Beiträge von Antonius


    Ich wage jetzt mal, ohne den Hund persönlich zu kennen, zu sagen, das hat alles nix mit Dominanz zu tun oder dass Hund wegen eines Schmerzes so reagiert, sondern weil Hund viel zu wenig bzw. verkehrt Grenzen aufgezeigt bekommen hat, keine klare Struktue aufgebaut wurde, dafür aber unbewußt viel zu viele Privilegien. Dadurch in eine Position bugsiert wurde die er eigentlich nicht ausfüllen kann! Dein Hund ist jetzt zwar in einem Alter wo er seine Grenzen so oder so testet, aber Grenzen muss ich bei einem solchen jungen Hund nicht körperlich durch festhalten am Genick durchsetzen. Einfach vorher überlegen was möchte ich was mein Hund darf und was nicht. Es beginnt doch schon damit, dass Hunden innerhalb der eigenen vier Wände Freiraum ohne Ende zugesprochen wird. Sie dürfen sich hinbewegen wohin und wann immer sie wollen. Wenn dein Hund inzwischen gelernt hat, sich über Schnappen Abstand zu verschaffen, dann leg ihm eine kurze Hausleine ans Halsband, wodurch du einen besseren Zugriff auf ihn hast, nimm ihn im Bedarfsfall kurzerhand an der leine und führe ihn möglichst ohne Kommentar auf seinen Platz und leg ihn ab, bleibt er nicht, leine ihn kommentarlos an. Und entlasse ihn erst dann wieder wenn er sich entspannt hat. Schlafens und Ruhezeiten sind mindestens so wichtig wie Auslastung. Bitte den Besuch der kommt, ihn nicht anzufassen, egal wie sehr er sich "einschleimt"! Aufmerksamkeit muss man sich verdienen! ;) Und mit der OMMA würd ich mal ein ernstes Wörtchen reden! Schick ihn einfach auch mal weg und lass dich nicht auf das ständige Fordern von ihm ein! Geht er nicht dann darfst du ihn ruhig auch mal wegdrängen. Bleibt er auf Abstand, ruf ihn nach ner kurzen Zeitspanne zu dir, gib ihm ne kurze Streicheleinheit und schick ihn wieder weg.
    Du musst ne gesunde Balance zwischen Geben + und nehmen - finden. Zwischen einschränken und erlauben. Tabu und Privileg!Ruhezeiten und Auslastung/Bewegung.
    Such weiter, vielleicht findest du einen wirklich kompetenten Trainer! Viel Erfolg


    Grüßle
    Antonius

    Zitat

    Auf Grund der immer wiederkehrenden seltsamen Wünsche einzelner Hundetrainer, möchte ich dieses Thema erneut nutzen um meinen Appell hier zu verlinken:


    Edit by Mod - Link wegen Eigenwerbung entfernt


    Grüßle
    Antonius


    Eigenwerbung! das war mit Sicherheit nicht meine Absicht! Denn dafür ist dieses Forum für mich gänzlich ungeeignet!


    Dann eben so:



    Liebe Hundehalter, liebe Hundefreunde


    Selbstverständlich bleibt es jedem Einzelnen selbst überlassen ob er sich von den Qualitäten und Arbeitsweisen eines Hundetrainers erst einmal überzeugen möchte, bevor er sich mit seinem Hund in dessen Hände begibt. Wir begrüßen diese Vorgehensweise ausdrücklich. Wir möchten jedoch jeden darauf aufmerksam machen: Bitte achten Sie darauf, dass mit den Hunden dort, wo Sie sich eine Arbeitsweise anschauen, nicht tierschutzwidrig mit den Hunden gearbeitet wird!


    Tierschutzwidrig ist es, Hunde über ein sogenanntes Signalhalsband zu arbeiten, welches nur wenige Millimeter dick ist und Hunden im oberen Halsbereich festsitzend, direkt hinter den Ohren angebracht wird. Beim geringsten Zug, bereitet dieses Signalhalsband erhebliche Schmerzen. Um nun diese Schmerzen zu vermeiden, zeigt der Hund natürlich das vom Menschen gewünschte Verhalten.


