Beiträge von Hunter|Nero

    So, ich hab jetzt auch mal eine Frage an euch.
    Vorweg: Ich habe keinerlei Probleme mit meinen Hunden, alles funktioniert prima. Keiner ist aggressiv oder dominant oder was auch immer, wir leben wirklich prima zusammen ohne Probleme. Nur dieses EINE Problem bringt mich langsam um den Verstand.


    Undzwar geht es um Hunter, meinen anderthalbjährigen Boxer. Er frisst morgens Trockenfutter und abends Nassfutter (Rinti und Bosch, früher Eukanuba, davor Pedigree...). Nassfutter ist binnen 4 Sekunden aufgefressen, so wie er auch alles andere nimmt. Er ist ein sehr guter Esser.
    Aber beim Trockenfutter bringt er mich oft um den Verstand.


    Er steht dann da vor dem Trockenfutter, riecht dran, zieht ein Gesicht und eine Körperhaltung wie verprügelt und steht einfach nur da, will nicht essen. Manchmal riecht er dran, wenn mans ihm mit der Hand anbietet nimmt ers und spuckt es aus oder reagiert gar nicht. Das passiert mindestens zwei bis drei Mal im Monat, oft wenn die Tüte sich dem Ende zuneigt. Dann nehme ich es weg, gebe ihm erst am nächsten Morgen Trockenfutter und dann frisst er auch (meine Tierärzte sagten eindringlichst das man Hunden abends kein Trockenfutter geben soll, weil die Gase die bei der Verdauung bestehen begünstigend für Magendrehungen sind). Daher dann 24 h hungern. Danach klappt alles auch etwa 3 Wochen, vielleicht weniger. Dann geht das Theater von vorne los.


    Nur, ich möchte den Hund nicht alle paar Wochen einen Tag hungern lassen. Das ist nicht gesund für seinen Magen (er erbricht auch meistens wenn er einen Tag lang nichts bekommt). Trockenfutterumstellung hat nicht geklappt, es war mit drei Trockenfuttern und allen Sorten davon das Selbe. Nur Nassfutter füttern kommt nicht in Frage, wegen den Zähnen und den Nährstoffen und aus Prinzip. Auch will ich das Trockenfutter nicht mit irgendwelchen Sachen "aufmotzen" nur damit ers frisst. Es geht mir dabei ums Prinzip - was ich hinstelle wird gefressen, ohne irgendwelche Mäkellein.


    Daher nun meine Frage an euch: Was soll ich noch machen? Ich hab so ziemlich alles versucht. Gibt es keine andere Möglichkeit ihm zu zeigen das er fressen muss ohne ihn immer hungern lassen zu müssen? Hat jemand Erfahrung damit?


    Schonmal danke im Vorraus :)

    Klingt ehrlich gesagt für mich wie ein normales Dominanzproblem. Ich weiß nicht was genau du schon versucht hast. Du musst erstmal versuchen sie richtig auf dich zu prägen. Wenn du sie fütterst etc. sollte das nicht das Problem sein. Außerdem musst du ihr zeigen das du der Chef bist, weil Hunde einen Chef automatisch sehr ansehen. Liegt einfach in ihrer Natur. Wie gesagt, ich weiß nicht, was du versucht hast, aber spontan würde ich empfehlen mit etwas mehr Dominanz dem Hund gegenüber zu handeln. Hunter hatte auch die Angewohnheit dauernd in die Bude und auch in die Betten zu pinkeln, das war bei ihm ein Dominanzproblem und war passé, seitdem ich einpaar Regeln im Haus geändert habe.

