Beiträge von lennyx

    Zitat

    Die Übersetzung von Calming Signals in Beschwichtigungssignale war der erste kapitale Fehler der begangen wurde. Denn beide haben verschiedene Bedeutungen.
    Du kennst vermutlich den ursprünglichen Thread nicht, wegen dem ich damals diesen hier eröffnet habe.


    Nachlesen kannst du u.a. in den Büchern von Dorit Feddersen-Petersen, der Diplomarbeit von Mira Meyer.


    Gruß, staffy


    OK, vielen lieben dank an euch für die Aufklärung..... :bussi:
    Dann hab ich wohl was noch nicht mitbekommen und den ursprünglichen Thread kannte ich auch nicht, der ist ja auch schon ein Weilchen her :roll:


    Hmmmm leider wird es da sogar in neuen Büchern oder anderen Veröffentlichungen immer noch falsch beschrieben und teilweise Widersprechen sich viele Thesen.
    Außerdem muss ich mich korrigieren, demzufolge nutzen ich wirklich nur Beruhigungssignale. =)

    Zitat

    calming signals sind beruhigungssignale. diese werden AUSSCHLIESSLICH vom sicheren hund gegenüber dem unsicheren ausgesendet, um die situation zu entschärfen. niemals andersrum.


    bsp. junghundunterwirft sich aktiv, althund dreht den kopp wech.


    beschwichtigungssignale (wie z.b. signale der aktiven unterwerfung, wie z.b. die infantile babystirn und das dazugehörige pföteln) werden von unsicheren hunden gegenüber den sicheren ausgeführt, um diese mit möglichst infantilen verhaltensweisen davon zu überzeugen, dass sie kleine brötchen backen wollen.


    Das ist ja wieder eine ganz andere Definition :D
    Ich hatte es daher in Distanz vergrößernde und Distanz verringernde Signale unterteilt.....zumindestens kenne ich es so, dass "Beschwichtigungssignale" einfach die deutsche Bezeichnung für "Calming Signals" ist.
    Darf ich fragen, wo ich etwas darüber nachlesen könnte oder hast evtl. du einen Buchtipp für mich, da wäre ich sehr dankbar dafür. =)



    PocoLoco


    Die Unterscheidung bekommt ein Hund schon hin, denke ich.... aber ist es notwendig? :???:
    Ich muss mit meinem Hund nicht hündisch sprechen, aber es ist von Vorteil, wenn man weiß, wie Hunde ihre Körpersprache einsetzten und man sich es ein wenig zu nutze macht.
    Der Hund lernt schneller, wird sicherer und vertraut seinem Besitzer auch schneller, zumindest habe ich diese Erfahrungen gemacht.


    Ich denke auch nicht, dass irgend jemand hier zu hause seinen Hund anknurrt, weil er mit irgendetwas aufhören soll.... das finde ich dann auch übertrieben :lol:

    Wie gesagt, das ist wahrscheinlich Auslegungssache, was jetzt nun genau Beschwichtigungssignale sind und was nicht und wir scheinen da unterschiedl. Vorstellungen zu haben.



    Zitat

    Warum sollte sich ein Hund selbst beruhigen (dafür gibts Verhaltensstörungen / Stereotypien) !!??


    Was du meinst, ist ein submissives, ein unterwürfiges Verhalten - eine Möglichkeit, einem anderen Hund zu begegnen und "friedliche Absichten" zu demonstrieren. Hat aber nix mit Beschwichtigung zu tun.
    Die braucht Hund nur, wenn er Ärger vermeiden will, wenn er Opfer eines Angriffs werden könnte und mit Hilfe z.b. "sich klein machen" oder "LI - züngeln" deeskallierend wirkt.


    Hmmm ich zähle submissives Verhalten mit unter Beschwichtigungssignale, man kann natürlich auch versuchen alles einzeln zu trennen und für jedes Verhalten eine andere Rubrik benennen.
    Das finde ich aber blödsinn, da man nicht alles noch komplizierter machen sollte, als es ist.
    CS werden in Stresssituationen vom Hund gezeigt, in denen er sich von seinem Gegenüber bedroht fühlt oder durch diesen verunsichert wird und ja, es gibt dabei zwei verschieden Typen ......
    Einmal soll Distanz geschaffen werden durch z.B. Blick, Kopf oder Körper abwenden, Erstarren, Bogen laufen, Urinieren usw.....
    Und einmal soll die Distanz verringert werden, obwohl der Hund sich nicht ganz sicher ist z.B. Züngeln, teilweise Schwanzwedeln (hier kommt es noch auf andere Signale an), Demutsgesten, Vorderkörpertiefstellung, Pföteln, submissives Grinsen usw......
    Und auch wenn es noch andere Verhaltensweisen vom Hund bezüglich des Stressabbaus gibt, gehen viele davon aus, dass CS auch dazu dienen um sich selbst zu beruhigen und Stress zu verringern.


