Ich kann Dich ja wirklich gut verstehen, ich wollte auch schon immer (seit ich denken kann) einen Hund haben und bin auch super gerne mit Freundinnen, die Hunde hatten oder Hunden aus der Nachbarschaft spazieren gegangen, allerdings waren das teilweise Hundehalter, die mir ihren Hund nur bei gutem Wetter gegeben haben.
Jetzt habe ich einen Freund, der Hunde hat und normalerweise leben sie bei seiner Exfrau, sind aber öfter bei uns drüben. Mir macht es Spaß, mit ihnen spazierenzugehen, zu schmusen usw., aber am Wochenende z.B. kann es schon ziemlich nerven oder in den Ferien, wenn man dann um 6 oder 7 Uhr aufstehen muss, weil der Hund raus muss und es ist draußen kalt und naß und im Bett noch sooo gemütlich.
Außerdem sind Hunde teuer, und zwar so teuer, daß man sie nicht mal eben vom Taschengeld finanzieren kann. Unsere Hunde sind eigentlich ziemlich gesund, aber im letzten Jahr war dann eine unvorhergesehene OP notwendig, die hat "mal eben so" 500€ gekostet!
Und wenn Dein Vater so reinlich ist, solltest Du vielleicht auch bedenken, daß die meisten Hunde haaren, zwar je nach Rasse unterschiedlich viel, aber wenn Du nicht gerade einen Nackthund haben möchtest, ist zumindest täglich staubsaugen angesagt.
Und Welpen sind immer süß, wenn ich welche sehe, würde ich sie immer am liebsten mitnehmen, aber erstens bleiben sie nicht so klein und niedlich und zweitens sind gerade Welpen eine mordsmäßige Arbeit, was Erziehung usw. betrifft. Ich selber liebe Hunde über alles, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mir die Erziehung eines Welpen zutrauen würde. Und in Deinem Alter hätte ich die Tragweite vermutlich garnicht begriffen, was es heißt, die Verantwortung für einen Hund zu übernehmen!
Im Nachhinein bin ich eigentlich ganz froh, daß meine Eltern damals dagegen waren, nicht, daß ein Hund es bei uns nicht gut gehabt hätte, aber da meine Eltern nicht 100% dahinter standen, wäre es vermutlich doch häufiger ein Streitpunkt gewesen, wenn es eben nicht geklappt hätte, mit dem Hund regelmäßig rauszugehen usw.
Und hat man in der Pubertät nicht sowieso schon genügend Streitpunkte mit den Eltern? Wer geht mit dem Hund abends die letzte Runde am Wochenende, wenn Du auf 'ner Fete bist oder später in der Disco?
Wenn Deine Mutter Hunde nicht mag, steht auf gar keinen Fall die ganze Familie dahinter, auch wenn Du Deinen Vater vielleicht um den Finger wickeln könntest!
Vielleicht hast Du ja eine Freundin oder Verwandte, die Dir den Hund mal "leihen" könnte, wenn er nicht mit in Urlaub kann oder so und Du guckst erstmal, ob es Dir nach einer Woche immer noch gefällt, Dich um den Hund kümmern zu müssen.
Versteh mich nicht falsch, ich kann Deinen Wunsch supergut nachvollziehen und hätte früher jedem 'nen Vogel gezeigt, der gesagt hätte, ich sollte mit dem Hund noch warten, aber mittlerweile sehe ich das etwas anders, Du weißt nicht, wie das in ein paar Jahren bei Dir mit Schule, Ausbildung, Wohnung usw. aussieht und wenn Deine Mutter jetzt schon nicht begeistert von Hunden ist, wird sich das vermutlich auch nicht sehr ändern, wenn der Hund da ist.
All das sind die Argumente einer "blöden Erwachsenen", ich weiß, aber vielleicht denkst Du doch mal drüber nach und guckst, ob Du einen "Leihhund" für Spaziergänge oder so findest etc.
Wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du Dich ja auch nie so wirklich für Hunde interessiert, bis Du den Pinscher-Welpen gesehen hast?! Schlaf noch ein paar Nächte drüber, informier Dich über Hunde (über Bücher/Bibliothek, hier im Forum usw) und such Dir vielleicht wirklich einen Spazierhund und dann kannst Du in ca. sechs Monaten ja vielleicht mal Bilanz ziehen, ob Du den Hund immer noch möchtest, Deinen Eltern vielleicht bewiesen hast, daß Du ausdauernd mit einem fremden Hund rausgehst usw. und dann hat man eine ganz neue Basis, um darüber nochmal nachzudenken. (was natürlich noch nicht heißt, daß Deine Eltern es auf einmal begeistert erlauben!!!)
Ich wünsche Dir trotzdem schöne Weihnachten!
LG Silke