten ja wohl irgendwie anders als unsere Hunde. Viele Komponenten wie Bewegungsdauer, Anforderungen wie jagen, etc. werden doch bei den Wolf-Hund-Vergleichen völlig außen vor gelassen.
    Als wenn der Sofaking die gleichen Ernährungsanforderungen wie der Wolf hätte.
    Das ist mir einfach zu statisch und zu kurz gesprungen.


    Die DDR war auch ein Land des Fleischüberschusses - so wie es bei uns heutzutage eigentlich auch zu billig zu viel Fleisch gibt. Das heißt aber nicht, dass extrem fleischlastige Ernährung=gesund und natürlich ist.



    Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Daher kann ich nicht nachvollziehen, warum der Wolf, sein (Über-)leben und seine Ernährung von den für mich fragwürdigen BARF-Gurus als DAS Ernährungsideal hervorgehoben wird. Reine Verklärung ohne Hintergrundwissen über die Realität.


    Ja, extrem fleischlastige Ernährung ist ungesund, für Mensch und Tier.

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    Kann man denn den Wolf zu derartigen Vergleichen wirklich heranziehen? Ein Hund ist doch eh nur ein Hund, auch wenn er als Vorfahre den Wolf hat und es einige anatomische Gemeinsamkeiten gibt, bestehen doch in den Lebensweisen erhebliche Unterschiede.


    Genau. Und ob der Wolf in freier Wildbahn ausgewogen ernährt ist, sei mal dahin gestellt.

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    Als erstes sollte man sich die Frage stellen, ob der Hund nicht auch mit kommerziellem Futter Nierenpropleme bekommen hätte. Danach kann man sich vielleicht ein Urteil über eine Fütterungsart erlauben.


    Die Frage kann ich Dir beantworten: vor der Magendrehung bekam mein Hund kommerzielles Fefu - Nierenwerte im Referenzbereich. Nach BARF bekam mein Hund ein Protein reduziertes Fefu - die Nierenwerte blieben im Referenzbereich. Daher kann ich mir in diesem Fall durchaus ein Urteil über die Fütterungsart erlauben.


    Um Diskussionen wegen Fefu zu vermeiden sage ich gleich: ich bin absolut kein Verfechter von Fefu (aber im Gegensatz zu BARF hat es in diesem Fall meinen Hund nicht die Nieren geschädigt), aber ebenso wenig bin ich von BARF überzeugt.


    Die TS hat u.a. nach pro / contra BARF gefragt - ich habe mal keine Loblieder auf BARF gesungen und meine persönliche Erfahrung dargelegt (im Fall von schlechten Nierenwerten stehe ich als ehemalige BARFerin nicht allein auf weiter Flur). Engstirnigkeit erlebe ich überwiegend auf der Seite der überzeugten Roh-Fütterer.