Ich kann es irgendwo schon verstehen, ich war zwar jetzt länger nicht mehr im Elsbachtal (müsste ich dringend mal wieder hin, der Umzug ist ja mittlerweile überstanden!) und als meine Mutter (Nichthundehalterin mit sehr viel Respekt vor Hunden) meinte, sie würde gerne mal mitgehen, hab ich ihr ausdrücklich davon abgeraten, am Wochenende oder bei schönem Wetter dort spazierenzugehen, wegen der vielen Hunde.
Auch wenn unsere Truppe eigentlich immer Rücksicht nimmt, ist das eben nicht bei jedem HH so. Ich schätze die Freiheit, die Snowy im Elsbachtal (meistens) haben kann, sehr und ich finde es auch schön, daß man dort eigentlich immer verträgliche Hunde findet, mit denen man ein paar Schritte laufen kann.
Andererseits: Warum hat das Elsbachtal denn so einen großen Zulauf von Hundehaltern mit ihren Hunden? Doch eigentlich nur deswegen, weil es sonst kaum Möglichkeiten gibt, wo es eben viele freilaufenden Hunde und wenig Fahrräder, Spaziergänger etc. gibt und man trotzdem nicht alle 2 Metern einem angeleinten Hund über den Weg läuft. Ich war mit Tanja und Lola mal auf 'ner Rheinwiese bei Düsseldorf, wo es ähnlich war, aber sonst ist doch zumindest hier in der Gegend überall, wo es sich ein bißchen verlaufen würde und es landschaftlich schön ist, Leinenpflicht. Sophienhöhe, Teverner Heide, Süchtelner Höhen...alles schöne Orte und an die Leinenpflicht halte ich mich auch nicht immer (wenn nicht viel los ist und Snowy mal nicht gerade eine Durchzugphase hat), aber auch da muss ich deutlich darauf achten, ob nicht doch irgendwo ein Spaziergänger aus dem Gebüsch oder einem anderen Waldweg kommt, Hundekontakt ist selten möglich, zumal Snowy an der Leine auch schonmal zickt bei Hundekontakt, weshalb ich den an der Leine ungern zulasse.
Also, um mal auf den Punkt zu kommen: Ich denke schon, daß es im Elsbachtal massiv ist mit dem Gassigehen und ich muss zugeben, daß ich zwar meist meine Beutel dabei habe, aber selten hinter Snowy her ins Gebüsch renne, um ihre Hinterlassenschaften wegzumachen. Und ich ärgere mich selbst beim Hundespaziergang, wenn ich mal wieder in 'ner Tretmine gelandet bin, denn auch wenn ich selber 'nen Hund habe, finde ich das eklig und kann mir schöneres vorstellen, als das wieder aus den Schuhsohlen rauszukratzen. Wenn ich mir jetzt vorstelle, daß ich das Problem im Elsbachtal als Spaziergänger hätte, der auch noch Angst vor Hunden hat, die ja eben nicht immer rangerufen, angeleint o.ä. werden, würde ich das Elsbachtal auch meiden. Und ich kann verstehen, daß das die Stadtplaner, RWE usw. ärgert, wenn es doch als Naherholungsgebiet für alle gedacht war und evtl., damit vielleicht auch noch Profit gemacht werden könnte, indem man beispielsweise am Parkplatz sonst noch ein Ausfluglokal bauen könnte, sich dies aber aufgrund der vielen Hundehalter nicht lohnt, weil die meisten eben doch nicht anschließend mit 20 angeleinten Hunden zusammen im Biergarten sitzen möchten und andere Besucher nicht kommen, weil sie schon nicht mit 2-3 Hunden auf dem Weg zum Lokal zusammenstoßen möchten.
Aber, und das ist ja nichts Neues, wenn es mehr Gebiete wie das Elsbachtal geben würde (nicht renaturierte Halde, sondern gerne auch naturbelassen), dann wäre doch der Zulauf dort garnicht so und Hundehalter würden nicht kilometerweit fahren, um dort mit den Hunden zu laufen. Und schon sind wir wieder an dem Punkt Hundehalter gegen Nichthundehalter, Rennradfahrer usw. Mit ein bißchen gegenseitiger Rücksicht funktioniert das alles viel besser, keiner bricht sich 'nen Zacken aus der Krone, wenn er mal 'nen Hundehaufen beseitigt, den Hund ranruft, mit dem Fahrrad abbremst und durch Klingeln auf sich aufmerksam macht,..... Aber so lange das nicht funktioniert, wird es auch nicht mehr Freilaufgebiete für Hunde geben, das Elsbachtal wird, solange es nicht für Hunde gesperrt wird, Treffpunkt für Gassigänge bleiben und es wird Leute/Firmen/Gemeinden geben, die sich darüber ärgern.
Und natürlich gehörten Hunde mal zur Natur, aber unsere heutigen Haushunde haben nicht mehr viel damit zu tun und unter natürlichen Umständen gäbe es im Elsbachtal nicht diese Menge an Hunden und auch nicht die Menge an Exkrementen, außerdem hätten dort natürlich lebende Hunde ihr Revier und es würden nicht täglich mal grob geschätzt 100 verschiedene Hunde dort laufen (bei gutem Wetter könnten es auch mal 300-500 sein
)
Ich wünsche mir nur, daß es im Fall Elsbachtal klappt, gegenseitig Rücksicht zu nehmen und es dort so bleibt, wie es ist bzw. vielleicht sogar auch für Spaziergänger ohne Hunde wieder ein bißchen attraktiver wird, damit alle Seiten zufrieden sind.