    Zitat

    Der Welpe kommt aber nicht zu dir, weil du "beschwichtigst" !
    Körpersprache ist etwas sehr Wichtiges im Umgang mit Hunden, aber die allerwenigsten Handlungen dienen der Beschwichtigung. Und von Mensch zu Hund definitiv gar nicht. Gähnen btw gehört nicht zu den Beschwichtigungssignalen ;)


    OK aber jetzt widersprichst du dich ein wenig.... wenn ich mit meiner Körpersprache den Hund def. gar nicht Beschwichtigen kann, dann wäre es doch völlig egal, ob ich diese Signale verwende.
    Ich kann völlig verstehen, wenn du sagst, dass es fatal wäre wenn ich einen unsicheren Hund nicht führe "sondern mich noch auf den Rücken schmeiße", aber wie schon gesagt, würde ich das nie in einer Situation machen, in der der Welpe/ oder auch ältere Hund eine klare Führung benötigt.
    Sondern nur in Situationen zwischen dem Welpen und mir.
    Beispiel: der Welpe ist unsicher, ob er jetzt zu mir kommen kann oder ob er jetzt wirklich an dem Seil ziehen soll, dass ich ihm zum Spielen hin halte, also mache ich mich klein und drehe mich etwas zur Seite und fordere ihn zum Spielen auf.
    Ich denke schon, dass Hunde diese Signale, nach so vielen Jahren der Domestikation, verstehen und ich könnte noch ewig mehr Beispiele aufzählen, in der man Teile der hündischen Körpersprache als Mensch verwendet, egal ob Bewusst oder Unbewusst. :smile:


    Ich danke dir für diese schöne Disskussion :gut:

    Frühkastraten zeigen sex. motiviertes Verhalten bei z.B. läufigen Hündinen usw., weil dieses Verhalten genetisch vorprogrammiert ist.
    Eine Kastration kann dem Hund helfen, in welcher Form auch immmer, wenn andere Mittel und Methoden nicht mehr fruchten. Meistens jedoch wird sie ohne Nachzudenken einfach durchgeführt und schadet mehr.
    Für mich ist eine Frühkastration grundsätzlich abzulehnen!
    Ansonsten muss, wie Chris schrieb, jeder Fall für sich betrachtet werden.

    Gib deinem Hund die Möglichkeit erwachsen zu werden, bevor du ihm die Hormone nimmst, egal ob durch Operation oder durch einen Chip..... beides hat Nebenwirkungen!
    Und lies dich einfach mal hier im Forum zu dem Thema Kastration durch, da wirst du ne ganze Menge finden.


    Hmmm das der Thread 5 Jahre alt ist, hab ich völlig übersehen, da er bei den aktuellen Themen dabei war, aber selbst nach 5 Jahren gibts was zu diskutieren :D



    Artgerecht für den Hund ;) und nicht zwischen Mensch und Hund.


    Der Rest ist jetzt Auslegungssache, .....
    Für mich dienen Beschwichtigungssignale zwischen Hunden dazu, dem Gegenüber deutlich zu machen, dass es sich um friedliche Absichten handelt und um sich selbst zu beruhigen und um dem andern Indivduum Freundlichkeit und friedliche Absichten zu vermitteln. Es gibt zwei Arten, einmal wird Kontakt gewünscht und einmal wird Distanz gewünscht und dabei wird sich auch nicht jedesmal völlig ergeben.
    Hunde verwenden CS auch bei uns Menschen und ältere Hunde verwenden sie bei Welpen, ganz besonders bezeichnend ist hierfür das Kopf abwenden (distanz vergrößerndes Verhalten) oder ein freundliches Gesicht und das Kleinmachen ode seitl. Abwenden des Körpers (Distanz verringerndes Verhalten).
    So beschreibt es auch Turid Rugaas.....
    Vielleicht glaubst du es ja nicht, aber bei uns war es nicht völlig fatal, :roll: im Gegenteil!
    Außerdem muss man nat. wissen, welches Signal welche Wirkung hat.
    Mit einem Kopf abwenden kann ich nicht erwarten, dass mein Welpe schneller zu mir kommt obwohl ich ihm körpersprachlich das Gegenteil sage.



    @Nightstalcer
    Bei fremden Hunden immer sämtliche Resourcen wegpacken, die sind meist Streitfaktor Nummer 1.

    Ich sehe es etwas differnzierter......
    Bei einer dirketen Interaktionen zwischen Lenny und mir, wo Lenny sich als Welpe noch unsicher zeigte, da habe ich bewusst CS verwendet, einfach um artgerecht zu zeigen, dass alles völlig Ok ist und er nicht unsicher sein muss...... geht einfach schneller für den Hund. ;)
    Hingegen bei Begenungen mit Fremden, habe ich es immer, wie von Staffy beschrieben, gehalten..... souverän, ruhig, klar und mit Führeransspruch, da würde ich nie auf die Idee kommen, meinen Hund zu beschwichtigen, wenn er sich an mir orientieren soll.


    Wieso soll es keine Beschwichtigungssignale zwischen Mensch und Hund geben? :???:
    Ich kann an meinen Hund bedrohliche Signale (machen viele z.B. oft unbewusst) und genauso beschwichtigende und freundliche Signale, mit meiner ganzen Körpersprache, senden.
    Ich finde körpersprachl. Kommunikaton mit dem Hund enorm wichtig und da gehören auch beschwichtigende und neutrale Signale hinzu. Wenn ich dafür meine Körpersprache etwas an die "hündische Körpersprache" anpasse , die der Hund schneller und einfacher versteht, waum denn nicht?


