Ich verlinke hier nochmal, obwohl Audrey es ganz am Anfang schon getan hat, den Link zu einer aktuellen wissenschaftlichen Studie, in welcher Wolf und Hund im Hinblick auf ihre Ernährung und ihren Verdauungstrakt verglichen worden sind. Ergebnis: Wolf und Hund unterscheiden sich (u.a.) grundlegend, weil der Hund in den Jahrtausenden seiner Domestikation durch den Menschen die Fähigkeit entwickelt hat, Stärke zu verdauen:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-15509-2013-01-24.html
In der Regel werden KH von Hunden sehr gut vertragen und sind ein für den Organismusschnell verfügbarer Energie-Lieferant. Das ist ja auch beim Menschen so. Bei den vielfach zitierten "Getreideallergien" handelt es sich vielfach um Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder um eine Futtermilbenallergie. Beides ist kein Grund, Getreide zu verteufeln oder nicht zu füttern, auf die richtige Auswahl kommt es dann an.
Nur auf Fleisch- und Gemüsebasis gebarfte Hunde neigen vielfach zu Untergewicht, bekommen daher wahnsinnige Mengen Fleisch. So funktioniert der Hundeorganismus aber nicht - Protein eignet sich als Energielieferant nicht, die Verstoffwechselung von Protein als Energielieferant führt zu Stoffwechselabfallprodukten, welche die Niere auf Dauer sehr belasten.
Hunde, die z.B. Trockenfutter mit massivem Getreideanteil erhalten, neigen zu Übergewicht, weil die Energiezufuhr meist deutlich zu hoch ist. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass Übergewicht Krebs begünstigt und das Tumowachstum fördert!
Energielieferanten sind ja vor allem Fette und KH. Nun können diejenigen, die aufgrund der vielfach benannten "Getreideallergie" oder aus Glaubensgründen keine KH füttern wollen, massiv Fett zufüttern, um die benötigte Energie zu liefern.. Vielfach wird Fett in den dann erforderlichen Mengen aber nicht vertragen, im schlimmsten Fall medelt sich die Bauchspeicheldrüse.
Für mich persönlich ist es die Balance zwischen Fett und guten, hochwertigen KH, auf der die Energieversorgung meines Hundes fußt. Das Ergebnis ist eine Zusammensetzung, bei der es am Tag etwa 30 g hochwertige KH gibt und ich denke nicht, dass davon eine krebserregende Wirkung ausgeht. Man darf auch nicht vergessen, dass hochwertige Getreidesorten ernährungsphysiologisch sehr wertvoll sind, liefern sie doch viele Mineralien, Spurenelemende und Vitamine.
Was ich sagen will: Alle Extreme sind in meinen Augen falsch, fast immer im Leben. Ich bin sicher, dass eine Fütterung, die zu 70-80 % aus billigen Füllstoff, möglichst noch genveändertem Mais besteht, sich - abgesehen vom Übergewicht - negativ im Organismus auswirkt. Genauso bin ich sicher, dass sich die reine Fleischfütterung negativ auswirken wird.
Sicher gibt es Hunde, die überwiegend mit KH ernährt wurden und werden und damit alt wurden und gesund waren und sind. Dann muss aber auch berücksichtigt werden, dass Hirse, Haferflocken und Buchweizen aus ursprünglichem Anbau (und auch von sich aus) deutlich wertvoller sind als genveränderter, chemisch behandelter Mais, Weizen oder Reis (und die Abfälle dieser Getreide) aus der Massen-Landwirtschaft.
LG