Zitat
Ja - stimmt. Die Regelung ist relativ neu und hat noch jede Menge Lücken.
Mir gings bei der Bemerkung aber auch ganz sicher nicht darum, ob unser Staat pleite geht ...
... sondern was passieren würde, wenn wirklich keiner zahlt und z.B. die liebe Familie überlegt, ob es sich noch lohnt für Omas Hüften nen Kredit aufzunehmen .... oder ob doch lieber das Kind ein Auto bekommen soll.
Das finde ich jetzt sehr zynisch und unangemessen.
Denn leonora hat ein krankes Kind, das Medikamente und Therapien braucht, die nicht von der Kasse übernommen werden. Sie hat bereits einmal eine therapeutische Maßnahme für das Kind zurückgestellt zugunsten des Hundes und befindet sich jetzt in einem großen Gewissens- und Geldkonflikt, den ich mit Antwort-Posts wie "...muss man doch wissen, dass ein Hund kosten kann, egal wie alt etc..." nur als sehr ungenügemd berücksichtigt finde.
Klar kostet ein Hund was. Mitunter ein Haufen Geld, das hatten wir ja bereits abgefrühstückt.
Auch, dass jeder von Euch nur höchstens 12 Monate vom ALG II entfernt ist, falls etwas unvorhergesehenes passiert und man schneller in der Sch*** sitzt als man das Wort aussprechen kann. Und dann? Wie geht das weiter?
Leonora ist schlicht betrogen worden, das wird einfach zur Seite gewischt. Die vorherigen Besitzer sind nämlich die Armleuchter. Geben das kranke, teure und damit lästige oder unbezahlbare Tier einfach jemandem weiter (ohne auf das Kostenrisiko hinzuweisen) und sind damit fein raus. leonora hat jetzt die Arschkarte gezogen und muss sich auch noch anmachen lassen.
Natürlich kann immer was sein mit einem Hund. Aber wer ein krankes Tier erwirbt, der muss vorher wissen, was Sache ist. Der muss wissen, was auf ihn zukommt. Das ist fair und korrekt. Alles andere ist eine Schweinerei und schlicht und einfach Betrug.
Zum zweiten ist es so, dass die Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten bei Mensch und Tier unendlich gestiegen sind. Was vor 20 Jahren unabänderlich war und/oder noch nicht mal erkannt wurde ist heute durchaus machbar. Allerdings kostet das einen Haufen Geld. Vor 20 Jahren war eine neue Hüfte für einen Hund kohlemäßig schon der Super-Gau, heute sind 2000 Euro (fast) nichts, wenn die Tierärtze erst mal loslegen. So mancher Besitzer wird dadurch wirklich in den Ruin getrieben.
Ich bin mir nicht sicher, ob alles was gemacht werden kann, auch gemacht werden muss, wenn es die fnanziellen Mittel des Besitzers in einem Ausmaß übersteigt, dass dieser sich verschuldet und die Familie sich die Butter auf's Brot nicht mehr leisten kann. Tierliebe muss auch irgendwo ein Ende haben. Und ich finde es - gelinde gesagt - eigentlich total unangemessen, das Gefühl eines Besitzers, der es sich gewiss nicht leicht macht, an seiner finanziellen Einsatzbereitschaft zu messen, die bis zum Einsatz aller seiner Ersparnisse auf Kosten der Gesundheit seiner Kinder zu gehen hat. Das kann's einfach nicht sein.
Es kann nicht sein, dass das, was man z.B. für seine Kinder oder für's Alter zurückgelegt hat, für die Behandlung des Hundes draufgeht, auch und gerade wenn nicht klar ist, ob die Behandlung Erfolg hat oder welche und wie teure Folgekosten dazukommen.
Ich meine, wo soll das denn enden? Dürfen nur noch gut gestopfte Menschen Hunde halten? Ist nur der tierlieb, der alles für sein Tier opfert?
Vielleicht sollte jeder, der sich damit brüstet, mal in sich gehen und nachdenken, ob es legitim ist, das von allen anderen Hundebesitzern ebenso zu verlangen.
Diejenigen für die ein Hund ein Wegwerfartikel ist, die verurteile ich auch, aber jede/r, der sich solche Entscheidungen nicht leicht macht, hat meinen Respekt, egal für was er/sie sich entscheidet.