    Schwierig wird es für unsere Hunde nur, wenn wir versuchen, etwas zu überspielen und unsere Körpersprache mit unserem Gemütszustand nicht mehr überein stimmt.....

    Zitat

    Mein Hund niest auch wenn er sich freut - meistens besonders wenn er weiß, es geht Gassi und sich übermäßig freut - dann ist das aber auch echt oft hintereinander. Teils auch so laut im Treppenhaus - man könnte denken ich wäre das :ops: etwas peinlich...


    was meint ihr denn alle mit "Übersprungshandlung"?erklärt mir das jemand mal?


    Ich versuche eigentlich den Hund auch noch Hund sein zu lassen - wenn er sich freut - wie auch immer, dann bitte. Wenns mir mal zu viel wird ermahn ich ihn und es geht dann auch so, aber meistens darf er. warum denn sowas untersagen. sehe da auch keinen Stress drin - und inwiefern ist positiver Stress denn zu vermeiden?



    Übersprungshandlung sind Verhaltenweisen, die in einer bestimmten Situation nicht in den Kontex passen....
    Der Hund steht in einem Konflikt bzw. Zwiespalt und weiß in dem Moment nicht, wie er sich Verhalten soll und macht etwas, für uns, völlig Unlogisches z.B. Hund hat Stress an der Leine und kratz zwischendurch "in die Luft".....
    Mein Hund darf bei mir mehr Hund sein, als bei vielen anderen, aber bitte ganz entspannt ;)



    Wenn es für deinen Hund völlig normal wäre, dass du mal gehst und irgendwann wiederkommst, dann würde er nicht so ein Terz machen, wenn du wieder da bist =)
    Und es geht auch nicht darum, dem Hund Stress zu untersagen, sondern diesen zu vermeiden bzw. zu umgehen, untersagen kann man Stress nicht. Außerdem kommt es, wie schon gesagt, auf die Situation an....
    Ziel des Ganzen ist ein ausgeglichener und relaxter Hund und nicht einer, der ne Packung Duracell verschluckt hat!


    Wieso darf dein Hund sich meistens freuen und wenn er sich zu doll freut, wird er ermahnt??? Außerdem schreibst du schon, dass er völlig aufdreht (jaaaa das ist Stress für ihn), wenn ihr Gassi gehen wollt (...."ständiges Niesen im Treppenhaus ist peinlich"...).
    Wenn es dich stört, warum änderst du nichts? Es wäre für dich entspannter und für den Hund auch und er hat deswegen nicht weniger Spaß beim Gassi =)
    Also wenn dein Hund hochdreht und nur schwer wieder runter kommt, dann ignorier ihn einfach, probier etwas mehr Ruhe rein zu bekommen und schimpfe ihn bitte nicht für Etwas, wo er nichts dafür kann.



    Edit: Wenn ein ab und zu mal Niest, dann ist das doch völlig egal, aber wenn es jedesmal und vermehrt auftritt, dann würd ich schon schauen, was der Grund ist....



    @ ShetiePower:
    Genauso siehts aus :gut: und ich weiß nicht, ob es wirklich wünschenswert ist, dass der Hund dabei hochdreht, wenn man nach Hause kommt oder mit ihm arbeiten möchte.....
    Auch ob es sich dabei immer um pos. Stress handelt, ist fraglich und in dem Moment eigentlich auch egal....
    In den beiden genannten Situationen möchte ich nicht, dass mein Hund irgendwelchen Stress hat ,sondern es sollte etwas völlig Normales sein d.h. er bergrüßt mich zwar und es wird kurz gekuschelt usw. aber wenn er sich hochschaukeln würde, wäre die Interaktion meinerseits beendet.
    Genauso beim Arbeiten, wenn ich merke, er bekommt Stress, dann gehe "einen Schritt zurück" im Training, d.h. entweder gehe ich in eine ablenkungsarmere Umgebung, oder ich mache eine Spielpause um Stress abzubauen oder arbeite etwas "ganz Einfaches" mit ihm, was er schon berherrscht, um seine Motivation weiter zu halten.


    Jede Verhaltensäußerung bezüglich Stress, inkl. Übersprungshandlungen haben eine Ursache und man sollte sich immer fragen, welche Ursache ist das, warum, und ist das in Moment noch OK für meinen Hund oder kann ich etwas ändern, damit er gar nicht erst solche "unerwünschten" Verhaltenweisen zeigt. Meist sind es schon kleine Änderungen in unserer Körpersprache oder der Situation im Allgemeinem, um dieses Verhalten zu umgehen.
    Stress ist auch bei der UO eher kontraproduktiv..... und ich möchte hiermit nicht ausdrücken, dass der Hund niemals irgendwelchen Stress haben darf, es kommt immer auf die jeweilige Situation an und ob es gewünscht ist.... ;)