Ganz wichtig ist meiner Erfahrung nach die innere Einstellung.
Du musst dir klarmachen, dass du derjenige bist, der die Situation bestimmen/verantworten muss und will, nicht Narthan. Mit diesem Bewusstsein musst du ihn führen. Nur dann strahlst du das auch für ihn aus. Die Fellnasen sind sehr talentiert darin, unsere Unsicherheiten anhand der Körpersprache und unserem Geruch zu erkennen.
Und du musst natürlich abwägen, wie "gefährlich" du eine Situation werden lässt. Im Laufe der Zeit habe ich akzeptieren gelernt, dass ich nicht alles im Griff habe, was meine Herdis angeht (zB. Rückruf, wenn gerade ein Hase unterwegs ist) und somit sind sie eben nicht dauerhaft offline. Das ist für mich kein Drama und für die Ladies auch nicht. Im Gegenteil, es dient ja auch ihrer Sicherheit.
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Manchmal habe ich Glück, der andere Hund und ich machen alles richtig, und Narthan schaut nur interesseirt, schnuppert wie ein Verrückter, aber ist ruhig und zerrt kaum.
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Wie gesagt, er ist nicht aggressiv dabei, nur ist er unglaublich neugierig, fordernd, impulsiv, laut und stark. Das ganze gepaart mit seiner und meiner Ungeduld macht das Training sehr schwierig. Sobald er seinen Willen hat ist er aber wieder lammfromm.
: Diese Sichtweise klingt für mich zu passiv, zu unsicher. Nicht jeder Hund, der dir entgegenkommt ist sozialsicher, gesund und souverän. Es gibt Hunde, wie zB. meine Jule, die will nicht von jedem beschnuppert werden oder spielen. Sie ist selbst unsicher und braucht ne Weile, bis sie einen Hund akzeptiert. Da wäre Krawall vorprogrammiert. Folglich möchte ich auch nicht, dass fremde Hunde kurz mal an ihr schnuppern, auch wenn der andere HH mir versichert, dass sein Hund eben "nur unglaublich neugierig, fordern, impulsiv, laut und stark ist". Indem ich das verhindere, gebe ich ihr auch Sicherheit.
Nicht dass du denkst, meine Hunde wären perfekt. Oh nein. Aber es gibt Situationen, da fordere ich ganz klar, dass es nach meinem Willen geht und das kein Krawall stattfindet. Wie ich schon geschrieben hatte, ging das bei den Herdis nicht mit Konditionierung. Also habe ich angefangen zu kommunizieren. Ich arbeite dabei nach der Methode von Anita Balser, die eben diesen Führungsaspekt über "Gespräche" in den Mittelpunkt stellt. Bei uns passt das super, und zwar mit jedem der Hunde (ob Herdi oder Malteser / Westi).