Beiträge von Pleistozaen

    Ich hab alle meine Hunde mit Frischfutter aufgezogen. Im Prinzip ist nichts anders als bei erwachsenen Hunden, nur die Menge muss man halt anpassen je nach Wachstumsphase.
    Sie sind jetzt 10, 5 und 2 Jahre alt und leistungsfähig und gesund.
    Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich sicher ein Dutzend Hunde, wo das genauso ist.


    Beispielmahlzeiten: Pansen und Banane, Kopffleisch und Gemüse, Lachs und Reis, Huhn und Nudeln, Leber und Apfel, Herz und Müsli, ...


    Keine Zusätze, Öle, Tropfen, Pulver!

    Was wirklich nicht sein sollte, ist mit Seife oder Spülmittel waschen. Probiert es an den eigenen Haaren und ihr wisst, warum! Meine Theorie ist, dass diese Warnungen aus einer Zeit stammen, wo eben Seife verwendet wurde und heute ihre Berechtigung verloren haben.


    Mit einem rückfettenden Babyshampoo muss man sich nicht so viele Sorgen machen. Unsere Hündin wälzt sich hobbymäßig in jedem Stinkeding am Weg - am Anfang hatte ich auch Sorgen wegen all der Unkenrufe und Warnungen, aber auch mehrmals wöchentliches Shamponieren in ihren schlimmsten Zeiten hat weder Fell noch Haut geschadet - wobei klar sein sollte, dass man das Shampoo natürlich rückstandsfrei ausspült.


    Nass werden schadet keinem Hund, weder an Nase noch Augen, bei schlecht belüfteten Schlappohren könnte die Nässe sich drinnen stauen und Pilzen oder Milben ein gutes Klima bieten.


    Erkältungen bekommt man übrigens nicht von der Kälte sondern durch Viren ;) Nasse Haare beim Winterspaziergang sind völlig ungefährlich, eine U-Bahnfahrt in der Grippesaison ist da kritischer.

    Zitat


    @pleisto: an sich klingt das super, was du vorschlägst. Leider läuft unsere Kleine einen riesengroßen Bogen um die Treppe. Mit der Leberwurst habe ich es gestern geschafft, dass sie zumindest mal nähergekommen ist. Aber Pfoten auf Treppe oder auch nur in die Nähe, da fängt sie an zu zittern und kann sich gar nicht mehr bewegen, Schockstarre :(


    Du bist viel zu ungeduldigt. Mein Trainingsvorschlag ist auf mehrere Tage angelegt, eventuell sogar Wochen. Und wenn sie nicht mal in die Nähe der Treppe kann, wie soll sie sie dann bewältigen?


    Klar kann die Schocktherapie funktionieren, aber übers Internet, ohne den Hund und die Situation zu kennen, werd ich sicher nicht dazu raten. Da kann auch viel schief gehen.


    Mach ihr einen bequemen Polster unter der Treppe, ganz in der Nähe aber nicht drauf. Und jetzt kommt doch Schocktherapie, weil sonst weitet sie ihr Meideverhalten unter Umständen immer mehr aus, bis sie nicht mal mehr in dieses Zimmer gehen kann. Bind sie dort bei der Treppe an und leg ihr was zu knabbern dazu. Sie wird es nicht nehmen, wenn sie viel Streß hat, du kannst das als Indikator verwenden. Sie soll dort so lange liegen, bis sie zumindest einmal kurz eingenickt ist. Mach es nach dem Spaziergang oder Spielen, wo sie rechtschaffen müde ist. Das ist jetzt ihr Platz, dort schickst du sie hin, wenn es Knabberzeug gibt. Dort wird sie regelmäßig angebunden, damit die Treppe ihren Schrecken verliert und Gewöhnung eintritt. Wenn sie dort liegt, lob sie nicht großartig, sei wie immer, geh deinen Tätigkeiten nach.
    Das wird unter Umständen Tage dauern, aber irgendwann sollte sie in der Lage sein, dort zu entspannen und zu essen. Dann kannst du mit dem Stufentraining anfangen.


    Hab Geduld!

    Probier mal, dir ein kleineres Zwischenziel zu setzen. Also zB mit beiden Pfoten auf die unterste Stufe steigen. Das kannst du wie einen Trick aufbauen, zuerst reicht nur mit der Pfote antapsen, dann Gewicht auf die Pfote, dann beide Pfoten. Und dort gibt es immer Leckerli als Belohung, für jedes Mal Raufsteigen.
    Wenn sie sich dabei wohl fühlt, es gerne und in entspannter Körpersprache macht, dann nimm dir mit genauso viel Geduld die zweite Stufe vor.
    Und dann die nächste. Es könnte noch ein weiterer großer Schritt für sie sein, mit den Hinterbeinen auch den sicheren Boden zu verlassen. Wenn das mal geschafft ist, dann sollte sie auch die Treppe nicht mehr so schlimm finden.
    Nicht zu viel auf einmal wollen, sie immer wieder auch von der Stufe runtersteigen lassen, damit sie wieder raufsteigen DARF und nicht muss.


    Selbstverständlich sollte die Treppe rutschfrei und ungefährlich sein, sonst verlierst du ihr Vertrauen in ihre Sicherheit schnell wieder.

    Meine Cattle Dogs sind keine einfachen Hunde, aber sie sind die Mühe wert. Sie sind immer motivierbar, geben immer alles und sind klug und leicht erziehbar. Das Zitat mit extrem führerweich und extrem umwelthart kann ich so auch unterschreiben.
    Als hütehundtypisch sehe ich ihr leichtes Anspringen auf Bewegungsreize und ihre schnellen Reaktionen. Das gibt häufig Probleme, Hetzen von Autos, beissen in Fahrradreifen usw. entwickelt sich sehr schnell, wenn man nicht darauf achtet und die ersten Ansätze erkennt und gleich dagegen trainiert.


