Hi,
also ich habe "Schäm dich!" auch erst mal mit Tesafilm oder Haargummi auf der Schnauze angefangen.
Cheyene hat auch sofort mit ihren Pfoten dran gearbeitet, um diese Dinger rasch wieder runter zu bekommen. Dabei ist mir aufgefallen, daß sie quasi taub und blind für alles andere war. Sie hat also nicht mitbekommen, daß ich sie bestätigt hatte. Und als sie mich endlich angeguckt hatte, war es schon zu spät gewesen! Da gab es nix mehr zu bestätigen.
Also mußte ich mir was anderes einfallen lassen. In einem Lehrvideo habe ich dann gesehen, daß man seinen Hund auch anpusten kann. Aber das muß vorsichtig geschehen. Viele Hunde mögen das ja auch nicht, und Cheyene gehört auch zu denen.
Also habe ich sie ganz, ganz vorsichtig, also ziemlich sachte von der Seite her an die Schnauze gepustet. Sobald sie die Pfote auch nur ganz leicht angehoben hatte, habe ich sie bestätigt.
Auf diese Weise haben wir uns langsam die Pfote bis zur Schnauze empor gearbeitet. Ich mußte sie sogar schon gar nicht mehr anpusten. Es reichte, daß ich nur so tat, als ob.
Als ich merkte, daß Cheyene verstanden hatte, was ich von ihr haben wollte, habe ich erst angefangen, das Kommando dafür mit einzubringen. Ich nenne es "Vokabel lernen", denn im Grunde genommen ist es nichts anderes!
Ich habe also "Schäm dich!" gesagt, mein Pustegesicht gemacht, und als Cheyene die Pfote an der Schnauze hatte, sofort bestätigt. Nun muß ich nur noch das Wort sagen, und sie macht es.
Inzwischen macht sie diese Übung im Stehen, im Sitzen und wenn sie liegt, sogar mit beiden Pfoten!
Es dauert halt alles seine Zeit. Der Hund bestimmt das Lerntempo! Lieber ein paar Wiederholungen mehr einbauen, und erst dann, wenn es wirklich sitzt, das Kommando einfügen.
Bei einem anderen Hund habe ich sogar gesehen, als er zufälligerweise Wassertropfen auf der Schnauze gehabt hatte, hatte er die Bewegung auch schon gezeigt. Das war zwar wirklich nur ein Zufallprodukt gewesen, aber ich finde, es zeigt einem, daß man ruhig was ausprobieren kann.
Und wenn Cheyene mich mitten bei der Übung anbellt, dann weiß ich, daß ich einen Fehler mache. Dann bin ich für sie nicht lesbar, sie weiß nicht, was ich von ihr will und sie bellt vor lauter Frust, da sie immer noch keine Bestätigung von mir bekommen hat. Also muß ich wieder einen Schritt zurückgehen, es meinem Hund leichter machen. Dann kommt auch der Spaß wieder und der Lernerfolg gibt uns beiden wieder recht.
Lieben Gruß noch,
SheltiePower