Ich will auch so nen Balaka haben !! Bitte, bitte! Aber lieber bevor er geinzuchtet wurde... Rassestandard? Wer braucht das... Aber auch die "Ursprungshunde" der Balankas sollten selbstverständlich auf ihre Gesundheit geprüft worden sein...
Ich selbst habe auch einen Rassehund, ja sogar einen zur Zucht zugelassenen Deckrüden. Daher habe ich mich eingehender mit den Themen Genetik und Zucht befasst. Dabei bin ich zur Erkenntniss gelangt, dass das alles eigentlich gar nicht sein muss. Designerhunde? Wieso nicht? Was spricht dagegen? Eigentlich eine sehr gute Entwicklung, wenn man dabei darauf achtet, dass ähnliche Rassen gekreuzt werden (also nicht ein Hütehund mit einem Jagdhund, oder so).
Eigentlich bin ich sogar inzwischen der Überzeugung, dass wir um die gezielte Zucht neuer Rassen aus den bestehenden, oder um Einkreuzungen, nicht herum kommen können. Schauen wir uns die heutige Situation realistisch an. Hunde gibt es seit rund 14'000 Jahren. Die Mitochondriale DNA-Analyse hat ergeben, dass die gesamte Hundepopulation höchstwahrscheinlich von 2 Wölfinen abstammt. Von da an entwickelten sich Naturrassen (in einem geographischen Gebiet, wie beispielsweise heute noch in Indien) und vom Menschen gesteuerte Rassen nach Fähigkeiten der Hunde.
Vor nun etwa 150 Jahren ist der Rassehype ausgebrochen. Und was ist dabei entstanden? Unzählige, zwar offiziell anerkannte Rassen, dafür aber auch immer kränkere und leistungsschwächere Hunde. Das hat verschiedene Gründe. Hauptgrund ist sicherlich der viel zu kleine Genpool in den einzelnen Rassen.
Eine Rassereine Hündin wirft Welpen, von welchen die Mehrzahl kastriert wird, bevor die genetische Veranlagung überhaupt geprüft werden kann. Von den verbleibenden werden die meisten gar nicht zur Zucht zugelassen, und von den übrigen ist einer besonders "schön" (=dem kurzzeitigen Geschmack entsprechend), und räumt besonders viele Titel ab. Der darf dann auch mal decken, aber nur die schönsten paar deckberechtigten Hündinnen, die aber ja nicht aus der Leistungs-, sondern Schönheitslinie abstammen und dazu noch genau die richtige Farbe haben. Merkt ihr was? Bei vielen Rassen ist eine Inzucht mittlerweile unumgänglich geworden - solange man Einkreuzungen verbietet. Und die hochgelobte Linienzucht führt langfristig zu riesigen Problemen einer Population. Da aber nur kurzfristg gedacht wird, spielt auch das keine Rolle. Und die Heritabilität schon gar nicht...
Der inzwischen viel zu hoch gewordene Inzuchtkoeffizient in einzelnen Rassen führt zu einer Inzuchtdepression, welche nachweislich die Leistungsfähigkeit der Nachkommen mindert (in der Milchwirtschaft hat man das schon lange rausgefunden). Diese werden auch anfälliger für Krankheiten. Man nimmt sogar an, dass Epilepsie eine direkte Folge der Inzuchtdepression ist. Durch Linienzucht werden also die nachfolgenden Generationen immer kränker. Wenn zu viele Allele gleich sind, werden andere "vernachlässigt". Auch sollte man sowieso nie mit dem "Leistungsstärksten" oder "Schönsten" züchten, da es ein "Perfekt" einfach nicht gibt, und die spezifischen Merkmale im "Durchschnitt" am Besten vertreten sind. So gäbe es auch gar keine Qualzuchten, da Mutationen ausgemerzt würden. Aber schön ist selten wirklich schön, und gut ist leider nicht gut genug.
Bei Designerhunden mag es in erster Linie auf Schönheit ankommen. Es wird aber über kurz oder lang keine andere Möglichkeit geben - wenn es denn unbedingt Rassehunde immer geben wird müssen. Und der schöne Nebeneffekt, wenn man zwei homozygote linien kreuzt ist, dass dadurch eine enorme Steigerung in Leistung und Vitalität erreicht wird (Heterosis-Effekt). In der Nutztierhaltung schon lange gang und gäbe, und fonktionniert so lange diese leisungsfähige neue Rasse heterozygot bleibt. Mischlinge sind also gesünder, solange natürlich auch da auf die erblichen Anlagen geschaut wird. Dominante und rezessive "schlechte" Gene sollten natürlich auch da nicht vorhanden sein.
Zum Besispiel der Berner Sennenhund: einst stolze, gesunde Rasse, heute zwar immer noch sehr schöne Hunde, die aber leider kaum mehr gehen können, sehr anfällige Augen haben, mit Krebs belastet sind, und im schnitt gerade mal traurige 5 Jahre alt werden. Einer Einkreuzung zur Genesung der Rasse steht wohl nur noch die FCI dazwischen...
Können wir auf diese Errungenschaft der weltweiten Rassemanie, des Profilierungs- und Schönheitswahns, wirklich stolz sein? Muss jeder selbst mit seinem Gewissen vereinbaren können. Ich bin zwar selbst auch ein riesiger Fan von Rassehunden - bin stolz, wenn ich einen erkenne auf der Strasse - hab selbst einen - und finde die einzelnen Eigenschaften enorm faszinierend - aber, wo führt uns das hin? Und ob Hund mit oder ohne Papiere, spielt doch auch gar keine Rolle, solange die Ahnen aus der gleichen "Schublade" kommen. Denn das haben schon unsere Ahnen richtig erkannt: Jagdhund + Jagdhund = ziemlich sicher Jagdhund.
Es Grüsst - Cuvac (Sorry - ä bisslä läng gwordn..)