Hallo Sleipnir,
ich kann mich voll in Deine Situation reinversetzen. Wir hatten vor vielen Jahren einen Hund aus dem Tierheim, er sollte dort wegen Unvermittelbarkeit eingeschläfert werden. Dieser Hund hatte 1000 Macken, die Schlimmste war wohl sein Aggressionspotential gegen Menschen. Seit diesem Zeitpunkt halte ich nicht mehr sooo viel von Tierpsychologen. Der Beruf ist nicht gesetzlich geschützt, jeder kann sich so nennen. Wir haben überall Hilfe gesucht, sogar beim Tierpsychologen an der Uni. Aber auch hier praktisch keine Hilfe. Überall sind wir wir mit diesem Hund "angeeckt" Wir wollten ihn untersuchen lassen, ob organische Ursachen für das Verhalten verantwortlich sind. Glaubst Du, ich hätte einen Tierarzt gefunden, der bereit war, ein um sich schnappendes und knurrendes Bündel Elend auch nur anzufassen. Originalzitat:"wenn er mal in Narkose liegt, können wir die Zähne anschauen". Der letzte Ausweg, die Uniklinik in München und hier nur völlig überforderte sogenannte Tierärzte.
Auch bei meinem Hund war damals diese Panik, bei allem, was von oben kam. Ständiger Blick in den Himmel, Hand von oben usw.
Vielleicht hatte Euer Hund ein schreckliches Erlebnis unter einer Markise, unter einem Dach? Wer weiß, in welchem Alter, möglichst in der Präge/Sozialisierungsphase.
Wir haben damals nicht gewußt, warum unser Hund zubeißt. 100 Männer durften vorbeigehen, der 101 war es. Hatte er das falsche Rasierwasser?, Oder die Zigarettenmarke, die Schläge beeinhaltet? Wir wissen es nicht.
Ich denke, bei Euch ist es ähnlich, ihr wißt nicht, woran es liegt. Ich glaube nicht, daß man da groß was ändern kann, außer dem Hund ein stabiles Umfeld zu bieten, Selbstbewußtsein zu stärken. Und sich wohl oder übel damit abfinden, daß dieser Hund halt nicht überall hin mitzunehmen ist.
Liebe Deinen Hund für seine positiven Seiten und stärke ihn. Verlange nicht zu viel.
Grüße Christine