Hallo Chrissi,
ich war vor gut einem Jahr in Österreich und zwar eine ganze Woche lang. Die zweite Referentin war Ann Lill Kvam, Spezialistin in Sachen Nasenarbeit. Und immer wieder, dieses Seminar war das absolute Highlight in meinem bisherigen Hundebesitzerdassein.
Für mich war es insofern genial, als ich einen völlig durchgeknallten Hütehund hatte und jeder mir weismachen wollte, er sei unterfordert. Dabei bin ich neben einer Rettungshundeausbildung noch 3x in der Woche in den Hundeverein , stundenlang in der Gegend rumgerannt und und und. Insgeheim hatte ich den Verdacht, daß mein Hund vielleicht nicht unter- sondern überfordert sein könnte. Und Turid war wirklich die Erste, die mir glatt ins Gesicht gesagt hat, wie ich drauf komme, daß ein Hütehund extrem viel Beschäftigung braucht. Auch wenn nun alle Border Besitzer den Kopf schütteln, wir haben ab dem Moment absolut!!!! alles runtergefahren, haben extrem auf alle Calming Signals geachtet und es hat sage und schreibe 1 Jahr!!!!!gebraucht, bis mein Hund auf Level normal war. Heute ist sie ein Traum, ich kann konzentriert mit ihr arbeiten, sie ist völlig ausgeglichen, anpassungsfähig, tickt nicht bei jeder Gelegenheit aus. Und ich mache eigentlich extrem wenig mit ihr.
Durch die Beschäftigung mit den CS kann ich nun auch sehr genau abschätzen, wann es zu viel wird und sofort ist Ende. gerade beim Clickern, so gern ich es mag, besteht die Gefahr, daß sie hochfährt. Aber ein Blick in die Augen und ich weiß Bescheid.
Wir wenden die CS heute fast überall an, vor allem bei Hundebegegnungen. Nach einer Beißattacke hat meine sehr viel Angst, aber mit Bogenlaufen, schnüffeln klappt es nun recht gut. ich versuche im Beisein anderer Hunde die CS zu bestärken und so ganz allmählich wirkt es auch.
Zum Schluß ein nettes Beispiel von gestern Abend. Bonita lag beim Fernsehen auf meinem Schoß, Kater Niki wollte auch dazu. Gemeinsam mögen die zwei es aber nicht so gerne. Kaum war Niki auch oben fing Bonita das Grunzen und Schlecken und halb Knurren an und wollte flüchten. Nun habe ich losgelegt, gähnen, schlecken, blinzeln und siehe da, sofort wurde sie ruhig und tatsächlich lagen beide mit Körperkontakt nebeneinander. Ich fand es super, auch wenn es unbequem war.
Grüße Christine