ich habe jetzt nicht alle Antworten hier vollständig gelesen und weiss daher nicht, ob Du den Rat vielleicht schon bekommen hast.
Ich muss aber ein bisschen ausholen.
Leah ist mal an der Leine gebissen worden von einem Hund, der sich losgerissen hatte (und einmal von einer unangeleinten Hündin) und aus Angst, dass das wieder passiert, hab ICH sie immer kurz genommen ( bei Hundebegegnungen mit unbekannten Hunden) und ihr somit jede Möglichkeit für Beschwichtigungssignale genommen.
Zunehmend wurde sie an der Leine aggressiver, aber nicht, weil sie böse ist, sondern aus Angst, die ich ihr durch mein Verhalten aufdiktiert und übertragen habe.(Sie macht das auch nur bei unbekannten Hunden in der Größe der "Beisser", kleinere Modelle ignoriert sie.
Ohne Leine ist sie absolut verträglich, aber mit Leine bin ich auf Wegen, wo auch unageleinte Hunde laufen, kaum noch spazieren gegangen.
Jetz hat Leah seit 4 Wochen Leinenzwang wegen der Kreuzbandoperation und ich habe die Gelegenheit genutzt, mit ihr konsequent zu üben(und mit MIR)
Ich habe mir das Buch Leinenagression gekauft (und außerdem hab ich noch das Buch vom Rütter)und die Tipps aus den Büchern hab ich ein bisschen gemixt für unsere Bedürfnisse.
Also dieses Anschleichen kenne ich von Leah im Freilauf, das macht sie, kurz bevor sie losrennt, um Hundkumpel zu begrüßen, an der Leine ist sie mit eingeklemmten Schwanz nach vorne ins Geschirr gestiegen.
Ich mach das jetzt seit 4 Wochen so: Auf jeden Spaziergang stecke ich jede Menge kleine Käsewürfel ein, ihr absolutes Lieblingsleckerli und ich sorge dafür, dass sie weiss, dass ich die dabei habe
Wenn ich einen Hund sehe, achte ich auf Leah, ob sie ihn auch schon gesehen hat und wenn ja, aber noch bevor sie reagiert und solange sie ruhig bleibt, bekommt sie Käse.
Am Anfang waren die Hunde alle noch sehr weit entfernt und ich habe einen Bogen geschlagen,mich ins Gebüsch gestürzt, die Strassenseite gewechselt oder umgedreht oder auch Leah absitzen lassen, wenn ich gesehen habe, dass der andere Hundebesitzer eine andere Richtung eingeschlagen hat.
Dabei hab ich darauf geachtet, dass Leah den anderen Hund durchaus sehen konnte, weil sie ja eindeutig aus Angst das Verhalten hat. (Rütter vergleicht das in seinem Buch so, dass man sich vorstellen soll, man selbst würde einem Monster begegnen und man sollte überlegen, ob man das nicht auch lieber im Auge behalten würde anstatt ihm den Rücken zudrehen zu müssen)
Und am Anfang war die Entfernung ja noch so groß, dass ein direktes Fixieren nicht möglich war.
Je besser das geklappt hat, desto ruhigr bin ich auch geworden und das hat sich auch auf Leah übertragen.
Nachdem ich jetz ungefähr gefühlte 2 Zentner Käse verfüttert habe sind wir so weit, dass wir in 5 m Entfernung an Hunden ohne größere Aktionen vorbeigehen können oder uns absetzen können, und der Käse nimmt immer noch rapide ab in meiner Tasche.
Ach ja, und ich gähne manchmal ganz herzhaft, mein Hund nimmt das sehr wohl wahr .Ich hab schon beobachtet, dass sie es dann auch tut oder sich über die Schnauze leckt.
Und ich lobe mit leiser Stimme zusätzlich, solange sie sich ruhig verhält.
Das funktioniert aber nur dann gut, wenn der andere Hund ohne Zirkus an uns vorbei geht oder eindeutige Beschwichtigungssignale gibt, bei Hunden die ebenfalls rumzicken, klappt es meistens noch nicht.(aber wir haben ja mindestens noch 4 Wochen Leinenzwang)
Beggnen mir freilaufende fremde Hunde, insbesondere da, wo Leinenzwang herrscht, rufe ich den Hundebesitzern schon von weitem zu, dass leah seeeehr bissig ist an der Leine oder einen ansteckenden Durchfall.....dann leinen sie ganz schnell an.
Manche sind aber auch so dreist und sagen "meiner tut nix", dann betone ich noch ma"meine schon und außerdem ist hier leinenpflicht, falls Sie das übersehen haben"
Vielleicht gibt es auch etwas, auf das Dein Hund ganz verrückt ist(ob nun Leckerli oder Quitsche oder sonst was) mit dem du belohnen kannst, bevor sie mit dem anschleichen beginnt und solange sie ruhig bleibt aber den hund schon gesehen hat.
Drück Dir die Daumen
LG
Renate und Leah