Beiträge von lila_launebär

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    Das wäre dann aber wieder operante Konditionierung via negativer Verstärkung.


    Auf der Ebene der emotionalen, klassischen Konditionierung werden die negativen Emotionen in diesem Fall aber in Richtung positiv verschoben, d.h. der Hund hat weniger Angst.


    Wenn du die emotionale Bewertung des "Kontrahenten" in Richtung positiv verschoben hast (beispielsweise durch das Gegenkonditonieren) hat der Hund gar keinen Grund mehr, erfolgreich operant eingesetzte, defensive Aggression zu zeigen.


    Ich bin mir nicht sicher, dass ich mit diesem System die negative Emotion durch den Clicker in eine positive Emotion umlenken kann. Wenn die negative Emotion stärker ist, als die positive auf den Click (und das wird bei Panikreaktionen bestimmt der Fall sein), dann verknüpfe ich bei meinem Hund den Click mit dieser Panikreaktion.


    Das passiert u.U. auch schon bei emotional weniger stark belastenden Situationen: Wenn man z. B. mit dem Hund clickert während dem er eine Magenverstimmung hat und ihm schlecht ist, dann kann er den Click mit diesem Scheissgefühl von Übelkeit verbinden.


    Es würde mich interessieren, ob jemand handfeste Erfahrungen mit dieser Art von Clickern bei Angst- oder Aggressionsverhalten hat?

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    Hm, das würde ich jetzt nicht unvoreingenommen 1:1 übernehmen.
    Mir gefällt mehr die Methode "Zeigen und Benennen", die in eine ähnliche Richtung geht.


    Alleine dieser Satz "Ein Hund kann mittels Belohnung nicht aggressiver werden.", der in deinem verlinkten Beitrag steht kann ich so nicht unterschreiben. Für einen angstaggressiven Hund ist es eine Belohnung, wenn er einen angstasulösenden Kontrahenten durch seine Affression in die Flucht geschlagen hat (oder sich zumindest Distanz verschafft hat) und er wird das Verhalten immer öfter zeigen.


    Bin aber offen für Neues und werde das mal bei meinem Hund versuchen, der unter anderem Panik vor Gleitschirmen am Himmel hat. Von denen hat es zur Zeit in meiner Gegend sehr viele.


    Bin aber sehr skeptisch, denn in einer Paniksituation ist mein Hund für gar nichts mehr empfänglich.

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    Das Kind setzt sich - wenn es auf Sticker abfährt (diese also als sekundärer Verstärker fungieren), kriegt es einen Sticker, ohne zu wissen, warum.


    Huhu Tia, da ist ein kleines, aber wichtiges Detail durcheinander geraten:


    Der Sticker ist ein Primärverstärker, das Blinzeln der Sekundärverstärker.
    Ein Sekundärverstärker ist etwas, das für das Individuum keine Bedeutung hat, bevor es nicht mit einem Primärverstärker gekoppelt wird und somit eine Bedeutung bekommt.


    Das Kind fährt ja schon von selbst auf den Sticker ab, aber das Blinzeln hat für das Kind zunächst keine Bedeutung.


    Also: Sticker / Futter = Primärverstärker
    Blinzeln / Clicker = Sekundärverstärker


    Das Shapen was du beschreibst funktioniert beim Hund genau so, nur ist das nicht das einzige, was man mit dem Klicker machen kann. Mit dem Klicker kannst du grundsätzlich in jeder gewünschten Situation bestätigen und du gibst ein versprechen, dass es gleich eine Belohnung, also einen Primärverstärker gibt.


    Du kannst konventionelles Hundetraining ebenso klickern wie chaining, capturing oder eben shapen.

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    Ich weiß nicht, obs dir was bringt, aber ich hab gerade mein Examen in Pädagogischer Psycho gemacht, und kann dir grundsätzlich ein paar Lit-Hinweise, die gut erklärt sich über menschliches Konditionieren, Shaping (was ja clickern ist) und grundsätzlich über Lerntheorien auslassen.


    Aber ob es dir was bringt ? :/


    Kleiner Hinweis: Shaping ist nicht = clickern, sondern shaping (heisst so viel wie freies Formen) ist eine Spielart, die du mit dem Clicker machen kannst.

    Sabine Winkler - Fein gemacht (Hunde richtig motivieren und Belohnen). Sehr empfehelenswert!


    Martin Pietrella - Clickertraining für Hunde - auch sehr gut und sehr umfassend, was das Clickern betrifft. Ist manchmal etwas schwieriger zu lesen, als Sabine Winkler und braucht meiner Meinung nach schon ein gewisses Vorwissen zum Thema


    Dann kann ich dir noch diesen Link zum Thema Konditionieren empfehlen:
    http://arbeitsblaetter.stangl-…tionierungKlassisch.shtml


    Das da ist auch noch interessant zum thema Clicker-Irrtümer:
    http://www.hundezeitung.de/con…-und-Essenz-des-Clickerns


    Es gibt noch eine spannende Seite, aber ich finde sie gerade nicht mehr. Vielleicht später!


    Liebe Grüsse und viel Spass. Wenn du weitere Fragen hast, frag einfach! Habe mich ziemlich intensiv mit Lernverhalten beim Mensch und beim Hund auseinandergesetzt.

    Danke Robert für die Antwort. Das mit dem nicht beachten und wegdrehen geht am Kinderwagen auch nicht gut, dann landet er womöglich auf dem Wagen. Das mit der Hand hinhalten ist eine Möglichkeit. Werde ich ihr mal so weiterleiten.


    Das Nein ist offenbar nicht sauber aufgebaut. War auch meine Idee, das mit ihr nochmal sauber aufzubauen.
    Werde mich auch erkundigen, wie sie ihren Hund beschäftigt.

    Eine Bekannte hat einen 10 Monate alten Aussi Rüden, der sie anspringt, wenn sie mit Kinderwagen und Hund unterweg ist. Beim normalen Gehen ohne Kinderwagen hat er es gestern bei einem kleinen Test nicht gemacht, beim Rennen aber schon (da hat er auch in die Leine gebissen).


    Ihr "Nein" fruchtet nichts.


    Stehen bleiben und sitzen lassen ist auch keine richtige Option, sie will ja auch voran kommen und nicht alle zwei Schritte stehen bleiben.


    Ducrh den Kinderwagen ist sie zudem ziemlich behindert beim schnellen und gezielten Korrigieren.


    Was kann ich ihr raten?