    § 3 Nr.5 besagt: Es ist verboten, ein Tier auszubilden oder zu trainieren, sofern damit erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier damit verbunden sind.


    Wir und viele Trainerkollegen unterscheiden zwischen einem Hund mit normalen, entwicklungsbedingten, nur vom Menschen empfundenen „problematischen Verhalten“ und den Hunden mit echten Verhaltensproblemen. Das wohl grösste und mit das gefährlichste Problem ist die offensive, unangemessene Aggression eines Hundes gegen Menschen. Bei der Behebung hierbei geht es prioritär um den Schutz/Selbstschutz des und der Menschen, und sekundär um die Art des Trainings mit dem Hund. Die Bandbreite der Trainings- und Therapiemöglichkeiten ist so gross, dass für entsprechendes entwicklungsbedingtem Problemverhalten, genügend tierschutzgerechte Methoden angewandt werden können. Das setzt allerdings ein gewisses Mass an Wissen der einzelnen Trainer und selbsternannter Hundeflüsterer!? voraus!


    Ganz gleich, wo und bei wem Sie sich letztlich Unterstützung und Hilfe bei der Erziehung Ihres Hundes holen, seien Sie kritisch und hinterfragen Sie die Ausbildung und die Arbeitsweise des Trainers. Geben Sie, Ihnen und Ihrem Hund zuliebe, niemals den „Erziehungszügel“ aus der Hand und lassen Dritte Ihre Aufgaben mit und an Ihrem Hund übernehmen. Egal welch Loblied Ihnen dieser Dritte über seine Arbeit mit Hunden auch erzählt. Sie sind nicht dabei und erleben nicht wie Ihr Hund in Ihrer Abwesenheit tatsächlich gehändelt wird. Wir wissen es, weil wir uns als verantwortungsbewusste Trainer, neben vielen anderen Methoden, auch mit solchen selbsternannten “Hundeflüsterern” und deren Arbeitsmethoden auseinander setzen müssen. Speziell jene, die mit schnellen Lösungen werben, haben von dem Wesen Hund nur minimal Ahnung und nutzen Methoden, die wenig bis gar nicht positiv, sondern vielmehr über massiven Druck und Meideverhalten gearbeitet werden. Im Ergebnis sehen wir dann gebrochene Hunde, Hunde die ihre eigenen Menschen meiden, die wenig bis kein Vertrauen mehr und jede Offenheit verloren haben.


    Liebe Hundehalter, es ist einfach nur faszinierend und bewegend zugleich mit dem Hund eine Gemeinschaft zu bilden, zu kommunizieren und sich gegenseitig zu verstehen. Hunde leben von Natur aus in einer sozialen Gemeinschaft. Einer Gemeinschaft, der er sich zugehörig und in der er sich sicher fühlen kann. Holt sich der Mensch einen Hund ins Haus, geht er eine Lebensgemeinschaft ein und hat die Verantwortung dafür zu tragen.


    Sicher und zugehörig kann sich ein Hund aber nur dann fühlen, wenn er vertrauen kann, wenn er als Hund angenommen und verstanden wird. Deshalb muss sich der Mensch mit dem Wesen Hund, der artgerechten Haltung und seiner hündischen Bedürfnisse auseinander setzen. Das heisst, Verantwortung übernehmen, Für den Hund im Ganzen und für die Hundeerziehung im speziellen, artgerechte Beschäftigung über Gemeinsames Spiel, gemeinsame, artgerecht gestaltete Ausgänge. Möglichkeiten zum Artgenossenkontakte schaffen, sowie die Einführung und Gewöhnung an unsere Umwelt. All das sind Ihre Aufgaben. Nicht die, irgendwelcher Dritter:


    Natürlich brauchen Sie Zeit, Durchhaltevermögen, Ausdauer und Nerven. Und es wird zwischen dem heranwachsenden Hund und seiner Menschen nicht immer Harmonie herrschen. Das kann auch gar nicht sein! Können und dürfen wir doch nicht alle hündischen Interessen und "Wünsche" erfüllen. Aber gerade diese Zeit des Zusammenlebens ist es, die letztlich eine Harmonie im Umgang miteinander und die Bindung zwischen Mensch und Hund wachsen lassen. Tiefes, gegenseitiges Verständniss und grosses Vertrauen zwischen Mensch und Hund, wird mit den Jahren selbstverständlich, denn jeder kennt irgendwann die Gewohnheiten des anderen, man bewegt sich auf einer Welle. Man versteht sich fast stumm. Kleinste Andeutungen genügen um gewünschtes Verhalten eintreten zu lassen.