    Mit Hunden im eigenen Rudel erlebe ich sie als umgänglich, auch Gasthunde sind kein Problem, wenn man ein paar Grundregeln beachtet und das deutliche Ausdrucksverhalten lesen kann und nicht ignoriert. Begegnungen mit Fremdhunden beim Spaziergang sind ein anderes Thema, da müssen die allermeisten Cattle Dogs gemanaget werden sonst wird gepöbelt. Es gibt zwar auch hundewiesentaugliche Cattle Dogs, damit würde ich aber nicht rechnen, wenn ich mir einen ins Haus hole. Im Spiel mit befreundeten Hunden neigen sie zur Bewegungskontrolle und manchmal kippt das in Pöbeln - aber ich kenne aber auch etliche, die "lieb" spielen.


    Zu fremden Menschen sind die meisten distanziert. Manchmal spielt da Unsicherheit hinein und wenn sie bedrängt werden, gehen viele Cattle Dogs nach vorne und verschaffen sich Raum durch Schnappen (das erwähnte Beispiel auf der Ausstellung würde ich so interpretieren). Anderen gehen fremde Menschen einfach am Hintern vorbei ohne jede Unsicherheit, da wird auch nicht geschnappt und diese Distanziertheit empfinde ich als rassetypisch und erwünscht.


    Viele neigen dazu, ihr Territorium zu verteidigen und würden auch handgreiflich werden, wenn Fremde ungefragt das Grundstück betreten. Tatsächlich tun das aber die wenigsten Hunde, weil das in der heutigen Zeit meistens einfach nicht geht und die Besitzer von Welpenzeit trainieren, dass Besucher oder Kundschaft zu tolerieren sind. Das funktioniert auch gut, wie gesagt es sind intelligente Hunde, aber die Grundanlage ist schon die eines wachsamen, wehrhaften Hundes.


    Zum Australian Shepherd kann ich nichts sagen, da hab ich keinen.

    Eben, die ganze alte Linienzucht und die oft kleine Gründerpopulation sitzt uns heute auch im Genick. Sie hat uns die einheitlichen Rassen gebracht, in Aussehen und/oder Leistungsmerkmalen. Aber sie hat halt auch den Genpool verkleinert und 5 zufällig herausgegriffene Hunde einer Rasse sind sicher viel, viel enger miteinander verwandt als 5 zufällig herausgegriffene Menschen.


    Ich persönlich hätte gern in 5 Generationen einen Ahnenverlustkoffizient über 90% (also zumindest 90% der möglichen Ahnen sollten im Pedigree stehen), wobei das natürlich auch nur eine Hausnummer ist. Den Inzuchtkoeffizienten in 5 Generationen mag ich nicht über 2%, am liebsten bei 0% - auch wieder nur Hausnummern.
    Je weiter man in den Generationen zurückgeht, desto höher wird der Prozentwert von Ahnenverlust und Inzucht in der Regel, einerseits wegen der kleinen Gründerpopulation, auf die man irgendwann zwangsläufig stösst, andererseits natürlich, weil die Linienzucht DIE Zuchtmethode war, um Merkmale zu festigen, einen Zwingertyp zu etablieren und Erfolg zu haben. Hat ja auch funktioniert, nur jetzt fällt es unseren Rassehunden auf den Kopf.


    Seh ich auch so. Heutzutage Linienzucht zu betreiben, den Genpool also künstlich noch schneller zu verkleinern, als das durch die geschlossenen Zuchtbücher ohnehin passiert, ist kein zukunftsweisendes Züchten. Züchten ist Denken in Generationen. Aber der kurzfristige schnelle Erfolg ist halt verführerisch.


    Ich hab zwei Hündinnen.
    Vorteile: sind bei allem mit Begeisterung dabei, lernen schnell, sind hart nach außen aber sensibel gegenüber ihrem Menschen
    Nachteile: reagieren verdammt schnell auf Bewegungsreize, denken erst nachher, neigen zum Hochdrehen, neigen zur Bewegungskontrolle.
    Muss zur Haltung: Ausdauer und Humor, gutes Timing, selber schnell sein, Situationen antizipieren. Es sind keine Hunde, die problemlos überall mitlatschen und "nichts tun", die muss man schon gut managen, wenn man keine Konflikte mit Mitmenschen haben möchte.


    Auslastung: nicht übertreiben, die müssen im ersten Jahr vor allem Ruhe lernen, aufdrehen tun die von selber. Ein No Go ist Bällchenwerfen, davon werden sie blöd im Hirn. Geeignete Beschäftigungen sind Obedience, Fährte, Dummytraining, Mantrailing, Rettungshund - alles, wo sie denken müssen. Agility und Longieren mit Vorbehalt, viele drehen dabei hoch, wenn der Mensch nicht sehr erfahren ist und von Anfang an gegensteuert.
    Der Wert langer ruhiger Schnüffelspaziergänge für eine ausgeglichene Psyche darf auch nicht unterschätzt werden - kein unnötiges Aufgansln durch Waldagility, Stöckchen schmeissen oder weiß der Geier was den Leuten sonst einfällt.
    Körperlich sind sie sehr leistungsfähig, wenn man Spaß an Laufsport mit Hund hat (zB Canicross oder Ziehen von Fahrrad oder Roller) sind sie eine gute Wahl.