    Versteh ich ehrlich gesagt nicht. Kein Hund dieser Welt ist hoffnungslos. Das ist nichts gegen dich, aber wenn du es nicht hinbekommst dann machst du was falsch.
    Ich habe zwei Hunde aus absolut schlechter Haltung gehabt, es war ein Pitbull, der misshandelt und verwahrlost war, er hatte bereits 2 Hunde getötet und biss eigentlich alles was sich bewegt hat. Ich habe zwar 2,5 Jahre gebraucht, aber dann war das ein super Hund der sogar relativ wesensfest war, auch in Stresssituationen. Der andere war ein Schäferhund-Rottweiler-Mischling, Kettenhund, ebenfalls misshandelt (mit gebrochener Rippe erhalten). Sehr scheu und dabei Angstbeißer. Bei ihm hats länger gedauert, ich glaube 3 oder 4 Jahre. Aber auch ihn hab ich hinbekommen.


    Was ich damit sagen möchte ist das ein Hund keine Schuld hat. Es ist das was ihn geprägt hat. Kein Hund ist hoffnungslos. Mit der richtigen Methode ist jeder Hund resozialisierbar.

    Also ganz ehrlich, diese Arrestbox ist ja wohl das Letzte... Ich verstehe nicht, wieso es immer noch Hundetrainer gibt die sowas empfehlen.
    Weg mit der Arrestbox! Der Hund versteht überhaupt nicht den Zusammenhang. Wenn du einen Hund "strafen" möchtest, dann immer sofort auf dem Fuße. Ich mache es so: Wenn er mich im Spiel zu stark beißt gab es ein Signalgeräusch von mir, dass das nicht in Ordnung ist. Zum Beispiel "Ey!". Dann wird das Spielzeug weggenommen und sich weggdreht. Dann lernt er recht schnell die Beißhemmung.
    Das andere Schnappen, beim Spazieren gehen und so (auf den Rücken legen ist gut, behalt das bei) solltest du klar unterbinden. Ich weiß nicht wie sensibel er ist. Daher schimpfen wenn ers tut, wenn er nicht reagiert ein kurzer Griff in den Nacken (Erzieheungsgeste unter Hunden). Ein Griff über die Schnauze ist auch in Ordnung.

    Das "Rammeln" deines Arms ist eine Dominanzgeste. Ich weiß jetzt kommen die, die erzählen wollen es gibt keine Dominanz, aber ich hatte schon sehr viele Hunde und ich verspreche dir, es gibt sie. Das "Anrammeln" bedeutet so viel wie "Guck mal wie stark ich bin - du kannst dich nicht wehren."
    Das machen auch Hunde untereinander. Der Ranghöchste ordnet oftmals andere mit dieser Methode unter.


    Wenn der Hund deinen Arm "rammelt" würde ich den Spieß umdrehen. Also nehmen und mal auf den Rücken legen, dann wird er extrem dumm schauen. Das ist dann so, als wenn ein Kind ne große Klappe hat und dann die Retourkutsche bekommt. Das ist nicht brutal oder verstörend oder sonstwas, es zeigt ihm nur kurz und bündig wer der Chef ist. Und das Spiel danach sofort abbrechen und erst später weitermachen.


    Damit hast du das Problem ganz schnell im Griff :)

    Da würde ich auch empfehlen zu arbeiten. Und vor allem auf die Dominanz achten. Wer von beiden ist der Anführer? Das merkst du beim Beobachten ganz leicht daran, wer sich wem gegenüber respektvoller verhält, aus dem Weg geht oÄ. Füttere, streichle und begrüße den Rangobersten immer zuerst. Beim Füttern reicht es, die Schüssel ihm zuerst hinzustellen, du musst also nicht ewig warten bis er aufgefressen hat (bzw. deine Freundin).


    Rangkämpfe unter Hunden sind absolut üblich, aber wenn es schon an blutende Wunden geht ist es schon schlecht. Normalerweise sollte ein Mensch da nie eingreifen, aber wenn es zu wild wird würde ich einfach mal dazwischenmeckern. Das hab ich damals bei unseren beiden Hunden auch gemacht und das hat funktioniert. Und wie gesagt, geistig auslasten, beschäftigen - dann kommen sie gar nicht erst auf dumme Gedanken :)