Hallo,
ich finde es wichtig folgendes zu differenzieren:
Vorsicht und Panik
Gefühle und Verhalten
Wenn man nicht weiß, ob ein Mensch oder Hund, dem man begegnet, ein potenzieller Killer ist (und das weiß man ja nie), dann ist Vorsicht sinnvoll. Panik hingegen nicht, denn Panik schützt einen nicht vor kontraproduktivem Verhalten.
Vorsichtig wäre es, langsam den Heimweg anzutreten. Panisch ist es, den Hund auf den Arm zu nehmen und schnell wegzulaufen, denn diese Verhaltensweisen bringen einen u.U. in noch größere Gefahr.
Ebenso kann ich es nachvollziehen, wenn man mulmige Gefühle hat, dennoch sollte man in der Lage sein sein daraus entstehendes Verhalten nochmal einem "Realitätscheck" zu unterwerfen und gegebenenfalls nicht 100% nach dem Gefühl zu handeln.
Beispiel:
auf meine Hündin ist mal ein Auto zugerast, woraufhin mein GEFÜHL mir sagte ich muss auf die Straße stürzen, meinen Hund greifen und das Auto attackieren. Fragt mich nicht warum ich dieses Gefühl hatte, es war eine Art "Vaterinstinkt" oder so. Völlig irrational.
Ich hatte aber zwei andere Hunde an der Leine bei mir, die nicht straßensicher waren. Diese beiden Hunde mit mir zu zerren oder die Leinen loszulassen, hätte ihren Tod bedeutet.
Diesen Impuls zu unterdrücken hat Kraft bedeutet und ich entschied mich dafür nur laut zu schreien, woraufhin meine Hündin tatsächlich aus dem Weg sprang. Diese Entscheidung geschah innerhalb von Bruchteilen von Sekunden, man kann also sein Verhalten auch in einer Paniksituation durchaus noch zugunsten eines sichereren Verhaltens kontrollieren oder umbiegen.
Das kann man üben.
Und genau das kannst du in einer Therapie erlernen.
Man soll dir dort nicht deine Vorsicht abtrainieren, sondern nur die Panik. Vorsicht ist etwas Sinnvolles, Panik (fast) nie.