Also, meine "Stiefhunde", mit denen ich mittlerweile ja einmal am Tag 'ne Stunde gehe, lieben Spaziergänge, obwohl sie einen großen Garten zur Verfügung haben und das mal im Garten miteinander gespielt wird, ist die große Ausnahme. Da kann es schonmal vorkommen (wie jetzt, wo Frauchen Urlaub hat), daß sie drinnen den ganzen Tag pennen und nur 3xtäglich 5 Minuten in den Garten gelassen werden zum Pinkeln und Saufen. Wenn sie normalerweise fast den ganzen Tag draußen sind, liegen sie eben da und schlafen. Sie sind auch zu zweit und haben Kontakt zur Nachbarin (Frauchen) und zu meinem Freund und mir (Herrchen und Stieffrauchen), unsere ältere Hündin könnte auf fremde Hunde draußen gut verzichten, liebt aber das Schnuppern und ohne Leine rennen können über alles und die jüngere schnuppert nur mal da, wo es scheinbar besonders interessant riecht, trottet sonst gemütlich neben uns her, aber rastet fast aus vor Freude, wenn sie andere Hunde trifft. Und wenn ich die Leinen in die Hand nehme, überschlagen sie sich fast vor Freude, weil wir raus gehen.
Ich denke, daß nicht unbedingt der Spaziergang selber wichtig ist, aber die Abwechslung, die es dadurch gibt, bei Einzelhunden die Möglichkeit zur Kommunikation mit anderen Hunden (auch wenn man keine trifft und nur markiert, wo man gelaufen ist), andere Sinneseindrücke, usw. Klar gibt es Hunde, die es gewohnt sind, auf ihrem Hof oder so zu bleiben, aber die meisten Hunde, die es anders kennengelernt haben, werden wohl mit so einem Leben auf Dauer nicht zufrieden sein. Meiner Meinung nach brauchen die Hunde die Möglichkeit, sich zu bewegen, weil sie eben doch von Wölfen abstammen, die sich nur Nahrungssuche usw. bewegen und der Körper unseres Hundes weiß nicht, daß die Hunde heute ihr Futter aus der Dose, Tüte oder sonstwie bekommt und der Hund sich nicht mehr bewegen muss und macht das nicht einfach so mit. Wenn ein Hund sich nicht ausreichend bewegen kann, verkümmern z.B. die Muskeln, Bewegung ist wichtig für die Stabilität der Knochen usw., ähnlich wie beim Menschen.
Also, ob es jetzt unbedingt ein Spaziergang sein muss, weiß ich nicht, aber die Möglichkeit auf Abwechslung sollte den Hunden auf jeden Fall geboten werden.
LG Silke
P.S. Meine Schwester war vor zwei Monaten in Australien in Urlaub und hat da jemanden kennen gelernt, der fuhr täglich mit seinem Hund "raus", ließ ihn schnuppern usw. und fuhr dann einfach mit dem Auto voraus, während der Hund hinterher lief, da es in der Gegend nicht so viele "Rundwege" gibt wie hier und er nicht immer nur die gleiche Strecke auf und ab laufen wollte, damit der Hund seine Bewegung bekam. Und obwohl es ja in dem Fall wirklich eher Bewegung war als die Möglichkeit zu Hundekontakten usw hat dieser Hund sich wohl sehr auf seine Spazierfahrten gefreut. Vielleicht war das auch ankonditioniert, aber die meisten Hunde gehen ja gerne spazieren (einige mögen ja Kälte, Regen etc. nicht) und da die Menschen normal auch zuwenig Bewegung haben, sollte man vielleicht einfach die Möglichkeit nutzen, sich selber etwas zu bewegen und dem Hund dabei eine Freude machen.