Also,
ich habe mal als Kind im Fernseher einen Hund gesehen, sportlich gebaut, nicht zu groß und nicht zu klein, Fellfarbe schwarz weiß (ich liebe diese Kombination!), und Fell natürlich genau in der richtigen Länge. Habe ihn damals für einen Mischling gehalten, und mir immer gewünscht, daß ich irgendwann auch mal zu so einer gelungenen Mischung kommen würde.
Knapp 15 Jahre später habe ich erfahren, daß dieser Hund doch reinrassig war, nämlich ein Border Collie. Von da an war diese Rasse natürlich meine Traumhunde gewesen. Habe mir Infos über den Border besorgt, und alles verschlungen, was ich irgendwie über ihn finden konnte.
Habe festgestellt, daß der Hund auf Grund seiner Eigenschaften und auch vom Wesen her schon sehr gut zu mir passen könnte. Doch mir ist auch aufgefallen, daß ich wohl der Rasse selbst nicht gerecht werden würde.
Eine Schafherde, oder einen anderen Ersatz zum Hüten, wollte und konnte ich mir nicht anschaffen. Und ich wußte ja auch bereits, wie ich meine Zeit abends nach der Arbeit mit Hund verbringen würde. Das wäre wohl wirklich nichts für den Border gewesen!
Also habe ich mich damals gegen die Anschaffung eines Borders entschieden und mich nach etwas anderem umgesehen. Aber ein Hütehund mußte es auf jeden Fall sein! Irgendwie haben die es mir ganz besonders angetan!
Dabei bin ich auf dem Sheltie gestoßen. Die sind zwar klein, kleiner als ich ursprünglich haben wollte, doch kam diese Rasse, meiner Meinung nach, von den Eigenschaften her, dem Border so ziemlich nah, ohne gleich diesen extremen Arbeitseifer zu haben. Perfekt!
Hätte lieber einen vom Tierschutz genommen, also ausgewachsen, so ab drei Jahren, weil ich mir (als Hundehalteranfänger) die Erziehung eines Welpens doch als sehr schwierig vorgestellt habe.
Doch meine Eltern, auf deren Hilfe ich ja tagsüber, wenn ich arbeiten muß, angewiesen bin (sonst hätte ich ja heute noch keinen eigenen Hund) meinten: Entweder Welpe, oder gar keinen Hund!
Zur Erklärung möchte ich noch hinzufügen, daß meine Eltern auf Grund einiger schlechten Erfahrungen Angst vor Hunden haben. Sie meinten wohl, daß es für sie nicht ganz so schlimm werden würde, wenn ein Welpe bei uns aufwächst, als wenn man sich einen Hund vom Tierschutz holen würde, von dem man nicht weiß, was mit ihm passiert ist und der eventuell nicht mehr so ganz sauber im Kopf tickt?
Meine Eltern sind dann per Zufall auf einen (Hobby-) Züchter von Shelties, tricolored (bei mußte es ja unbedingt was mit schwarz/weiß sein!), gestoßen und haben dort für mich angerufen. Sie hat uns sofort Bilder von ihren Welpen geschickt, damals einige Wochen alt. Wäre ja gerne hingefahren, um die Welpen in Natura zu sehen, doch es war aber ein wenig zu weit zu fahren gewesen!
Beide Rüden waren bereits vergeben gewesen, doch das war mir egal, wollte eh eine Hündin haben! Beide waren noch zu haben, und ich durfte sie mir aussuchen. Cheyene war die größere von den beiden gewesen (für mich ein Pluspunkt ), und die Schwester sollte nach Angaben der Züchterin die Frechere von den beiden gewesen sein (ein weiterer Pluspunkt für Cheyene )!
Wie dem auch sei, an dem Tag, wo wir (meine Eltern sind damals extra mitgefahren!) meine kleine Maus endlich abholen konnten, hat die Züchterin nach einem Vorgespräch zuerst Cheyene alleine in den Raum gelassen, in dem wir waren (später kamen noch die anderen hinzu). Die Kleine ist in einem kleinen Bogen gelaufen und zwar direkt auf mich zu!
Meine Mutter behauptet heute noch gerne, daß Cheyene mich ausgesucht hat, und nicht umgekehrt!
Tagsüber, wenn ich arbeiten muß, schläft Cheyene fast die ganze Zeit über. Meine Mutter meint dann immer, sie ist eine Schlaftablette, will ja noch nicht einmal zum Pipi machen raus, und das, obwohl sie jederzeit könnte! Haben einen Garten, alles eingezäunt, und eine Hundeklappe. Nichts da, sie pennt!
Doch eine halbe Stunde bevor ich zu Hause ankomme, wird sie munter. Dann läuft sie ins Wohnzimmer und springt meinem Vater auf dem Schoß, egal ob er will oder nicht, und starrt dann aus dem Fenster raus. Sobald ich mit meinem Wagen in die Einfahrt reinfahre, rennt sie los, nach draußen, mir entgegen.
Sie scheint ganz genau zu wissen, wem sie "gehört", obwohl ich das Gefühl habe, ich gehöre wohl eher ihr :D. Sie weißt auch, wo sie zu Hause ist, nämlich bei mir oben, und nicht bei den Eltern unten!
Sie paßt sehr gut auf. Meine Mutter meinte, daß Cheyene schnell mitbekommen hat, daß ich schwerhörig bin und nicht mehr alles hören kann. Das würde sie dann wohl übernehmen. Habe nichts dagegen, wenn sie anschlägt, das darf sie auch, aber was immer auch ist, ich regele das dann.
Tja, Cheyene hat mich voll und ganz überzeugt. Ich bereue nichts! Sie ist meine kleine "Border Maus", mein absoluter Traumhund!
Sie ist gelehrig, fügsam, hat aber auch ihren eigenen Charakter, den soll sie auch weiterhin haben.
Gemeinsam haben wir uns einige Tricks erarbeitet, und sie macht auch tierisch gerne Kopfarbeit.
Und sie hat ein Faible für Socken! Habe das ausgenutzt. Jetzt räumt sie für mich die Socken weg, entweder in den Wäschekorb, in die Waschmaschine oder gar halt die sauberen Socken vom Wäschekorb in die Sockenschublade!
Wir machen gemeinsam Dog Dance, Agility und auch ab und an Flyball (diese Sportart hat sie sich echt selbst ausgesucht, und ich werde es ihr auch nicht vorenthalten - wenn es ihr Spaß macht, bin ich halt eben dabei). Sie muß ja auch mit mir zusammen genug "Unsinn" machen! Also gleicht es sich das eben so aus.
Ich möchte sie echt nicht mehr missen, und werde wohl auch nach ihr noch weitere Shelties haben. Vielleicht habe ich aber irgendwann doch auch mal einen Border, wer weiß?
Liebe Grüße noch,
SheltiePower