Zitat
Kristine: Wie habt ihr den Superschlachtruf konditioniert?
Als Erstes mußt Du Dir ein Kommando überlegen, das im normalen Leben praktisch nicht vorkommt. Ich habe so ein hujujujuj hujujuj hujujuj. Als Zweites brauchst Du Leckerchen, die die Hund sonst NIE bekommt. Da ich barfe waren das bei uns Cesar Dosen, die kann man auch gut mitnehmen. Viele nehmen auch Katzenfutterdosen. Und als Drittes eine Schleppleine.
Der Anfang ist der Hund an der Schleppleine im eingezäunten Areal (Garten) möglichst ohne Ablenkungen. Der Hund geht vor Dir, die Schlepp sollte ganz ausgenützt sein. Dann gehst Du rückwärts und fängst Dein Geheule an, keinen Hundenamen dazu sagen. Dieses Geheule geht ab jetzt so lange, bis der Hund bei Dir ist. Wenn er da ist, bekommt er die Dose und Du heulst während er frißt immer noch weiter. Da natürlich nicht volle Lautstärke. Er soll dieses Heulen mit was ganz Besonderem verknüpfen, deshalb auch noch beim Fressen weiterheulen. Diese Geschichte 1 Woche lang 3x täglich üben. Nicht immer zur selben Zeit üben, z.B. 2x Vormittags und 1x Abends, oder 3x am Nachmittag usw.
In der nächsten Woche immer noch im eingezäunten Areal, da brauchst Du eine Hilfsperson, die den Hund festhält, während Du von ihm weggehst. Hund ist immer noch an der Schleppleine. Du verfällst wieder in Dein Geheul, der Hund wird losgelassen und bekommt bei Dir wieder Fressen, immer noch mit leisem Geheule. Pause. Danach wird er wieder festgehalten (oder abgelegt wenns klappt)
und Du entfernst Dich diesmal so, daß Dich der Hund nicht mehr sehen kann. Und dann das Übliche- heulen, Hund kommt und füttern mit heulen. 1 Woche lang 1x täglich üben. Auch hier wieder zu unterschiedlichen Zeiten.
3.te Woche. Jetzt geht es hinaus. Erst mal in eine Gegend, in der wenig Ablenkung ist. Möglichst auch kein Wild. Die Hilfsperson hält den Hund und Du entfernst Dich auf dem Weg ca. 50m. Wie gehabt: heulen und füttern. Kurze Pause und anschließend noch ein Durchgang, bei dem Du Dich wieder außer Sichtweite des Hundes versteckst. Der Hund sollte aber sehen, daß Du weggehst.
Diese Übung wird alle 2-3 Tage 1x wiederholt.
4.te Woche
Jetzt geht es in den Wald.
Der Hund wird wieder festgehalten und Du gehst in den Wald außer Sichtweite. Heulen, Hund loslassen (die Schlepp aber abmachen, daß er sich nicht verfängt) und füttern. Immer noch heulen beim Füttern. Pause. Und dann kannst Du es schon mal unter Ablenkung probieren. Der Hund ist bei Dir, die Hilfsperson rennt davon und lockt den Hund. Du läßt los und wenn er ein paar Meter weg ist fängst Du zum heulen an. Wenn Du gut aufgebaut hast, dann wird er umdrehen.
Das wars für diese Woche.
Ab der 5.ten Woche übst Du 2-3x im Monat. Die ersten 2x habe ich den Hund noch festhalten lassen, dann habe ich mich unbemerkt davongeschlichen.
Nach der 8.ten Woche habe ich noch 1x im Monat geübt.
Ganz ganz wichtig ist, daß Du das Supersignal NIE als normales Rückrufsignal hernimmst. Das ist echt Dein absoluter Notanker, der ganz schnell zunichte gemacht ist, wenn er zu oft angewendet wird, oder wenn der Hund nicht kommt.
Und hach, was bin ich stolz. Heute habe ich es gebraucht. Vor uns auf dem Weg war eine Gruppe Rehe. Maite ist ein paar Schritte hingelaufen und auf meinen Ruf auf der Stelle umgekehrt.
In den 2 Monaten, in denen Du übst, solltest Du das Signal natürlich auch nicht anwenden, erst wenn es wirklich fertig aufgebaut ist.