Beiträge von Pleistozaen

    Abgesehen von eventuellen hormonellen Problemen wäre meine erste Idee, ihn jedesmal, wenn er versucht, Mensch oder Tier zu rammeln, einen klaren Abbruch zu setzen und ihn auf seinen Platz zu schicken, wo er auch zu bleiben hat (falls das nicht klappt weil er aufsteht, wird er halt für eine Weile aus dem Zimmer gesperrt oder auf seinem Platz angeleint, je nach Wohnungssituation.) Bei dem Kräfteverhältnis ist das kein Spaß für die Kleinen und ich fürchte bei einem 3,5jährigen wird sich ohne Training nicht viel ändern.

    Das ist nicht normal für einen unkastrierten Rüden. Du kannst es mit einem Chip probieren, einfach um die Info zu haben, ob es mit dem Hormonen zusammenhängt. So extrem wie du es beschreibst klingt es aber eher nach einem Verhaltensproblem (Streß, Übersprung) und eventuell kann mit gutem Training was verbessert werden.

    Ich habe nur sehr eingeschränkte Erfahrung mit dem Auslandstierschutz in Händen Einheimischer, die sich darauf beschränkt, eine Freundin bei der Hundesuche begleitet zu haben, die letzten Endes einen Auslandswelpen über einen heimischen Tierschutzverein genommen hat.
    Mein Eindruck aus diesem einen Ereignis war, dass die heimischen Tierschutzvereine auf "nicht marktgängigen" Hunden sitzen und deshalb Junghunde aus befreundeten ausländischen Tierheimen importieren, die süß, hübsch, bunt und marktgängig sind.
    Bei mir hat das einen schalen Nachgeschmack hinterlassen, auch weil meine Freundin den Welpen so problemlos bekommen hat und sie gedrängt wurde, ihn sofort mitzunehmen, da er nicht angezahlt und reserviert werden könne bis zum nächsten Wochenende. (Sie war noch voll arbeiten die Woche, ich habe den Welpen deshalb übergangsweise zu mir genommen. Niemand hat mich gefragt, ob ich mich überhaupt mit Hunden auskenne.)


    Inwieweit das noch Tierschutz ist oder schon internationaler Hundehandel - ich weiß es nicht. Vielleicht werden mit den Welpen die Kosten für die unvermittelbaren Langzeitsitzer gedeckt - denkbar wäre es. Aber ich kann mir genauso vorstellen, dass andernorts Welpen für den heimischen Tierschutz produziert werden, und das fände ich widerlich.


    Vielleicht hat ja irgendjemand hier mehr Einblick in das Thema - mich würde es interessieren, mehr zu erfahren.

    Zitat

    ich glaube hier wird missverstanden, dass die meisten Züchter keinerlei Abhängigkeit zu einem einzelnen Welpenkäufer haben, da es eine wesentlich größere Nachfrage als Angebot gibt. Er kann es sich also leisten, Leute die ihm auf Anhieb unsympathisch erscheinen, durchs Raster fallen zu lassen. Er ist dabei auch kein "Kundenservice" schuldig und MUSS auf irgendwas antworten. Diese Freiheit hat man eben, wenn man etwas nicht GEWEBLICH sondern HOBBYmäßig betreibt.


    Ich glaub das ist genau der Kern des Missverständnisses - es ist eben kein Geschäftsbetrieb, wo der Verkäufer dem Käufer seine Ware anpreisen muss und froh sein, wenn er Abnehmer findet. Hier werden Ansprüche an den Käufer gestellt, die über das Winken mit Scheinen hinausgehen und wenn ein Züchter seine Welpen nicht an jemanden abgeben will, der ihm unsympathisch ist oder dessen Mail darauf schliessen lassen, dass er den Welpen als Ware betrachtet, dann tut er das auch nicht.
    Unabhängig davon, ob die Welpen schon seit Monaten reserviert sind oder mit 4 Monaten immer noch nicht vergeben sind. Es ist eben kein Gewerbe sondern ein Hobby.

    Also solche! kenn ich nicht. Es sind zwar nicht alle die besten Hundeversteher, aber die meisten mögen ihre Hunde ehrlich, viele werden als Familienhunde gehalten, hocken nach der Jagd unterm Wirtshaustisch und was Schlimmeres in der Haltung als dass sich die Hunde im Zwinger fadisieren und fett werden habe ich selbst noch nie erlebt. (Ich kenn keinen Elektroschocker beim Jäger aus eigener Anschauung - nur einen Familienhund mit verbotenem E-Halsband).
    Leinenrucke, Dominanzgerede, Unverstand, schlechte Hand für Timing und schlechtes Gefühl für Hunde ist kein Monopol der Jäger, aber das ist das Ungute, was mir aufgefallen ist an der vornehmlichen Altherrenpartie. Kein Aufhängen, kein Foltern, keine "Strafschüsse", keine Vernachlässigung, keine Bösartigkeit. Und es gibt sogar welche, die extra den Jagdschein machen für ihre Hunde (so wie die Borderleute, die irgendwann Schafen halten), sich einen Kopf machen ums Training, Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden und verantwortungsbewußtem Umgang mit dem Wild.