Wie gesagt, das ist wahrscheinlich Auslegungssache, was jetzt nun genau Beschwichtigungssignale sind und was nicht und wir scheinen da unterschiedl. Vorstellungen zu haben.
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Warum sollte sich ein Hund selbst beruhigen (dafür gibts Verhaltensstörungen / Stereotypien) !!??
Was du meinst, ist ein submissives, ein unterwürfiges Verhalten - eine Möglichkeit, einem anderen Hund zu begegnen und "friedliche Absichten" zu demonstrieren. Hat aber nix mit Beschwichtigung zu tun.
Die braucht Hund nur, wenn er Ärger vermeiden will, wenn er Opfer eines Angriffs werden könnte und mit Hilfe z.b. "sich klein machen" oder "LI - züngeln" deeskallierend wirkt.
Hmmm ich zähle submissives Verhalten mit unter Beschwichtigungssignale, man kann natürlich auch versuchen alles einzeln zu trennen und für jedes Verhalten eine andere Rubrik benennen.
Das finde ich aber blödsinn, da man nicht alles noch komplizierter machen sollte, als es ist.
CS werden in Stresssituationen vom Hund gezeigt, in denen er sich von seinem Gegenüber bedroht fühlt oder durch diesen verunsichert wird und ja, es gibt dabei zwei verschieden Typen ......
Einmal soll Distanz geschaffen werden durch z.B. Blick, Kopf oder Körper abwenden, Erstarren, Bogen laufen, Urinieren usw.....
Und einmal soll die Distanz verringert werden, obwohl der Hund sich nicht ganz sicher ist z.B. Züngeln, teilweise Schwanzwedeln (hier kommt es noch auf andere Signale an), Demutsgesten, Vorderkörpertiefstellung, Pföteln, submissives Grinsen usw......
Und auch wenn es noch andere Verhaltensweisen vom Hund bezüglich des Stressabbaus gibt, gehen viele davon aus, dass CS auch dazu dienen um sich selbst zu beruhigen und Stress zu verringern.
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Der Welpe kommt aber nicht zu dir, weil du "beschwichtigst" !
Körpersprache ist etwas sehr Wichtiges im Umgang mit Hunden, aber die allerwenigsten Handlungen dienen der Beschwichtigung. Und von Mensch zu Hund definitiv gar nicht. Gähnen btw gehört nicht zu den Beschwichtigungssignalen
OK aber jetzt widersprichst du dich ein wenig.... wenn ich mit meiner Körpersprache den Hund def. gar nicht Beschwichtigen kann, dann wäre es doch völlig egal, ob ich diese Signale verwende.
Ich kann völlig verstehen, wenn du sagst, dass es fatal wäre wenn ich einen unsicheren Hund nicht führe "sondern mich noch auf den Rücken schmeiße", aber wie schon gesagt, würde ich das nie in einer Situation machen, in der der Welpe/ oder auch ältere Hund eine klare Führung benötigt.
Sondern nur in Situationen zwischen dem Welpen und mir.
Beispiel: der Welpe ist unsicher, ob er jetzt zu mir kommen kann oder ob er jetzt wirklich an dem Seil ziehen soll, dass ich ihm zum Spielen hin halte, also mache ich mich klein und drehe mich etwas zur Seite und fordere ihn zum Spielen auf.
Ich denke schon, dass Hunde diese Signale, nach so vielen Jahren der Domestikation, verstehen und ich könnte noch ewig mehr Beispiele aufzählen, in der man Teile der hündischen Körpersprache als Mensch verwendet, egal ob Bewusst oder Unbewusst.
Ich danke dir für diese schöne Disskussion