    Wer wünscht sich das nicht? Auch Sie erreichen diese Harmonie, indem Sie lernen, Ihren Hund zu verstehen, seine Gefühle richtig zu deuten und seine Bedürfnisse zu achten.


    Darum mein Appell:


    Nutzen Sie, und nicht irgendein Dritter (Hundeflüsterer, Dogwhisperer !?) diese Zeit des Heranwachsens mit all ihren Höhen und Tiefen, um zusammen zu wachsen und Ihrem Hund ein vertrauensvoller und verlässlicher Sozialpartner zu werden. Hundetrainer sollten und dürfen immer nur eine unterstützende Begleitung auf Ihrem Weg zu einer harmonischen Mensch/Hund Beziehung sein.


    Niemals wird Ihnen Ihr Hund „blind“ vertrauen, wenn Sie diese elementaren Grundsätzlichkeiten einem Dritten in die Hand legen.


    Seien Sie ein verlässlicher Partner, Ihr Hund wird es Ihnen danken!

    Zitat

    Ich mach das mal groß und fett, das ist ein gutes Beispiel und so wird es nicht überlesen!
    Ich bin gespannt auf die Antworten...


    Danke Tuuka!


    Ich hab jetzt nicht alles gelesen und vielleicht schreibe ich jetzt was bereits andere geschrieben haben.
    Bevor ich mir hier Gedanken mache wie ich das Verhalten händeln sollte/könnte, muss ich etwas völlig anderes hinterfragen. Was genau tut mein Hund da? und warum? Ist es Übersprung? wurde dieses Verhalten vielleicht vom Menschen selber kreiert durch anfangs " falsches" Begrüßungsritual?, oder ist es Maßregelung an den Menschen, weil die Rollenverteilung innerhalb der Beziehung nicht klar ist?
    Das muss ich doch erst einmal alles abgeklärt haben bevor ich daran denke dieses Verhalten zu verändern oder "abzustellen". Finde ich durch eigene und vor allem ehrliche Antworten heraus was eventuell falsch gelaufen ist, bzw. noch läuft und ändere, je nach Ergebnis meiner Recherche verschiedene Dinge, reduziert sich das "überkanditelte" Verhalten oft, allein schon auf Grund solcher Veränderungen, auf ein "normales" Maß.
    Erst dann denke ich über "technische" Mittel nach, das Verhalten abzustellen!


    Grüßle
    Antonius

    Hallo zusammen



    Seit 2007 wurden bei mir von Hans Schlegel Seminare zu den Themen Familienhund, der schwierige Hund, Anamnesen / Neutralisierungen und Lernkontrolltage sowie Schlegel live abgehalten.
    Selber war ich schon öfter in der Schweiz um verschiedene andere Seminare von Hans Schlegel zu besuchen.
    Von der Atmosphäre und Stimmung her, sind von allen Veranstaltungen die ich je besucht habe und veranstalte, die mit Hans Schlegel die ruhigsten und entspanntesten Seminare überhaupt.
    Ich habe den Hans noch nicht ein einziges mal laut erlebt. Weder gegenüber Hunden noch gegenüber den anwesenden Menschen.
    Fakt ist: wer sich mit der SchlegelMethodik identifiziert und strikt nach ihr arbeitet wird 100%ig Erfolg haben. Wer sich nicht strikt an das „Programm“ hält, welches seine Methodik beinhaltet, wird insofern scheitern, dass sich das eine „Problem“ vielleicht ganz gut händeln lässt, ein anderes dafür nur einigermaßen oder auch gar nicht.
    Fakt ist aber auch, dass Hans nicht mit allen Hunden die Schlauchtechnik arbeitet! Eine Anamnese wird eigentlich nur bei aggressiven Hunden gemacht! Neutralisierungen dagegen bei anderen Problemen, wie das sich unerlaubte entfernen, jagen, pöbeln aus Unsicherheit usw.
    Er sagt selber: wenn du das , sagen wir größte Problem welches du mit deinem Hund hast, z.B. über die Schlauchtechnik löst, der Schlauch dann neutralisiert wird und ist, kannst du all das im Umgang mit deinem Hund wieder tun, was für dich zu einer harmonischen und herzlichen Mensch/Hund Beziehung dazu gehört. Denn die dafür benötigten Grundlagen Vertrauen, Sicherheit und Führung sind geschaffen worden.


