Liebe Marie,
ich habe mir nun Deine Threads mal durchgelesen und bin wirklich berührt.
Ich finde, dass Du alles richtig gemacht hast und ich würde mir nicht zutrauen, über Dich zu richten oder zu mutmaßen, was ich in Deiner Situation getan hätte.
Ich war bis vor 3 Monaten insofern in der gleichen Situation wie Du, weil ich auch ewig überlegt habe, für welche Hunderasse ich mich entscheide. Letztlich hat da jeder seine Kriterien, die aus der Lebenssituation resultieren. Und jeder hat optisch sein "Beuteschema". Und häufig passen das optische Beuteschema und die Anforderungen, die der Hund erfüllen soll und auch das, was man ihm bieten kann, nicht zusammen.
Ich habe mich dann irgendwann entschieden, aus beruflichen Gründen keinen Welpen zu nehmen. Dann habe ich mich im Tierschutz umgesehen. Viel im Internet gestöbert, sowohl im Auslandstierschutz als auch in deutschen Tierheimen.
Es ist letztlich so gekommen, dass ich eine 4-monatige Mischlingshündin aus dem Auslandstierschutz zu mir genommen habe. Und es ist der 6er im Lotto, sie übertrifft all meine Erwartungen.
Die Wahl ist auf sie gefallen, nachdem ich mir viele Hunde angeschaut habe und tatsächlich auch eben die Entscheidungen getroffen habe, den jeweiligen Hund nicht zu mir zu nehmen, weil es nicht passte. Dass meine Entscheidung auf meine Hündin gefallen ist, hatte nichts mit ihrem Alter oä zu tun, sondern hatte andere Gründe. Sie brachte das mit, was ich wollte, es würde jetzt zu weit führen, das hier zu erklären und ist auch nicht das Thema.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ganz toll ist, zB nach erwachsenen Hunden aus dem Tierschutz, die bereits eine Weile in Pflegestellen leben, zu suchen. Man kann sie besuchen und es ist bereits viel über ihren Charakter bekannt, der sich, wenn sie bereits erwachsen sind (ich meine so 1 Jahr aufwärts) ja auch schon etwas gefestigt hat. Man weiß also zumindest einigermaßen, mit wem man es zu tun hat und kann sein Herz und seinen Verstand sprechen lassen. Eine Garantie hat man naürlich nie, aber ich finde, die Chance, da "seinen" Hund zu finden, ist doch groß.
Ich habe mehrere erwachsene Hunde, die der Beschreibung nach zu mir passten, angesehen und sie waren auch alle toll, aber eben nicht "mein Hund". Das hätte auch anders sein können, wie gesagt, meine sehr junge, nun 7 Monate alte Hündin war da eher Zufall. Aber ich habe mir auch ganz lange Zeit genommen, fast 1 Jahr, bis ich meinen Hund gefunden habe. Und die Suche hat sich gelohnt. Sie ist mehr, als ich mir je erträumt habe.
Wenn man schon so ein "gebranntes Kind" ist wie Du, aber eben schon hundeerfahren und ambitioniert, würde ich darüber nachdenken, einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz eine Chance zu geben. Er muss ja nicht alt sein. Und es gibt so wunderbare Mischlinge, die die Eigenschaften verschiedener Rassen vereinen, sodass man zB einen Jagdhundmischling ohne Jagdtrieb oder einen Hütehundmischling ohne Hütelust bekommt
Ich habe hier zB einen Boxer-Windhundmischling ohne den Jagdtrieb des Windhundes und ohne die "Ungestümheit" eines Boxers
Nur so als Anregung, das muss natürlich jeder selbst entscheiden und es gibt auch viele Argumente für einen Rassehund vom Züchter. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Suche - Du wirst die richtige Fellnase schon finden
LG
PS: Ich finde Beagle auch herrlich, aber kenne auch viele Leute, die mit ihren Beagles so ihre Probeme haben. Ich habe mir einen Beagle nicht zugetraut, bin aber auch nicht so hundeerfahren wie Du.
Einen Kooikerhondje hatte ich in der Welpenschule - der hat echt eingefordert, war ein ganz schön rüpeliges Kerlchen. Aber süß!