    Aber, immer schon war es so, dass, wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe!
    Die einen werfen Schläuche und die andern werfen die Leine, den Schlüsselbund oder was auch immer. Was ist jetzt hierbei der Unterschied? Erst mal gar keiner!


    Wenn man es genauer betrachtet, für die einen ein kleiner für mich ein großer Unterschied: Die Schläuche werden ganz explizit und bewusst als“ ohne Zweifel Anlass gebendes Signal“ zur Unterbrechung für entsprechend störendes Verhalten eingesetzt. Ohne wenn und aber! Der Schlauch wird über kurz oder lang neutralisiert. Er wird zu einem, vom Hund, sehr gerne angenommenen Spielobjekt. Und ich kenne jetzt (noch)keinen Hund der den Schlauch nicht nach einer gewissen Trainingsphase als Spielobjekt angenommen hat.
    Die Leine oder der Schlüssel oder was auch immer sich als Wurfgeschoss im erforderlichen Moment anbietet, wird von Hundehaltern, die ja eigentlich alles körpersprachlich/körperlich oder verbal regeln wollen, dann als letzter Akt , Verhalten zu unterbrechen, aus einem Schreckmoment , Angst oder Verzweiflung im Affekt eingesetzt! Einmaliges Einsetzen kann helfen das Problem zu lösen, ist aber selten. Wenns gelungen ist, Glückwunsch! Ist aber nicht die Regel!(Davon abgesehen: wer schon mal einen Schlüssel im Hund stecken sehen hat, wird wohl nie mehr mit einem solchen nach dem Hund werfen).
    Und was das körpersprachliche/körperliche angeht: viele der hier im Forum anwesenden Usern scheuen sich nicht davor, mich inbegriffen, ihrem Hund durch einen mehr oder weniger kräftigen Stuber oder Touch klar zu machen, dass er mit diesem, seinem momentan gezeigten Verhalten nicht einverstanden ist. Was genau ist jetzt hierbei der große Unterschied zum Werfen eines Schlauches? Der, je nach bestehender Problematik, den Hund nicht mal treffen darf oder muss!
    Körperliche Korrekturen solcher Art werden sehr gerne damit entschuldigt, dass Hunde sich gegenseitig auch so maßregeln. Dass man dadurch seine Autorität unterstreichen kann. Dass man den Hund so lediglich „aufweckt“, ihn aus einem emotionalen Ausnahmezustand holt usw. Ich persönlich habe mit Korrekturen dieser Art überhaupt keine Probleme. Mich stört lediglich, dass das eine als normal, für den Hund in Ordnung und verständlich dargestellt wird, und das andere, für den Hund mindestens so gut wenn nicht sogar leichter verständlich, verdammt wird.



    Für alle „Methoden“ ist es das Verheerendste überhaupt, wenn sie per stiller Post, also über Hören/Sagen weitergetragen werden und mit dem Gehörten dann halbherzige Versucherle unternommen werden. Wenns nämlich nicht funktioniert, wird nicht der, der Fehler gemacht hat "verdammt", sondern die "Methode" und der, der die „Methode“ propagiert. Und leider wird sich daran auch in Zukunft nix ändern! Aber man lernt damit zu leben ;)



    Grüßle
    Antonius